Delegiertenversammlung bekräftigt Forderung nach mehr Wertschätzung

Erstmals fand die Herbst-Delegiertenversammlung des Bayerischen Hausärzteverbandes am 14.11.2020 virtuell statt. Im Vordergrund stand das Thema Corona.

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Sehr begeistert zeigten sich die Delegierten über die erstmals rein virtuell als Videokonferenz durchgeführte Delegiertenversammlung des Bayerischen Hausärzteverband am vergangenen Samstag. Die verschiedenen Berichte der Vorstandsmitglieder, aus den Arbeitsgruppen und Bezirken sowie die trotz des virtuellen Rahmens sehr lebhaft und ernsthaft geführte Diskussion von Vorstand und Delegierten ließen die sechs Stunden Versammlung schnell vergehen. „Es hat meinen Vorstandskollegen und mir großen Spaß gemacht, sich nach den Bezirksdelegierten-Videokonferenzen vor und nach den Sommerferien jetzt wieder zeitgleich mit allen Delegierten bayernweit auszutauschen. Selbstverständlich stand dabei das Thema Corona im Mittelpunkt. Die zahlreichen Wortbeiträge haben deutlich gemacht, dass wir uns trotz regional teilweise doch sehr unterschiedlichen Herausforderungen alle sehr einig sind in der Bewertung der aktuellen Pandemie und der notwendigen Schritte für uns Hausärztinnen und Hausärzte in Bayern“, so der Landesvorsitzende Dr. Markus Beier.

So bekräftigten die Delegierten des Bayerischen Hausärzteverbandes per Beschluss die bereits veröffentlichten Forderungen des Landesvorstands vom 30.10.2020 nach mehr Wertschätzung und stärkerer Anerkennung der Leistungen der Hausärztinnen und Hausärzten und ihres Praxispersonals bei der Bewältigung der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen. Die Delegierten sehen ebenso wie die Mitglieder des Landesvorstands die Notwendigkeit von wissenschaftlich fundierten und die erforderliche gesellschaftliche Solidarität stärkenden politischen Regelungen und medizinischen Handlungsleitlinien. Die Delegierten unterstützen den Vorstand auch bei den Forderungen nach einer angepassten Teststrategie, der Reduzierung der Corona-Abrechnungsbürokratie, der Beschaffung von Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) oder einem MFA-Bonus – Einzelheiten siehe Beschlussantrag 2.

Eigenständige Impfberatungsziffer gefordert

Weitere Themen wurden angesprochen und diskutiert - so zum Beispiel das Thema Impfen. Dies gleich unter zwei Gesichtspunkten: Zum einen mit Blick auf die Modellprojekte „Impfen in Apotheken“ (siehe hierzu Informationen nächste Woche), zum anderen mit Bezug auf die Notwendigkeit einer umfassenden Impfberatung und deren Vergütung. Hier fordern die Delegierten Gesetzgeber und Selbstverwaltung konkret auf, umgehend eine ausreichend ausgestattete eigenständige Impfberatungsziffer (hilfsweise zumindest als Sondervereinbarung in Bayern) einzuführen.

Darüber hinaus fordern die Delegierten die Bundesregierung auf, ein „Ambulantes digitales Zukunftsgesetz“, das die Arztpraxen in einem solchen Maße unterstützt, wie es für die Datensicherheit in einem digitalen Gesundheitssystem erforderlich ist, in Angriff zu nehmen. Angesichts der zunehmenden Bildung von kommerziellen großen Praxiseinheiten im hausärztlichen Bereich unterstützen die Delegierten den Vorstand nachhaltig in seinem Bemühen, im kommenden Jahr einen Schwerpunkt der politischen Arbeit des Bayerischen Hausärzteverbandes darauf zu legen, dass durch den Gesetzgeber den Gründern, Kapitalgebern und Betreibern von MVZ sehr enge gesetzliche Grenzen gesetzt werden.

„Eine rundum gelungene digitale Delegiertenversammlung und ein herzliches Dankeschön auch noch mal an dieser Stelle an die Delegierten und Ersatzdelegierten für ihr Engagement und ihre Unterstützung, nicht nur im Rahmen dieser Delegiertenversammlung“, so Dr. Markus Beier, Landesvorsitzender auch im Namen seiner Vorstandskollegen.

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