Berufspolitische Sommerbilanz – Interview mit Dr. Wolfgang Ritter
Krankenhausreform, Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz, Masterplan 2020 – zur parlamentarischen Sommerpause zieht Dr. Wolfgang Ritter, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes, eine berufspolitische Zwischenbilanz für das Jahr 2024 aus hausärztlicher Sicht.
Bei den diversen Gesetzesvorhaben gäbe es Licht, aber auch viel Schatten, so Dr. Ritter. Längst überfällig sei die Umsetzung des Masterplans 2020, um der Allgemeinmedizin während des Medizinstudiums ein stärkeres Gewicht zu geben. Ein klares Nein sagen Bayerns Hausärztinnen und Hausärzte zum Paragraphen 116 im aktuellen Entwurf der Krankenhausreform, wonach Krankenhäuser – unter bestimmten Voraussetzungen – in der ambulanten Versorgung tätig werden können. Und beim Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz habe der Gesetzgeber die Chance verpasst, über einen HzV-Bonus die Versorgung der Patienten besser zu steuern.
Positiv sieht Dr. Ritter, dass der Bayerische Hausärzteverband mit allen großen Krankenkassen in guten Gesprächen ist, um die Hausarztverträge fortzuschreiben. Die ersten neuen HZV-Verträge wurden bereits unterschrieben.
Gleichzeitig mache der Bayerische Hausärzteverband seine Hausaufgaben. So gibt es zahlreiche Förderprogramme, um den medizinischen Nachwuchs für die Allgemeinmedizin zu begeistern. Außerdem haben die Hausärztinnen und Hausärzte mit dem HÄPPI-Konzept eine Strategie entwickelt, wie die Versorgung der Patientinnen und Patienten im Team nachhaltig sichergestellt werden kann.