Rundfax – Aktuelle Informationen 3-2021

Impfen in Praxen und bei Hausbesuchen - Impfpriorisierung des hausärztlichen Versorgungsbereichs - Testen - Testen - Isolieren

  • Impfen in Praxen und bei Hausbesuchen
  • Impfpriorisierung des hausärztlichen Versorgungsbereichs
  • Testen - Testen - Isolieren
  • Weitere Informationen unter www.hausaerzte-bayern.de

Bayerischer Hausärzteverband - Wir machen (mal wieder) den Unterschied!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Impfen in Praxen und bei Hausbesuchen

Es ist nachvollziehbar, dass eine Impfkampagne / Impfstrategie gegen ein neuartiges Virus mit einem teils aufwendige Liefer- / Lagerungsbedingungen erfordernden Impfstoff zunächst zentral organisiert wird. Es ist in weiten Teilen verständlich, dass angesichts einer initialen Impfstoffknappheit besondere Regelungen erforderlich und holprige Abläufe in Kauf zu nehmen sind. Dank vielen Tausend Freiwilligen auch aus unseren hausärztlichen Reihen konnte darauf aufbauend schon Einiges erreicht werden. Allerdings ist aktuell der Zeitpunkt gekommen, wo die dringend erforderliche Geschwindigkeit des Impfprozesses nur dann erreicht werden wird, wenn unsere Hausarztpraxen flächendeckend in diese Impfkampagne / Impfstrategie eingebunden werden.

Der Bayerische Hausärzteverband setzt sich bereits seit einigen Wochen gemeinsam mit Anderen intensiv für eine bundesweite Lösung in der Frage der Einbeziehung der hausärztlichen Ebene in die Impfkampagne ein - siehe zuletzt auch https://www.hausaerzte-bayern.de/index.php/aktuell/politik/positionen/846-positionspapier-impfen-in-hausarztpraxen. Wie wir aus Berlin hören, scheint eine solche bundesweit einheitliche Lösung derzeit nach wie vor in weiter Ferne. Abermals müssen wir Hausärztinnen und Hausärzte daher das Heft des Handelns selbst in die Hand nehmen.

Pilotprojekte in Bayern in den letzten Tagen haben gezeigt, dass unter ganz bestimmten Bedingungen wir Hausärztinnen und Hausärzte gemeinsam mit unseren Praxisteams in unseren Hausarztpraxen sehr gut und schnell als vorübergehende Außenstelle des jeweiligen Impfzentrums bei unseren eigenen PatientInnen agieren können. Und dies dann auch zu den Bedingungen, die die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) dafür mit dem Staatsministerium ausgehandelt hat – zu finden unter „Meine KVB“ im Mitgliederbereich der KVB (www.kvb.de).

Folgende Bedingungen sollten aus unserer Sicht mit dem Impfzentrum vorab definitiv geklärt sein:

  1. Die Termine für die Aktionen „Impfen in der Praxis bzw. bei Hausbesuchen“ werden zwischen Hausarztpraxis und Impfzentrum abgestimmt und gemeinsam festgelegt.
  2. Nach Meldung und Abstimmung der Impfstoffmenge wird die Hausarztpraxis durch das Impfzentrum mit der notwendigen Menge an Impfstoff beliefert (sollte im Ausnahmefall der Impfstoff durch HausärztInnen / Praxisteams abgeholt werden, dann ist diese Zeit nach o.g. von der KVB verhandelten Bedingungen abzurechnen).
  3. Das Impfzentrum stellt sicher, dass der mRNA-Impfstoff gebrauchsfertig (und ggf. zusätzlich transportfähig) in den Hausarztpraxen zur Verfügung gestellt wird.
  4. Die (zusätzlich) erforderliche Dokumentation in der Impfsoftware des Impfzentrums der Imfpung der in den Hausarztpraxen geimpften Personen wird entweder durch MitarbeiterInnen der Impfzentren in der Praxis durchgeführt oder nachgelagert im Impfzentrum an Hand der ausgefüllten Unterlagen der geimpten Personen durch MitarbeiterInnen des Impfzentrums.
  5. Dieses Angebot steht übergangsweise grundsätzlich jeder Praxis offen (Näheres erfolgt in Abstimmung mit koordinierenden ÄrztInnen und Impfzentrum vor Ort).

Wir sind überzeugt, dass dies ein schneller, gemeinsamer und unbürokratischer Weg ist, den Impfprozess in hausärztlicher Hand zu beschleunigen.

Impfpriorisierung des hausärztliche Versorgungsbereichs

In einigen Regionen Bayerns werden bislang noch nicht die Vorgaben des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege (StMGP), wonach Praxen der hausärztlichen Versorgungsebene, wenn diese Infektsprechstunden bzw. Heimbetreuung anbieten, der höchsten Impf-Prioriserungskategorie angehören, umgesetzt. Dies ist nicht akzeptabel! O.g. Praxen können unter www.impfzentren.bayern das Feld „med. Einrichtungen mit engem Kontakt…“ ankreuzen. Die entscheidenden Auszüge der Mail des StMGP vom 12.01.2021 an alle Kreisverwaltungsbehörden und Impfzentren lauten:

… aufgrund der zunächst begrenzten Verfügbarkeit von COVID-19-Impfstoff hat die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) eine Empfehlung zur Priorisierung auf wissenschaftlicher Basis erstellt. Diese Empfehlung vom 17.12.2020 bildet die Grundlage für die Corona-Impfverordnung (CoronaImpfV) des Bundesministeriums für Gesundheit, in der rechtsverbindliche Vorgaben zur Priorisierung festgelegt sind. Um die am stärksten risikobelastete Personengruppe als erstes schützen zu können, wurde mit der Impfung der Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und des diese Personen betreuenden Personals begonnen. Hierzu zählen auch Hausärzte und deren medizinische Fachangestellte, die regelmäßig Bewohnerinnen und Bewohner dieser Einrichtungen visitieren. Die CoronaImpfV legt auch fest, dass Personen, die in medizinischen Einrichtungen mit einem sehr hohen Expositionsrisiko in Bezug auf das Coronavirus SARS-CoV-2 tätig sind, zu den Personen gehören, die mit höchster Priorität Anspruch auf eine Schutzimpfung haben. Hierunter fallen Hausärzte und deren medizinische Fachangestellte, die Infektsprechstunden abhalten.

Sollten es Ihnen nicht gelingen, bei Erfüllung der o.g. Kriterien eine Priorisierung zu erreichen, dann wenden Sie sich unbedingt an die politische Ebene in Ihrem Landkreis oder Ihrer Stadt.

Testen - Testen - Isolieren

Die Reflexion der aktuellen Pandemielage und unsere hausärztlichen Erfahrungen der letzten Mona-te zeigen ganz deutlich: Regelmäßig kann hinter jedem, ggf. auch nur leichtem Infektsymptom eine COVID-19 Erkrankung bzw. ein positiver Virus-Status stehen. Wenn Testung und Isolierung ausblei-ben, kann dies immer wieder auch größere Infektketten starten. Ohne umgehende Testung, Kon-taktnachverfolgung und Isolierung aller Verdachtsfälle wird - gerade auch in Anbetracht immer neuer Mutanten - ein Stoppen der Pandemie nicht möglich sein. Nehmen wir daher bitte auch hier das Heft des Handelns in die hausärztliche Hand, denn dort sind die uns anvertrauten Menschen am besten aufgehoben. Wo immer es geht: testen Sie schnell, testen Sie viel. Jeder positive Schnelltest und jeder positive PCR-Test bei Verdachtsfällen führt in eine Isolierung. Die Kontaktpersonen sollten von den betroffenen Menschen umgehend eigenverantwortlich auch in diesem Sinne informiert wer-den.

Enden möchte ich auch im Namen meiner VorstandskollegInnen mit dem wiederholten Dank an Sie und Ihre Teams, die unermüdlich einen supertollen Job für die Menschen in diesem Land machen – Danke! Eine Anerkennung dafür hätten vor allem unsere MFAs mehr als verdient! Wir setzen uns
weiterhin dafür ein!

Mit kollegialen Grüßen
Dr. Markus Beier, Landesvorsitzender

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