Weitere 13 Kaufmännische Praxisassistentinnen startklar für die Praxis
Anfang Oktober erhielten 13 weitere Absolventinnen der neuen Qualifizierung zur „Kaufmännischen Assistenz in Hausarztpraxen“ ihre Zertifikate. Damit können sie in hausärztlichen Praxen für die dringend benötigte Entlastung sorgen.
Im Rahmen einer Abschlussveranstaltung erhielt Anfang Oktober die zweite Runde von Absolventinnen der neuen Qualifizierung zur „Kaufmännischen Assistenz in Hausarztpraxen“ in den Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft in Sendling ihre Zertifikate. Damit können sie in Hausarztpraxen die bestehenden Praxisteams entlasten und die hausärztliche Versorgung der Patientinnen und Patienten unterstützen.
„Der allgemeine Fachkräftemangel macht nicht vor Hausarztpraxen Halt und es gibt Aufgaben in den Praxen, die von Quereinsteigenden gut übernommen werden könnten, denen aber das nötige Wissen fehlt. Diese Lücke wollten wir mit unserer Ausbildung schließen“, erläuterte bfz-Teamleiterin Monika Geisberger zu Beginn der Abschlussfeier den Hintergrund der neuen Ausbildungsmaßnahme, die der Bayerische Hausärzteverband als Ideengeber gemeinsam mit den bfz und dem Jobcenter München auf den Weg gebracht hat.
Kompaktes Wissen in neun Monaten
Hinter den 13 Frauen, die am 9. Oktober freudestrahlend ihre Zertifikate in Empfang nahmen, liegen neun Monate anspruchsvoller Ausbildung, in denen sie sich für Tätigkeiten am Empfang, Terminvergabe und verwaltungstechnische Aufgaben qualifiziert haben. Im kompakten Lehrplan standen Grundkenntnisse Gesundheitswesen, Hygienevorschriften, Patienten empfangen und begleiten, Patientenanmeldung und Terminvergabe, Praxisorganisations- und Verwaltungsprozesse, Notfalltraining und vorbereitende Buchhaltung. In drei Praktika in hausärztlichen Praxen konnten sie zusätzlich praxisnahe Erfahrungen sammeln. Zu guter Letzt stand für sie am Vortag noch ein umfangreicher Test an, in dem sie anderthalb Stunden lang noch einmal ihr neues Wissen zeigen konnten. „Sie können wirklich stolz auf sich sein, denn das haben sie gut gemacht“, lobte bfz-Teamleiterin Monika Geisberger.

Für sie sei mit der Ausbildung ein Jugendtraum in Erfüllung gegangen, sagt Bianca Gwodz, die jüngste der Teilnehmerinnen. „Ich wollte schon immer in einer Arztpraxis oder im Krankenhaus arbeiten“, berichtet die 22jährige. Nach der Geburt ihres Kindes habe sie sich jedoch zunächst für eine Ausbildung in der Pflege entschieden, weil sie annahm, dass sich das mit ihrer familiären Situation besser vereinbaren ließ. „Das war aber ein Irrtum, denn ich habe ewig nach einem Job gesucht. Die wollten mich nicht, weil ich nur vormittags kann“, erklärt sie.
Ein Jugendtraum ging in Erfüllung
Als ihr Arbeitsberater ihr die neue Qualifizierungsmaßnahme zur „Kaufmännischen Assistenz in Hausarztpraxen“ vorschlug, sei sie sofort begeistert gewesen. „Ich habe mich so gefreut“, erinnert sie sich. Denn damit bot sich ihr die Chance, doch noch den Weg in ihren Traumberuf einschlagen zu können. Da die Kurse vormittags bis 14 Uhr stattfanden, ließ sich das mit der Kinderbetreuung gut vereinbaren. Dennoch seien die vergangen neun Monate schon anstrengend gewesen. „Man bekommt schon geballte Info in kurzer Zeit geboten“, sagt sie. Wegen der ausgezeichneten Dozenten, die jede Frage beantwortet hätten, sei das jedoch gut zu schaffen gewesen. Bereut hat sie den Schritt nicht. Schließlich hat sich ihr Einsatz für sie bereits ausgezahlt: Sie hat bereits eine Stelle in einer Praxis bekommen, die sich mit ihrem Familienleben gut vereinbaren lässt.
Vor den Teilnehmerinnen dieses Kurses suchen noch drei eine Stelle. Eine von ihnen ist Ilona Diehl. Sie habe schon ein Angebt gehabt, aber die Arbeitszeiten seien für sie ungünstig gewesen. „Ich suche eine Stelle für den Spätdienst, was ja eigentlich für die Praxen eher gut ist“, sagt sie. Insofern ist sie zuversichtlich, dass sich bald etwas Passendes findet. Auch bei ihr kam der Vorschlag für die Qualifizierung zur „Kaufmännischen Assistenz in Hausarztpraxen“ vom Arbeitsamt. Sie habe vorher lange Zeit in einem Café gearbeitet, doch mit 62 Jahren wollte sie noch einmal etwas weniger körperlich Anstrengendes. „Doch als mir mein Arbeitsberater von dem Kurs erzählte, war ich erst einmal skeptisch. Ich dachte, ich bin zu alt dafür“, erzählt sie. Den Überredungskünsten ihres Jobberaters ist zu verdanken, dass sie vor neun Monaten doch zur ersten Stunde im bfz in Sendling antrat. Im Verlauf der Ausbildung hat sie – fast nebenbei den „ Spritzenschein“ gemacht und darf damit auch Injektionen durchführen.

Leidenschaft für Medizin entdeckt
Im Rückblick ist sie froh, dass sie zu ihrem Glück überredet wurde. „Ich bin froh, dass ich das gemacht habe und dabei geblieben bin. Denn dadurch habe ich im hohen Alter meine Leidenschaft für Medizin entdeckt“, sagt sie und lächelt dabei.
Dass auch die letzten drei Teilnehmerinnen dieses Kurses, die noch auf der Suche nach einer passenden Stelle sind, bald etwas Passendes finden werden, daran besteht auch für Carmen Fröstl vom Bayerischen Hausärzteverband kein Zweifel. In ihrer kleinen Ansprache bei der Abschlussveranstaltung richtete sie die Grüße des BHÄV-Vorsitzenden Dr. Wolfgang Ritter aus, der den Absolventinnen zum Abschluss der Qualifikation gratuliert und viel Erfolg für die Zukunft wünscht.
Ihre Praxis in München-Stadt hat Bedarf an einer qualifizierten Kaufmännischen Assistenz?
Sollte eine Praxis in München-Stadt Bedarf an einer qualifizierten Kaufmännischen Assistenz haben, freuen sich Beatrix Pade oder Alexandra Trick vom bfz über eine Anfrage per Mail oder Telefon: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel.: 089 1895529-40 und Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel.: 089 1895529-158.
Übrigens: Auch für die Teilnehmenden der nächsten Kurse werden Praktikumsplätze in Hausarztpraxen im Münchner Raum benötigt. Interesse? Dann wenden Sie sich bitte per E-Mail an Monika Geisberger unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Die praktische Erfahrung ist unerlässlich, um die Teilnehmenden an der Qualifizierungsmaßnahme optimal auf die Herausforderungen des Berufsalltags in einer Hausarztpraxis vorzubereiten. Sie haben dabei die Gelegenheit, die Praktikantin kennenzulernen und dabei möglichweise Ihre zukünftige Mitarbeiterin anschauen.