Famulaturprogramm Haßberge
Abschlusstreffen des Famulaturprogramms "Main Sommer" 

Nicht nur aus Bayern, sondern auch aus Berlin, Gießen, Essen, Tübingen und Magdeburg kamen die Medizin-Studierenden Mitte August in den Landkreis Haßberge, um beim Famulaturprogramm „Main Sommer“ Landarzt-Luft zu schnuppern. Mittlerweile zum 7. Mal hatte der unterfränkische Landkreis die zukünftigen Ärztinnen und Ärzte eingeladen, eine Famulatur in einer Hausarztpraxis, einer anderen Facharztpraxis oder in den Haßberg-Kliniken zu absolvieren. Neben gemeinsamen Freizeitaktivitäten wurden abends weiterführende Workshops angeboten, wie Sonographie-, EKG- und Nahtkurse. Außerdem hatten die Studierenden die Möglichkeit, beim Notarzt-, Bereitschafts- oder Rettungsdienst mitzufahren. Unterstützt wird diese Projekt unter anderem vom Bayerischen Hausärzteverband.

Eine erfüllende Aufgabe auf dem Land

„Ich freue mich sehr, dass Sie sich für eine Famulatur in unserem Landkreis entschieden haben, und ich hoffe, dass es Ihnen in unserer Region gefallen hat“, sagte der Landrat des Landkreises Haßberge, Wilhelm Schneider, beim Abschlusstreffen und verband dies mit der herzlichen Einladung, später in der Region als Ärztin oder Arzt zu arbeiten. Schneider: „Danken möchte ich auch den Ärztinnen und Ärzten in den Praxen und an den Haßbergen Kliniken, die dieses Famulaturprogramm wieder möglich gemacht haben.“

„Wir wollen den Studierenden einen Eindruck vermitteln, wie schön, abwechslungsreich und erfüllend das Leben und Arbeiten auf dem Land ist. Natürlich verbinden wir damit auch die Hoffnung, dass sich der ein oder andere Teilnehmer später in unserer Region niederlässt. Auch der Landkreis Haßberge steht vor der Herausforderung, angesichts des demographischen Wandels die medizinische Versorgung nachhaltig sicherzustellen“, erklärt Benjamin Herrmann, der Geschäftsstellenleiter der Gesundheitsregion plus im Landratsamt Haßberge.


„Die Famulatur hat sehr viel Spaß gemacht. Ich war in der Notaufnahme und durfte mit dem Notarzt mitfahren“, erzählt Antonia Wambsgamz aus Ismaning, die im 9. Semester an der LMU in München studiert. Eine endgültige Entscheidung, welche Facharztrichtung sie später einschlagen will, hat die junge Frau noch nicht getroffen. „Ich tendiere aber zur Allgemeinmedizin, zum einen wegen der Vielfalt des Faches und zum anderen, weil ich es erfüllend finde, Patienten über einen längeren Zeitraum zu versorgen. Ich kann mir auch vorstellen, später aufs Land zu gehen.“

Ein Komplettpaket aus Famulatur, Workshops und gemeinsamen Freizeitaktivitäten

„Ich habe mich für den Main Sommer beworben, weil neben der Famulatur ein umfangreiches Fortbildungs- und Freizeit-Programm angeboten wird“, berichtet Adrian Bullard, der am Bodensee aufgewachsen ist und jetzt in Tübingen ins 11 Semester kommt. „Toll war auch, dass wir willkommen waren. Auch in der Klinik hatten wir einen direkten Kontakt zu den Ober- und Chefärzten. Das ist an großen Unikliniken nicht immer so.“


„Die Lebensqualität im Landkreis Haßberge ist sehr hoch. Und man ist auch gut angebunden“, sagt Jakob Hasenbank, der sich selbst als „Stadtkind“ bezeichnet. Der Ingolstädter studiert an der FAU in Erlangen und kann sich vorstellen, später aufs Land zu gehen. Welche Facharztrichtung er einschlagen möchte, hat er noch nicht entschieden. „Ich möchte aber in jedem Fall Kontakt mit den Patienten haben und interessiere mich eher für die große Breite als für die Tiefe eines Spezialgebiets. Der Mensch ist ein komplexes Wesen. Insofern ist die Allgemeinmedizin in der engeren Auswahl. Ich finde aber auch die Urologie spannend.“

Lisa Renz, die im 7. Semester an der Charité studiert, reiste sogar von Berlin nach Haßfurt. „Ein guter Freund von mir hat vor zwei Jahren am Main Sommer teilgenommen und war ganz begeistert von dem Komplettpaket aus Famulatur, Workshops und gemeinsamen Freizeitaktivitäten. Das hat mich überzeugt.“


Clara Kleefeld, die nach einer Ausbildung zur Krankenschwester in Gießen Medizin studiert und aus der Gegend von Paderborn kommt, hat über Social Media vom Main Sommer erfahren und ihre Famulatur in der Hausarztpraxis von Dr. Cordula Gerlach absolviert. „Ich fand es mega. Solche Programme sollte es in ganz Deutschland geben. Alle hatten Lust auf uns Famulantinnen und Famulanten und wollten uns etwas beibringen. Ich habe in diesem Monat wirklich viel gelernt.“ Wichtig sei auch der Austausch unter den Studierenden und mit den Ärztinnen und Ärzten gewesen. „Man hat sehr viel erfahren, wie es an anderen Universitäten zugeht. Und man kam am Rande der Workshops auch mit den Ärzten ins Gespräch und konnte zum Beispiel fragen, wie es ist, wenn man sich als Frau niederlässt.“ Für Clara Kleefeld ein wichtiges Thema, denn für die Zukunft hat die junge Frau schon konkrete Pläne: „Ich möchte Fachärztin für Allgemeinmedizin werden und könnte mir auch vorstellen, mich in der Region Hassberge niederzulassen, weil es hier wirklich schön ist.“


Auch für das Jahr 2024 ist wieder ein Main Sommer geplant, an dem bis zu 14 Famulantinnen und Famulanten teilnehmen können. Die Ausschreibungsunterlagen sollen im Laufe des Dezembers auf der Homepage des Landratsamtes unter www.hassberge.de veröffentlicht werden.

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