MdB Prof. Dr. Andrew Ullmann und Dr. Konstantin Tziridis, stv. Vorsitzenden der Erlanger FDP, tauschten sich mit Dr. Markus Beier aus und ließen sich sein neues "Sprechzimmer" für Infektpatienten zeigern.
MdB Prof. Dr. Andrew Ullmann und
Dr. Konstantin Tziridis ließen sich sein
neues "Sprechzimmer" für Infektpatienten zeigern.

Die Priorität ist die Freiberuflichkeit. „Wir wollen Praxis-Organisationsformen, wo Ärzte gut zusammenarbeiten können“, waren sich Dr. Markus Beier, Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes, und Prof. Dr. Andrew Ullmann, Bundestagesabgeordneter der FDP, sofort einig. Gemeinsam mit Dr. Konstantin Tziridis, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Erlanger FDP, hat Prof. Ullmann im Rahmen des Tages der Hausarztmedizin die Praxis von Dr. Beier in Erlangen besucht, um sich als Mitglied des Gesundheitsausschusses vor Ort über die aktuelle Lage zu informieren.

Ein Treffen unter Kollegen, denn Ullmann ist Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie, internistische Onkologie und Infektiologie sowie Professor für Infektiologie an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg. Bei seinem Praxisbesuch plädierte Prof. Ullmann dann auch dafür, die sektorenübergreifende Zusammenarbeit weiter zu verbessern. „Wir dürfen nicht im gestern stehen bleiben. Streitigkeiten zwischen Ärztegruppen bringen keinem etwas, im Gegenteil, sie gefährden die Freiberuflichkeit.“

„Sechs von sieben Corona-Patienten werden in Deutschland ambulant versorgt, in der Regel von uns Hausärztinnen und Hausärzten"

Hauptthema des Sechs-Augen-Gesprächs war die Corona-Pandemie. „Sechs von sieben Corona-Patienten werden in Deutschland ambulant versorgt, in der Regel von uns Hausärztinnen und Hausärzten. Damit ist es uns gelungen, den Kliniken den Rücken für die wirklich schweren Fälle freizuhalten. Dies ist der entscheidende Unterschied zu anderen Ländern und ein wesentlicher Grund, warum Deutschland die Pandemie bislang verhältnismäßig gut gemeistert hat“, erklärte Dr. Beier, warnte aber gleichzeitig davor, jetzt nachlässig zu werden. „Mit dem Herbst werden Corona-Infektionen und Erkältungskrankheiten wieder zunehmen. Wir brauchen deshalb zwingend wieder das Instrument der telefonischen AU, damit Patienten, die nur leichte Beschwerden haben, daheim bleiben können, und nicht andere Menschen anstecken.“ Mitten in der ersten Corona-Welle habe sich diese Maßnahme äußerst bewehrt, so Dr. Beier. „Auch die Angst vor Missbrauch hat sich als haltlos erwiesen, da wir unsere Patienten oft seit vielen Jahren persönlich kennen.“

Die Corona-Pandemie habe außerdem gezeigt, wie wichtig die Hausarztverträge für eine nachhaltige Versorgung der Patienten in Stadt und Land seien, stellte Dr. Beier fest: „Gerade junge Medizinstudierende, die in dieser Zeit eine Famulatur oder einen Teil ihres PJs in einer Hausarztpraxis absolviert haben, konnten erleben, wie wichtig die Allgemeinmedizin auch in der Zukunft sein wird. Und dass Hausarztverträge eine wirtschaftliche sinnvolle Perspektive bieten, sich später niederzulassen. Die HzV ist krisenfest.“

Und dass man als Hausarzt auch mal neue Wege geht, um die Versorgung zu verbessern, zeigte Dr. Beier den beiden Politikern auf dem Parkplatz vor der Praxis. In einem Wohnwagen, einer Leihgabe einer MFA, hat er seine Infektsprechstunde eingerichtet. „Jetzt sind wir auch für die kalte Jahreszeit gerüstet und müssen Corona-Testabstriche nicht im Freien außerhalb der Praxis durchführen.“

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