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Stephan Pilsinger
Eva Greipel

Hausärztin Eva Greipel aus Traunstein fürchtet um die Zukunft der ambulanten hausärztlichen Versorgung und ist damit nicht allein. Ähnlich wie die stellvertretende Bezirksvorsitzende Oberbayern des Bayerischen Hausärzteverbandes sehen das auch Kolleginnen und Kollegen des Traunsteiner Hausärztevereins, deren Vorsitzende sie ist, und des Qualitätszirkels, den Greipel leitet. Die Arbeit wird mehr, die Bezahlung geringer – und damit sinkt auch die Attraktivität des Hausarztberufs für den dringend benötigten Nachwuchs. Aus Protest blieb deshalb in Traunstein diese Woche ein Drittel der Hausarztpraxen geschlossen – zum zweiten Mal in diesem Jahr. Ein Aushang informiert die Patientinnen und Patienten, die man damit ebenfalls mobilisieren und in den Protest einbinden will.

Ende März blieben erstmals ein Drittel der Hausarztpraxen geschlossen

„Das Fass zum Überlaufen gebracht haben Honorarkürzungen und Rückzahlungsforderungen für nicht korrekt abgerechnete Corona-Impfungen, die viele Kolleginnen und Kollegen kalt erwischt haben nach Monaten unermüdlichen Einsatzes bei ständig wechselnden Vorgaben. Und dann kam noch der Honorarabschluss im Erweiterten Bewertungsausschuss mit gerade mal 2 Prozent plus für 2023 dazu – damit lässt sich die Inflation, die 2022 bei 7,9 Prozent lag, nicht einmal ansatzweise ausgleichen“, erläutert Greipel. Da habe man beim Qualitätszirkeltreffen im Februar spontan beschlossen, aktiv zu werden. In der letzten Märzwoche blieben erstmals ein Drittel der Traunsteiner Hausarztpraxen geschlossen.

Die umstrittenen Gesetzesvorhaben aus dem Bundesgesundheitsministerium, die auf den Aufbau von Parallelstrukturen abzielen und damit den Mangel an Hausärztinnen und Hausärzten sowie Praxispersonal noch weiter verschärfen, bestärken die Traunsteiner Hausärztinnen und Hausärzte darin, ihren Protest fortzuführen. Und so blieben diese Woche zum zweiten Mal ein Drittel der Praxen zu. Die Patientinnen und Patienten werden mit einem Aushang auf die Aktion hingewiesen, verbunden mit der Bitte um Unterstützung des Protests: „Was wollten Sie heute in der Praxis und wo bekommen Sie das sonst? Informieren Sie Ihre Mitglieder des Bundestages (Dr. Peter Ramsauer, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!; Bärbel Kofler Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!), Ihre Lokalpolitiker oder das Gesundheitsministerium direkt (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)., sich an Bundestagsabgeordnete aus der Region oder Lokalpolitiker/innen zu wenden“, ist auf dem Aushang in Greipels Praxis zu lesen.

Nachahmen unbedingt erwünscht!

Inspiriert haben Greipel und ihre Mitstreitenden die großen Protestaktionen in Baden-Württemberg und Hessen, auch in Bayern gab es einen großen Protesttag vergangene Jahr. „Wir wollen diesen Protest in die Gemeinde, in die Lokalpolitik tragen und von unten etwas bewegen“, sagt sie und hofft, dass sich die Idee der lokalen Protestaktionen in andere Gemeinden und Städte ausbreitet. „Die Landtagswahlen in Bayern diesen Herbst machen die Lokalpolitiker ja vielleicht offener für unser wichtiges Anliegen: Den Erhalt der wohnortnahen hausärztlichen Versorgung“, so Greipel. Nachahmen unbedingt erwünscht!

 

 

 

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