Neujahrsempfang: Gute Vorsätze des Bundesgesundheitsministers

Barbara Stamm beim Nikolausempfang des Bayerischen Hausärzteverbandes 2017
Dr. Markus Beier, Bundesvorsitzender des Deutschen
Hausärzteverbandes (li.), und seine Stellvertreterin Prof. Dr.
Nicola Buhlinger-Göpfarth mit Bundesgesundheitsminister 
Prof. Dr. Karl Lauterbach. Foto becker.camera
 

Fürs neue Jahr gute Vorsätze: Der Masterplan 2020 wird 2023 umgesetzt, hat Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach auf dem Neujahrsempfang des Deutschen Hausärzteverbandes am Mittwochabend in Berlin angekündigt. Noch im Frühjahr, so versprach Lauterbach vor den rund 280 Gästen im Berlin Capital Club, werde das Bundesgesundheitsministerium die entsprechenden Weichen stellen.

"Umsetzung des Masterplan 2020 längst überfällig"

Dr. Wolfgang Ritter, der als Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbands an dem Neujahrsempfang teilgenommen hatte: „Die Umsetzung des Masterplans 2020 wird seit vielen Jahren vom Bayerischen Hausärzteverband gefordert und ist längst überfällig. Wir brauchen diese Reform des Medizinstudiums dringend, damit die Allgemeinmedizin mehr Gewicht bekommt. Der Masterplan 2020 ist ein wichtiger Baustein, um die hausärztliche Versorgung der Menschen in Stadt und Land nachhaltig sicherzustellen.“ Auch für Dr. Gerald Quitterer, den Präsidenten der Bayerischen Landesärztekammer, der ebenfalls an dem Neujahrsempfang teilnahm, waren die Ankündigungen gute Nachrichten.

Missbrauch von MVZs durch renditegetriebene Investoren soll gestoppt werden

Zweiter guter Vorsatz fürs neue Jahr: Der Bundesgesundheitsminister kündigte an, den Missbrauch von MVZs durch renditegetriebene Investoren zu stoppen. Ritter dazu: „Die investorengesteuerten MVZs stellen eine existenzielle Bedrohung für die ambulante Versorgung durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte darf, auf die der Bayerische Hausärzteverband gemeinsam mit dem Deutschen Hausärzteverband und vielen weiteren Ärzteorganisationen seit langem hinweist. Es ist höchste Zeit, dass diese Gesetzeslücke endlich geschlossen wird.“

„Falls Ihnen noch niemand Danke gesagt hat, sage ich es.“

Barbara Stamm beim Nikolausempfang des Bayerischen Hausärzteverbandes 2017
Dr. Markus Beier und Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth
mit Gästen aus Bayern: BLÄK-Präsedent Dr. Gerald Quitterer,
Dr. Michael Hubmann, der im Dezember 2023 zum neuen
Vorsitzenden der Berufsverbandews der Kinder- und
Jugendärzte gewählt worden war, und Dr. Wolfgang Ritter,
Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes.
Foto becker.camera
 

In seiner Festrede dankte Gesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach außerdem allen Hausärztinnen und Hausärzten für den Einsatz während der Corona-Pandemie. „Falls Ihnen noch niemand Danke gesagt hat, sage ich es.“ Hintergrund: Neun von zehn Corona-Patienten wurden in Deutschland ambulant versorgt, insbesondere in Hausarztpraxen. Damit haben die Hausärztinnen und Hausärzte wesentlich dazu beigetragen, den Krankenhäusern für die Behandlung der Intensivpatienten den Rücken freizuhalten. Weiterer Punkt, den Lauterbach ansprach: Paxlovid. Seitdem das Covid-Medikament in den Hausarztpraxen ausgegeben werden kann, hat sich die Abgabe verzehnfacht. Die Änderung des Dispensierrechts ist damit ein voller Erfolg, so Lauterbach.

„Wir freuen uns selbstverständlich, wenn der Gesundheitsminister die Leistungen der Hausarztpraxen in der Pandemiebekämpfung öffentlich anerkennt. Neben diesen Worten hätten wir uns aber gewünscht, dass unsere Praxisteams die überfällige Wertschätzung in Form des Corona-Bonuses erhalten. Unsere MFAs haben das mehr als verdient.“, so Ritter.

Botschaft des Hausärzteverbandes: Medizinische Versorgung darfnicht zerfasert werden

Die Rede des Deutschen Hausärzteverbandes hielten der Bundesvorsitzende Dr. Markus Beier und die erste stellvertretende Bundesvorsitzende Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth gemeinsam. Deren wichtigste Botschaft: Die medizinische Versorgung dürfe nicht zerfasert werden, zum Beispiel über Gesundheitskioske, die ganz anders gedacht waren als sie jetzt in der Diskussion sind.

Ein weiterer Punkt: Das Hamsterrad EBM. Das Honorarsystem müsse neu gedacht werden, forderten die beiden Vertreter der Hausärztinnen und Hausärzte auch mit Blick auf die Vorstände des Kassenärztlichen Bundesvereinigung Dr. Andreas Gassen, Dr. Stephan Hofmeister und Dr. Thomas Kriedel, die ebenfalls Gäste des Neujahrsempfangs waren. Ritter abschließend: „Das Thema faires Honorar wird auch für den Bayerischen Hausärzteverband in diesem Jahr ein Schwerpunktthema sein.“

 

 

 

 

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