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Online-Sprechstunde der KoStA mit Gästen des Bayerischen Hausärzteverbandes: Es gab Tipps und Infos zur Weiterbildung, und Dr. Beate Reinhardt und Dr. Wolfgang Ritter stellten den Bayerischen Hausärzteverband mit seinen Angeboten für angehende Hausärztinnen und Hausärzte vor.

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„Ich bin Landärztin aus Leidenschaft“, stellte sich Dr. Beate Reinhardt, Vorstandsmitglied des Bayerischen Hausärzteverbands und Beauftragte für das Projekt Junge Medizin, bei der Online-Sprechstunde der Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin (KoStA) am 18.10.2022 den Teilnehmenden vor. Und mit Leidenschaft ist sie auch Lehrärztin: „Wir sind Lehrpraxis, und wir leben das im Team.“ Ihr sei es in der Gemeinschaftspraxis mit ihrem Mann, einem hausärztlichen Internisten, gelungen, „Beruf und Familie zu meiner Zufriedenheit zu vereinbaren“ – nicht zuletzt auch durch Menschen, die ihr dabei geholfen haben. Nun möchte Dr. Reinhardt ihrerseits angehende Ärztinnen und Ärzten, die diesen Weg gehen wollen, begleiten und unterstützen – mit ein Grund, warum sie sich auch seit zehn Jahren berufspolitisch engagiert – als Stimme der jungen Allgemeinmediziner:innen.

Online-Austausch zur Weiterbildung Allgemeinmedizin

Regelmäßig bieten Dr. Dagmar Schneider, Leiterin der KoStA, und ihre Kolleginnen Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung sowie Medizinstudierenden mit der Online-Sprechstunde Gelegenheit, Fragen rund um die Weiterbildung zu stellen und sich gegenseitig auszutauschen. Am 18. Oktober war die Online-Sprechstunde dem Spezialthema „Gemeinsam sind wir stark - der Bayerische Hausärzteverband“ gewidmet. Deshalb waren Dr. Beate Reinhardt und ihr Vorstandskollege Dr. Wolfgang Ritter zugeschaltet, „das Pendant zu Beate in der Stadt“, wie er sich vorstellte, um über eigene Erfahrungen zu berichten und auf die Angebote des Bayerischen Hausärzteverbandes für angehende Hausärztinnen und Hausärzte einzugehen.

Hohe Flexibilität und den ganzen Menschen im Blick

Dr. Ritter, der in einer großen Münchner Gemeinschaftspraxis niedergelassen ist, in der schon mehr als 50 Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung Allgemeinmedizin auf ihrem Weg zur/zum Fachärztin/Facharzt für Allgemeinmedizin begleitet wurden, ist es ein Herzensanliegen, junge Leute für den Hausarztberuf zu begeistern – die Fachrichtung, „die den ganzen Menschen im Blick hat“ und eine „hohe Flexibilität“ hat, wie er betonte.

In der Weiterbildung aus anderer Fachrichtung in die Allgemeinmedizin wechseln

Was zum Beispiel auch bei einem Wechsel aus einer anderen Fachrichtung in die Weiterbildung Allgemeinmedizin zum Tragen kommt – zum Beispiel, wenn man wie einer der Teilnehmenden bereits zwei Jahre Weiterbildung Psychiatrie hinter sich hat und sein Berufsziel nun doch eher in der Allgemeinmedizin sieht. Waren die zwei Jahre Psychiatrie dann umsonst? „Nein“, beruhigte KoStA-Leiterin Dr. Schneider. „Sofern der bisherige Weiterbilder über eine aktuelle Weiterbildungsbefugnis verfügte, können 18 Monate Psychiatrie als Weiterbildungszeit in der unmittelbaren Patientenversorgung angerechnet werden, zwei weitere Monate zu den vorgeschriebenen sechs Monaten in einem weiteren Fach der unmittelbaren Patientenversorgung außer Allgemeinmedizin und Innere Medizin“, erklärte sie. „Dann brauchen Sie noch 24 Monate Allgemeinmedizin, 12 Monate Innere Medizin in der stationären Akutversorgung und weitere vier Monate in einem weiteren Fach der unmittelbaren Patientenversorgung“, ergänzte Dr. Ritter und stellte fest: „Beratungsanlässe mit psychosomatischen Hintergrund sind häufig in der Hausarztpraxis, da wären Sie also nicht ganz fachfremd“.

„Je breiter man da als Hausärztin/Hausarzt aufgestellt ist, desto besser“

Eine häufig gestellte Frage in Bezug auf die Weiterbildung Allgemeinmedizin, die auch in der Online-Sprechstunde der KoStA aufkam, ist die nach Fachrichtungen in der Weiterbildung, die besonders empfehlenswert sind mit Blick auf eine spätere hausärztliche Tätigkeit. „Da gibt es kein Patentrezept“, erklärte Dr. Ritter. Häufig gebe es Beratungsanlässe aus dem orthopädischen und dermatologischen Bereich, da sei es gut, Kenntnisse darin zu haben. Auch Psychosomatik spiele eine große Rolle. „85 Prozent der Beratungsanlässe behandeln wir in den Hausarztpraxen selbst, je breiter man da als Hausärztin/Hausarzt aufgestellt ist, desto besser.“

Weiterbildung Allgemeinmedizin ganz individuell gestalten

„Man kann die Weiterbildung Allgemeinmedizin ganz individuell gestalten und sollte das auch“, ergänzte Dr. Reinhardt. „Wir haben zum Beispiel keine kinderärztliche Praxis in der Nähe und behandeln viele Kinder“, da sei ein Weiterbildungsabschnitt in der Pädiatrie wertvoll. „Ganz wichtig in der Landarztpraxis ist die Chirurgie. Zu uns kommt alles – von der Schnittwunde bis hin zu ‚der Hahn hat mich angefallen‘. Und natürlich auch Notfallmedizin“, so Dr. Reinhardt.
Natürlich spielten auch die eigenen Präferenzen eine Rolle. „Chirotherapie wäre nichts für mich, da fehlt mir die Kraft“, gab sie ein Beispiel.

Kodex ambulante Weiterbildung und Leitfaden Bayern Kompakt

Seiten aus leitfaden 2.pdfBei einigen Fragen konnten die beiden Vertreter des Bayerischen Hausärzteverbandes auch auf Verbandsangebote und -materialien verweisen, etwa bei der Frage nach einem guten Weiterbildungsvertrag. Hier nannte Dr. Ritter den Kodex ambulante Weiterbildung des Deutschen Hausärzteverbandes mit einem Musterarbeitsvertrag, an dem man sich orientieren könne. Unsicherheit besteht oft auch, an welchen Ansprechpartner sich angehende Hausärztinnen und Hausärzte bei unterschiedlichen Fragestellungen wenden können. Problemlösung hier: Der Leitfaden Bayern Kompakt der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband.

Auch die Organisation der Weiterbildung Allgemeinmedizin wurde angesprochen. Dr. Reinhardt emphahl die Weiterbildung in einem Weiterbildungsverbund, in dem ein Team aus Praxen und Klinik(en) einer Region die komplette Weiterbildung ohne Umzug und Unterbrechungen anbieten. Zur Auswahl des Weiterbildungsverbunds verwies sie auf die Website der KoStA, in der inzwischen bayernweit über 70 Weiterbildungsverbünde gelistet sind.

Weiterbildungsverbünde sind keine Fessel

KoStA-Leiterin Dr. Schneider nutzte die Gelegenheit, mit einer verbreiteten falschen Vorstellung über Weiterbildungsverbünde aufzuräumen: „Manche haben Angst, sich durch einen Weiterbildungsverbund zu fesseln, aber das ist nicht so. Bei Bedarf kann man sich auch selbst Weiterbildungsabschnitte außerhalb des gewählten Weiterbildungsverbunds organisieren.“ Dabei helfen Stellenbörsen, beispielsweise der KoStA. Auch der Bayerische Hausärzteverband bietet eine Praxis- und Stellenbörse für den hausärztlichen Bereich, in der auch eine große Auswahl an Weiterbildungsstellen zu finden ist.

Beruf und Familie vereinbaren? In der Hausarztpraxis!

Weiteres Thema der Online-Sprechstunde war die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. In einer Hausarztpraxis lasse sich Familie, Kinder und Beruf bestens kombinieren, stellte Dr. Reinhardt fest und verwies auf die Erfahrungen aus ihrer eigenen Praxis. „Bei uns kann jeder so arbeiten, wie er es benötigt, in unserer Praxis sind aktuell 15 Kinder im Hintergrund“, versichert sie. Wie das funktioniert? Im Team mit anderen, die unterschiedliche Anforderungen an die Arbeitszeit haben. „Für die einen ist zum Beispiel der Vormittag die beste Arbeitszeit, weil da die Kinder in der KiTa oder Schule sind, beim andern geht der Nachmittag und Abend besser, weil da der Partner zu Hause und für die Kinder da ist“, erläuterte die passionierte Landärztin. „Wir hatten selbst viel Zeit für unsere Jungs“, erinnert sie sich. Sie kenne aber auch Kolleginnen, die es in einer Einzelpraxis schaffen, ihren Beruf als Hausärztin mit dem Familienleben in Einklang zu bringen. „Man kann zum Beispiel eine Kollegin oder einen Kollegen anstellen, da gibt es inzwischen auch viele Möglichkeiten.“ Allerdings sei es in einem großen Team leichter, auf individuelle Bedürfnisse einzugehen, ergänzte Dr. Ritter. Das mache seine große Praxis in München so attraktiv für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung.

Bayerischer Hausärzteverband – Stimme der Hausärzt:innen

Zum Schluss kamen die drei Hausärzte auf das Thema Berufspolitik zu sprechen. „Die Allgemeinmedizin ist in den letzten vier bis acht Jahren attraktiver geworden, und das hängt auch damit zusammen, dass wie Hausärztinnen und Hausärzte durch die Organisation im Bayerischen Hausärzteverband eine politische Stimme haben“, ist Dr. Reinhardt überzeugt. „So können wir Initiativen wie die KoStA in Bayern mit unterstützen“.

Das sieht auch Dr. Schneider so: „Der Bayerische Hausärzteverband ist unsere Vertretung, das sind die, die für uns etwas durchsetzen können und das auch schon oft getan haben“, unterstrich sie. Ärztinnen und Ärzte legte sie zudem das Netzwerk „Junge Allgemeinmedizin Deutschland“, kurz JADE, ans Herz.

Dr. Ritter stellte die Bedeutung einer Mitgliedschaft im Bayerischen Hausärzteverband für angehende Allgemeinmediziner:innen heraus und Verwies auf Veranstaltungen wie die Tage der Allgemeinmedizin, den Nachwuchstag des Bayerischen Hausärzteverbandes oder den Bayerischen Hausärztetag, um sich fortzubilden und in die Berufspolitik hineinzuschnuppern.

Nächste Online-Sprechstunde der KoStA mit dem Spezialthema KWAB (Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin Bayern): 14.11.2022, 17 Uhr

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