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Hausärzteverein Bamberg
Dr. Wolfgang Ritter

Anonyme Poliklinik-Strukturen statt Beziehungsmedizin„Die Bundesregierung zieht den Hausarztpraxen den Stecker“, erklärt Dr. Wolfgang Ritter, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes zum Gesetzesentwurf zur Krankenhausreform. Auch die Bundesvorsitzenden des Hausärztinnen und Hausärzteverbandes, Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Markus Beier, betonen die fatalen Auswirkungen auf die ambulante Versorgung und die Ärzteschaft.

Anonyme Poliklinik-Strukturen statt Beziehungsmedizin

 „Man mag Politiker verstehen, die in Zeiten einer zunehmend schwieriger werdenden ambulanten hausärztlichen Versorgung der Bevölkerung Sicherheit für ihre Versorgung vermitteln wollen. Gleichwohl fragt man sich, ob hinter dieser Regelung Unwissenheit oder Kalkül steckt. Sie führt dazu, dass sich die bestehende qualitativ hochwertige hausärztliche Versorgung von der hausärztlichen Beziehungsmedizin hin zu anonymen Poliklinik-Strukturen entwickelt“, so BHÄV-Vorsitzender Dr. Wolfgang Ritter.

Diese Gefahrenlage sieht man auch beim Hausärztinnen und Hausärzteverband.  „Die Pläne der Bundesregierung, Krankenhäusern zukünftig fast überall die Möglichkeit zu geben, hausärztliche Versorgung anzubieten, wären ein Dammbruch und hätten massive negative Auswirkung auf die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung“, erklären dessen Vorsitzende Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Markus Beier.

Die Folge dieses Vorhaben wäre, dass Geld, das eigentlich Versorgung in den Praxen gedacht ist, zukünftig in die Krankenhäuser fließen würden – vor allem wenn zuvor nicht die Entbudgetierung der hausärztlichen Leistungen endlich umgesetzt wird. „Das ist nichts anderes als eine ‚Verstationärung‘ der Versorgung auf Kosten der Praxen und ihrer Patientinnen und Patienten“, kritisieren sie und fordern Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf, die Notbremse zu ziehen „und diese versorgungspolitische Geisterfahrt zu stoppen“.

Versorgungspolitische Geisterfahrt stoppen

Auch Dr. Ritter sieht echte Gefahr in Verzug „Es wird zu einem harten Verteilungskampf der verbliebenen Praxen mit den sektorübergreifenden Versorgungszentren um Fachpersonal kommen, und dies insbesondere in unterversorgten Gebieten, die bereits jetzt die größten Personalprobleme haben“, so Dr. Ritter.

Ohne Not werde sich damit das Ringen um die Ressource Personal nochmals dramatisch verschärfen, kritisiert er. „Ein Kampf, der mit ungleichen Waffen geführt wird, da die neuen Versorgungszentren zum Großteil in Hand von Klinikkonzernen liegen werden, die über Quersubventionen höhere Gehälter zahlen können. Wenn diese Regelung so kommt, wird die hausärztliche Versorgung gerade in unterversorgten Gebieten unweigerlich austrocknen. Die Bundesregierung zieht damit den Hausarztpraxen den Stecker. Die sektorübergreifenden Gesundheitszentren werden aber die Versorgung für die Bevölkerung nicht in der gleichen Weise aufrechterhalten können. Am Ende wird diese Reform auf den Rücken der Patientinnen und Patienten ausgetragen.“

Riskante Rosinenpickerei

„Verlierer werden vor allem die Patientinnen und Patienten sein, die statt von ihrer wohnortnahen Hausarztpraxis in anonymen Krankenhäusern versorgt werden“, sind auch die Bundesvorsitzenden Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Markus Beier überzeugt. Zudem sei „mehr als zweifelhaft, ob die Krankenhäuser, die ja nach eigener Aussage in einer tiefen Krise stecken, wirklich bereit sein werden, hausärztliche Versorgung, inklusive der aufwendigen

Betreuung der Menschen mit chronischen Erkrankungen, dauerhaft zu übernehmen“, geben sie zu bedenken. „Vielmehr ist damit zu rechnen, dass hier Rosinenpickerei betrieben wird“, sind sie sicher. Die Arbeit würde bei den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen hängen bleiben, das Geld aber in die Krankenhäuser wandern. Zudem bestehe die Gefahr, dass wenn zukünftig Krankenhäuser Hausärztinnen und Hausärzte in großer Zahl anstellen sollten, es noch schwieriger als heute schon werde, Nachfolgerinnen und Nachfolger für die Praxen zu finden. „Statt also dafür zu sorgen, dass sich möglichst viele junge Kolleginnen und Kollegen niederlassen und die Menschen versorgen, will die Politik lieber, dass sie in bürokratischen und ineffizienten Krankenhausstrukturen arbeiten. Wenn die Politik glaubt, so die Versorgung von 83 Millionen Menschen in Deutschland sicherstellen zu können, dann wird sie die Folgen dieser Fehleinschätzung leider sehr deutlich zu spüren bekommen“, kritisieren sie.


Statement Dr. ritter             Statement Bundesverband              

 

 

 

 

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