Freier Wähler Jens Herzog auf Praxisbesuch bei Dr. Reinhardt: „Der Bund muss die Hausarztversorgung in allen Regionen unterstützen“

Der Landtagsabgeordnete der CSU Bernhard Seidenath besuchte im Rahmen des Tages des Hausarztmedizin die Praxis von Dr. Abbushi in Deisenhofen bei Oberhaching, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen.
Bundestagskandidat Jens Herzog (Freie
Wähler, li.)war an einem Impftag auf
Praxisbesuch bei Dr. Gunther Reinhardt (RE.)

Wie geht die Corona-Impfkampagne voran? Wie stemmen Bayerns Hausärztinnen und Hausärzte die Doppelbelastung Pandemie und Regelversorgung? Wie gelingt es, noch mehr junge Studierende für eine spätere Niederlassung als Fachärztin/Facharzt für Allgemeinmedizin, insbesondere auf dem Land, zu begeistern? Fragen, die Jens Herzog, Bundestags-Direktkandidat der Freien Wähler, bei seinem Besuch im Rahmen des Tages der Hausarztmedizin an Dr. Gunther Reinhardt von der Gemeinschaftspraxis Effeltrich gestellt hat.

Weniger Bürokratie, mehr Zeit für Impfberatung und Einzelgebinde statt Impfpflicht

Als Herzog die Praxis besuchte, herrschte Hochbetrieb. Vor dem Eingang standen die Patienten in Corona-sicherem Abstand Schlange, um sich gegen eine Covid19-Infektion impfen zu lassen. Auch Herzog hat sich bereits impfen lassen – aus Überzeugung. „Das ist der einzige Weg aus der Pandemie, allerdings lehnen wir Freie Wähler einen Impfzwang ab, da dies dem Vertrauen der Bevölkerung in das Gesundheitssystem schweren Schaden zufügen würde“, so der Kandidat der Freien Wähler. „Auch wir Hausärztinnen und Hausärzte sind gegen eine generelle Impfpflicht“, stimmte ihm Dr. Reinhardt zu. Um die Impfbereitschaft weiter zu steigern, seien stattdessen andere Maßnahmen notwendig, wie weniger Bürokratie, mehr Zeit für eine Impfberatung und Spritzen im Einzelgebinde.

Obwohl der Bundesvorsitzende der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, mit seiner öffentlich kommunizierten Impfskepsis mittlerweile bundesweit für Schlagzeilen sorgt, wollte Herzog das öffentlich nicht kommentieren. Dafür unterstrich der FW-Kandidat, dass seine Partei für eine „wohnortnahe und flächendeckende medizinische Versorgung“ eintrete, und man Versorgungslücken nur in Zusammenarbeit mit freiberuflichen und niedergelassenen Hausärzten verhindern könne.

Hausarztverträge Grundvoraussetzung für eine flächendeckende Versorgung 

Dr. Gunther Reinhardt machte deutlich, dass Grundvoraussetzung für eine flächendeckende Versorgung die Hausarztverträge seien. „Auch in unserer Gemeinschaftspraxis zeigen wir Famuli und PJlern, wie erfüllend unser Beruf ist. Wie viele unserer Kollegen kämpfen wir dabei um jeden Hausarzt in spe. Und mittlerweile steigt bei den Studierenden das Interesse an der Allgemeinmedizin wieder an, aber ohne die Hausarztverträge würden diese Erfolge sofort wieder zunichte gemacht werden.“

Auch Bundestagskandidat Herzog unterstrich, dass hausarztorientierte und innovative Versorgungskonzepte ein Lösungsansatz sind, um die Versorgung nachhaltig sicherzustellen: „Der Bund muss die Hausarztversorgung in allen Regionen unterstützen.“

Ärzte dürfen nicht zu Befehlsempfängern von Controllern werden

Dr. Reinhardt mahnte die Politik, bei allen Maßnahmen auch immer die Folgewirkungen zu bedenken. So würde die grundsätzlich begrüßenswerte Möglichkeit, MVZs zu gründen, mittlerweile auch von Kapitalinvestoren missbraucht, die mit der Gesundheit der Bürger eine möglichst hohe Rendite erzielen wollen. „Hier muss die Politik regulierend eingreifen, damit Ärzte nicht zu Befehlsempfängern von Controllern werden. Der hohe Standard der medizinischen Versorgung ist nur über niedergelassene Ärzte möglich, die ausschließlich dem Wohl ihrer Patienten verpflichtet sind. Die Freiberuflichkeit ist dabei der Goldstandard, ergänzt um die Möglichkeiten je nach Lebenssituation auch festangestellt oder in Teilzeit tätig sein zu können.“

Rund um den Tag der Hausarztmedizin, der immer am 7. Mai stattfindet, besuchen Politiker Hausarztpraxen, um sich über die aktuelle Lage zu informieren. Der Aktionstag ist auf Initiative des Bayerischen Hausärzteverbandes vom Deutschen Hausärzteverband ins Leben gerufen worden und findet seit 2015 statt.

 

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