Dr. Jakob Berger
Dr. Peter Wienert (li.) innitierte den kollegialen Austausch
in Bad Reichenhall, zu dem mit Agnetha Gellert (Mitte) und
Bianka Wiktorowska auch zwei HZV-Expertinnen des
Bayerischen Hausärzteverbandes gekommen waren.

Auf Initiative von Dr. Peter Wienert, Delegierter des Bayerischen Hausärzteverbandes aus Oberbayern, haben sich zwei Dutzend Kolleginnen und Kollegen am Mittwochabend zum kollegialen Austausch in Bad Reichenhall getroffen. Unter dem Motto „Die Hausarztpraxis in der Zeitenwende“ ging es an dem Abend vor allem um die Hausarztzentrierte Versorgung als Abrechnungsmodell der Zukunft.

„Ich freue mich sehr, dass diese Pilotveranstaltung auf so großes Interesse gestoßen ist. Dies zeigt, welche Bedeutung die Hausarztzentrierte Versorgung für die Kolleginnen und Kollegen hat. Und ich bin mir sicher, dass Praxen, die derzeit noch nicht an der HZV teilnehmen, jetzt umdenken“, zog Dr. Wienert ein positives Fazit.

HZV-Abrechnung unkomlizierter als oft gedacht

Vor Ort dabei waren Agnetha Gellert, Projektleiterin des Geschäftsbereiches Vertragsmanagement beim Bayerischen Hausärzteverband, und Praxisberaterin Bianka Wiktorowska. Die HZV-Expertinnen zeigten, dass zum einen über die HZV ein faireres Honorar generiert werden kann, und dass zum anderen die Abrechnung weitaus unbürokratischer abläuft als gemeinhin gedacht. So würden in der Regel zwei Ziffern ausreichen, um fast 80 Prozent des potentiellen Honorars zu erzielen.

Außerdem verwiesen die beiden HZV-Expertinnen auf die Unterstützung durch den Bayerischen Hausärzteverband: „Wir bieten Schulungen für Hausärztinnen und Hausärzte sowie MFA an und helfen den Praxen bei der HZV-Einführung.“

"Die HZV ist unser Weg aus dem Hamsterrad"

Dr. Wienert: „Die HZV ist unser Weg aus dem Hamsterrad, damit wir gute Medizin für unsere Patientinnen und Patienten machen können. Dies ist auch ein Signal an unseren Nachwuchs, sich für eine Niederlassung als Hausärztin oder Hausarzt zu interessieren.“

Neben den höheren Honoraren werde dies beispielsweise durch die kontaktunabhängige Strukturpauschale deutlich, die es nur in HZV-Verträgen gäbe. Weitere Vorzüge gegenüber der KV-Abrechnung seien, dass die Zahlungen kalkulierbar sind, dass Leistungen nachgemeldet werden können und dass die Honorare schneller überwiesen werden.

Im Rahmen des kollegialen Austauschs stellte Dr. Wienert auch das zukunftsweisende Versorgungskonzept „Hausärztliches Primärversorgungszentrum – Patientenversorgung Interprofessionell“, kurz HÄPPI, vor, das der Hausärztinnen- und Hausärzteverband in Kooperation mit der Universität Heidelberg entwickelt hat.

Dr. Wienert: „Unser Ziel ist es, dass wir jede Fragmentierung der Versorgung zu Lasten unserer Patientinnen und Patienten verhindern. Statt immer neue Anlaufstellen für Patientinnen und Patienten zu schaffen, wird im HÄPPI-Konzept die Verantwortung unter dem Dach der Hausarztpraxis gebündelt.“

Entlasung und bessere Patientenkommunikation mit der PraxisApp

Fortschrittlich ist auch die PraxisApp „Meine hausärztliche Praxis“, die ebenfalls an dem Abend vorgestellt wurde (Mehr Informationen unter www.meine-hausaerztliche-praxis-app.de). Die App entlastet nicht nur die Praxisteams und reduziert maßgeblich das Telefonaufkommen, sondern verbessert auch die Kommunikation mit den Patientinnen und Patienten. So können zum Beispiel Urlaubs- und Vertretungszeiten mit einem Klick an alle kommuniziert werden. Umgekehrt können Patientinnen und Patienten Termine ausmachen oder Fragen stellen, ohne in Warteschleifen zu hängen.

Nach der erfolgreichen Generalprobe in Bad Reichenhall soll der kollegiale Austausch über die HZV und andere wichtige Hausarzthemen im kommenden Jahr fortgesetzt werden.

 

 

 

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