Infostand zur Impfwoche am Stachus: „Eine tolle Aktion, mit der die Zielgruppe gut erreicht wurde“
Ängste vor Nebenwirkungen, Misstrauen gegenüber den Impfstoffherstellern sowie Schamhaftigkeit aufgrund der sexuellen Übertragbarkeit - die größten Barrieren, die den Schutz vor einer Infektion mit Humanen Papilloma-Viren erschweren, sind überwindbar. Das zeigte sich am Infostand, der im Rahmen der Bayerischen Impfwoche am 18. Juli direkt am Karlsplatz in der Münchner Innenstadt für HPV-Impfungen warb. „Eine tolle Aktion, mit der die Zielgruppe gut erreicht wurde“, so das Fazit von Prof. Dr. Jörg Schelling, Allgemeinmediziner und Vorstandsmitglied des Bayerischen Hausärzteverbandes, der vor Ort als Ansprechpartner zur Verfügung stand.
Zielgruppe fühlte sich angesprochen
Großes Präventionspotenzial der Impfung nutzen
Die hohe Wirksamkeit der HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskarzinome, gegen Penis- und Analkarzinome sowie gegen Feigwarzen ist mittlerweile gut belegt. Trotzdem sind viele Jugendliche (45% der Mädchen und 83% der Jungen) nicht gegen HPV geimpft. Hier ist ein großes Präventionspotential zur Verhütung von Krebserkrankungen erkennbar“, beschreibt Prof. Dr. Schelling die Lage. Die Impfung biete den besten Schutz, wenn sie im Alter von 9 bis 14 Jahren verabreicht werde. Bis zum Alter von 18 Jahren könne sie nachgeholt werden.Von der Schwierigkeit Kinder- und Jugendliche zu erreichen
Üblicherweise findet Impfberatung in der haus- oder kinderärztlichen Praxis statt. „Eine Schwierigkeit ist, dass Kinder und Jugendliche in der relevanten Altersgruppe häufig keine regelmäßigen Arztkontakte haben", so Prof. Dr. Jörg Schelling. Insofern fand er den Standort am Münchner Stachus passend ausgewählt. „Hier erreichen wir genau die Zielgruppe, um die es uns hier geht: Eltern mit Kindern und Jugendliche“, erklärt er. Das sei auch einer der Hauptgründe, warum sich der BHÄV nicht lange habe bitten lassen, als die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen um Unterstützung bei der Bayerischen Impfwoche nachfragte.
Die häufigsten Fragen am Stand
Interessant fand der BHÄV-Vertreter auch die Auswertung der Gespräche mit den Passanten. „Es ging um Fragen, welche Folgen eine Erkrankung haben kann, aber auch zu möglichen Nebenwirkungen der Impfung“, berichtet er über häufige Inhalte. Besonders freut ihn, dass es auch Feedback gab, das zeigt, dass der Bayerische Hausärzteverband mit Angeboten wie der Hausarztzentrierten Versorgung und sinnvoller Digitalisierung auf dem richtigen Weg ist. „Speziell mit sinnvollen Digitalisierungen wie einem strukturierten Impfmanagement und Recallsystem oder der Praxisapp „Meine hausärztliche Praxis“ haben wir Angebote, die sich jüngere Menschen wünschen und gern auf ihrem Smartphone nutzen“, so Prof. Schelling. Für ihn ein deutliches Signal, weiter so zu machen: „Die Jungen erreichen wir über diese Wege und sind da schon als bayerische Hausärzteschaft super aufgestellt.“