Infostand zur Impfwoche am Stachus: „Eine tolle Aktion, mit der die Zielgruppe gut erreicht wurde“

Bezirksdelegierte Oberfranken Anja Tischer
Mit bunten Ballons, attraktiven Gadgets und guter
Beratung erreichte das Team des Impf-Info-Standes
am Münchner Stachus erfolgreich die Zielgruppe.

Ängste vor Nebenwirkungen, Misstrauen gegenüber den Impfstoffherstellern sowie Schamhaftigkeit aufgrund der sexuellen Übertragbarkeit - die größten Barrieren, die den Schutz vor einer Infektion mit Humanen Papilloma-Viren erschweren, sind überwindbar. Das zeigte sich am Infostand, der im Rahmen der Bayerischen Impfwoche am 18. Juli direkt am Karlsplatz in der Münchner Innenstadt für HPV-​Impfungen warb. „Eine tolle Aktion, mit der die Zielgruppe gut erreicht wurde“, so das Fazit von Prof. Dr. Jörg Schelling, Allgemeinmediziner und Vorstandsmitglied des Bayerischen Hausärzteverbandes, der vor Ort als Ansprechpartner zur Verfügung stand. 

Zielgruppe fühlte sich angesprochen

Eltern mit Kindern blieben stehen, um am Infostand einen der bunten Ballons oder ein Bio-Eis am Stiel für ihren Nachwuchs zu ergattern. Kleine Grüppchen von Teenagern drängten sich vor dem Tresen, um Stahlstrohhalme und andere Gadgets zu erbeuten – letztlich fanden etliche von ihnen dabei ganz nebenbei das Gespräch mit den Expertinnen und Experten, die das LAGI-Team aus den Ärzteverbänden und anderen relevanten Bereichen des Gesundheitssystems versammelt hatte. „Es ist wirklich großartig, dass alle Akteurinnen und Akteure bei dieser wichtigen Aktion zusammen an einem Strang ziehen“, lobt Prof. Dr.  Schelling die breite Unterstützung. Schließlich sei allen klar: Es geht um Aufklärung in einem Bereich, wo großer Nachholbedarf besteht und viel auf dem Spiel steht.
 

Großes Präventionspotenzial der Impfung nutzen

Die hohe Wirksamkeit der HPV-​Impfung gegen Gebärmutterhalskarzinome, gegen Penis-​ und Analkarzinome sowie gegen Feigwarzen ist mittlerweile gut belegt. Trotzdem sind viele Jugendliche (45% der Mädchen und 83% der Jungen) nicht gegen HPV geimpft. Hier ist ein großes Präventionspotential zur Verhütung von Krebserkrankungen erkennbar“, beschreibt Prof. Dr. Schelling die Lage. Die Impfung biete den besten Schutz, wenn sie im Alter von 9 bis 14 Jahren verabreicht werde. Bis zum Alter von 18 Jahren könne sie nachgeholt werden.
 

Von der Schwierigkeit Kinder- und Jugendliche zu erreichen 

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Beim fachlichen Austausch:  Dr. med. Lutz Bader
von der KVB, Dr.Christina Winnen vom StMGP und
Prof. Dr. Jörg Schelling, BHÄV (Foto v.l.n.re.) 

Üblicherweise findet Impfberatung in der haus- oder kinderärztlichen Praxis statt. „Eine Schwierigkeit ist, dass Kinder und Jugendliche in der relevanten Altersgruppe häufig keine regelmäßigen Arztkontakte haben", so Prof. Dr. Jörg Schelling. Insofern fand er den Standort am Münchner Stachus passend ausgewählt. „Hier erreichen wir genau die Zielgruppe, um die es uns hier geht: Eltern mit Kindern und Jugendliche“, erklärt er. Das sei auch einer der Hauptgründe, warum sich der BHÄV nicht lange habe bitten lassen, als die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen um Unterstützung bei der Bayerischen Impfwoche nachfragte.

Die häufigsten Fragen am Stand

Interessant fand der BHÄV-Vertreter auch die Auswertung der Gespräche mit den Passanten. „Es ging um Fragen, welche Folgen eine Erkrankung haben kann, aber auch zu möglichen Nebenwirkungen der Impfung“, berichtet er über häufige Inhalte. Besonders freut ihn, dass es auch Feedback gab, das zeigt, dass der Bayerische Hausärzteverband mit Angeboten wie der Hausarztzentrierten Versorgung und sinnvoller Digitalisierung auf dem richtigen Weg ist. „Speziell mit sinnvollen Digitalisierungen wie einem strukturierten Impfmanagement und Recallsystem oder der Praxisapp „Meine hausärztliche Praxis“ haben wir Angebote, die sich jüngere Menschen wünschen und gern auf ihrem Smartphone nutzen“, so Prof. Schelling. Für ihn ein deutliches Signal, weiter so zu machen: „Die Jungen erreichen wir über diese Wege und sind da schon als bayerische Hausärzteschaft super aufgestellt.“

 
 

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