Ihr Berufsverband sagt Danke und wünscht frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2023

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ein ereignisreiches und forderndes Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Im Namen des gesamten Vorstands des Bayerischen Hausärzteverbandes möchte ich mich bei Ihnen und Ihren Teams für den großartigen Einsatz und das Vertrauen bedanken.

Gemeinsam sind wir durch eine schwere Zeit gegangen, gemeinsam konnten wir eine Reihe von politischen Fehlentscheidungen verhindern und gemeinsam haben wir bei den Wahlen zur Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns und zum Ärztetag der Bayerischen Landesärztekammer unser großes Wahlziel erreicht: In beiden Institutionen sind wir Hausärztinnen und Hausärzte die stärkste Fraktion! Wir werden unsere Arbeit in kollegialer Partnerschaft mit den anderen Fachgruppen fortsetzen, getreu dem Motto „Gut ist, was für die Praxen gut ist“.

In der Pandemie haben wir gezeigt, wie wichtig eine flächendeckende hausärztliche Versorgung für das Gemeinwohl unseres Landes ist. Nach neuesten Zahlen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung wurden 19 von 20 COVID-Patienten in Praxen versorgt, zum allergrößten Teil in unseren Hausarztpraxen. Damit haben wir wesentlich dazu beigetragen, dass die Versorgung von Schwerstkranken in den Kliniken nicht kollabiert ist.

Auch beim Impfen haben unsere Hausarztpraxen entscheidenden Anteil an der Eindämmung der Pandemie. 95 Prozent aller Hausärztinnen und Hausärzte unterstützten die Impfkampagne, bei Vollversorgerpraxen dürfte der Anteil 100 Prozent betragen. Bereits Ende April, so meldet die KBV, „haben die Praxen insgesamt 88,2 Millionen Impfungen durchgeführt und damit über die Hälfte aller COVID-19-Schutzimpfungen in Deutschland“. Diese Leistung wird noch deutlicher, wenn man drei Punkte bedenkt. Erstens, unsere Praxen wurden erst sechs Monate nach den Impfzentren in die Impfkampagne eingebunden. Zweitens mussten wir Hausärztinnen und Hausärzte dafür massiv kämpfen. Und drittens haben wir mit unseren Teams nicht nur die Impfkampagne gemeistert, sondern auch die reguläre Versorgung für unsere Patientinnen und Patienten sichergestellt.

In den vergangenen zwei Jahren hat sich gezeigt, wie wichtig die flächendeckende hausärztliche Versorgung ist und welche Vorteile das System der freiberuflichen Praxen mit gut ausgebildeten und motivierten Praxisteams für die Versorgung unserer Bevölkerung im Vergleich zu anderen europäischen Ländern bietet.

Eine dringende Aufgabe des BHÄV wird im nächsten Jahr sein, der Politik klarzumachen, dass wir Hausärztinnen und Hausärzte das Rückgrat des deutschen Gesundheitssystems sind und die Bestrebungen von Seiten der Politik und Krankenkassen, Parallelstrukturen zu etablieren oder die Substitution von ärztlichen Leistungen voranzutreiben, ablehnen.

Ein weiteres Thema sind die investorengetriebenen MVZs, die unsere Freiberuflichkeit in ihrer Existenz bedrohen. Die Politik ist mittlerweile alarmiert, auch deshalb, weil wir als Bayerischer Hausärzteverband – gemeinsam mit vielen weiteren Ärzteorganisationen – die Stimme erhoben und mit vielen Fakten belegt haben, was passiert, wenn die Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten zum Renditeobjekt verkommt. Wir erwarten jetzt von der Politik, dass Taten folgen. Das gesetzliche Schlupfloch iMVZ muss umgehend geschlossen werden.

Auch im nächsten Jahr wird uns die Digitalisierung weiter beschäftigen. Wir Hausärztinnen und Hausärzte sind für die Digitalisierung – aber nur unter zwei Bedingungen. Erstens, und das ist leider, wie die Erfahrungen zeigen, keine Selbstverständlichkeit: Hard- und Software müssen funktionieren und vor dem Einsatz in unseren Praxen einem Belastungstest unterzogen worden sein. Und zweitens: Jede einzelne digitale Anwendung muss unseren Praxen einen Mehrwert bieten. Eine Digitalisierung um der Digitalisierung willen lehnen wir ab.

Diese Beispiele (weitere finden Sie in unserem Jahresrückblick) zeigen, wie wichtig es ist, dass wir Hausärztinnen und Hausärzte gemeinsam für eine gute hausarztzentrierte Versorgung eintreten. Allein wäre jede einzelne Praxis den Interessen von Politik, Wirtschaft und Geld schutzlos ausgeliefert. Deshalb freue ich mich gemeinsam mit meinen Vorstandskolleginnen und -kollegen, wenn Sie dem Bayerischen Hausärzteverband als Ihre starke berufspolitische Vertretung weiterhin die Treue halten. Jede Form der Unterstützung zählt und ist hoch willkommen.

Im Namen des Vorstands des Bayerischen Hausärzteverbandes wünsche ich Ihnen, Ihren Teams und den Familien ein schönes und gesegnete Weihnachtsfest, eine hoffentlich entspannende Auszeit zwischen den Jahren und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Dr. Wolfgang Ritter
Landesvorsitzender des
Bayerischen Hausärzteverbandes e. V.

 

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