Masterplan Medizinstudium 2020 endlich umsetzen und neue Approbationsordnung zügig verabschieden!

 
Dr. Markus Beier
Dr. Markus Beier, 
Landesvorsitzender
des Bayerischen Hausärzteverbandes

 „Masterplan Medizinstudium 2020“ – allein das Datum im Titel sagt alles: „Der Geduldsfaden bei uns Hausärztinnen und Hausärzten ist mittlerweile überstrapaziert. Die Politik muss jetzt endlich Nägel mit Köpfen machen und die dringend notwendige Reform umsetzen. Der Masterplan Medizinstudium 2020 ist ein elementares Instrument gegen den drohenden Hausarztmangel“, erklärt Dr. Markus Beier, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes.

Einstimmig hatten die Delegierten erst vor wenigen Tagen auf dem Bayerischen Hausärztetag zum wiederholten Male gefordert, dass die für den Masterplan notwendige neue Approbationsordnung jetzt zügig verabschiedet wird. Immerhin: Ein entsprechender Referentenentwurf liegt seit November vor. „Prüfrunden hat dieses Projekt schon genug gesehen“, so Dr. Beier.

Finanzierung als Totschlagsargument

Mit großem Unverständnis reagiert der Bayerische Hausärzteverband deshalb jetzt auf den Vorstoß der fünf Bundesländer Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein, die das Reformpaket am Freitag im Bundesrat doch noch zu Fall bringen wollen. „Wir sind es leid, dass diese Bundesländer das Thema Finanzierung als Totschlagsargument aus dem Hut zaubern und über irgendwelche Summen phantasieren“, so Dr. Beier.

Der Landesvorsitzende verweist deshalb auf eine Kostenkalkulation der DEGAM. Die Fachgesellschaft hat ausgerechnet, was eine praxisnähere und bessere Ausbildung inklusive einer Stärkung des Fachs Allgemeinmedizin kosten würde: Pro Studierendem für das gesamte Studium gerade mal 5.940 Euro.

Stärkung der Allgemeinmedizin spart am Ende Geld

„Wir geben in Deutschland pro Tag über eine Milliarde Euro für Gesundheit aus. Wenn wir die Allgemeinmedizin stärken, verbessern wir damit nicht nur die medizinische Versorgung für die Patienten, sondern machen auch viele aufwändige Therapien überflüssig, was am Ende der Allgemeinheit auch Geld spart“, rechnet Dr. Beier vor.

Auch die Behauptung der fünf Länder, für eine praxisnahe Ausbildung stünden nicht genügend Patienten zur Verfügung, hat Dr. Beier kein Verständnis. „Wir Hausärztinnen und Hausärzte bieten bereits jetzt allen Medizinstudierenden die Möglichkeit, in einer Hausarztpraxis im Rahmen einer Famulatur oder des PJs praktische Erfahrungen zu sammeln. Über die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband vergeben wir sogar jedes Jahr Stipendien, damit Studierende keine Nachteile haben, wenn sie ihre praktische Ausbildung nicht am Studienort, sondern in einer Landarztpraxis absolvieren. Die Studierenden profitieren dabei maximal. Diese 1-zu1-Betreuung gibt es sonst nirgendwo.“

Unterstützung durch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek

Unterstützung erhalten Bayerns Hausärzte unter anderem von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, der sich auf dem Bayerischen Hausärztetag ebenfalls deutlich dafür ausgesprochen hatte, die Approbationsordnung jetzt zügig auf den Weg zu bringen.

Dr. Beier: „Im Kern geht es nicht um Geld oder Patienten, es geht um Kompetenzstreitigkeiten zwischen Bund und Ländern sowie Gesundheits- und Hochschulpolitikern. Doch das Thema ist zu wichtig, um es wegen verletzter Eitelkeiten an die Wand zu fahren. Leidtragende wären am Ende wir alle, vor allem aber unsere Patientinnen und Patienten.“

 

Themen in HOME ÜBER UNS SERVICE AKTUELL HZV FORTBILDUNG NACHWUCHS STIFTUNG :

Login Mitgliederbereich:

Login Mitgliederbereich

Suche: