„Das Thema Fortbildung nicht auf die lange Bank schieben“

Die Corona-Pandemie beeinträchtigt weltweit das öffentliche Leben. Inwieweit die Einschränkungen die Fortbildungsveranstaltungen des Bayerischen Hausärzteverbandes betreffen und was für die nächste Zeit geplant ist, erklärt unser Fortbildungsbeauftragter, Dr. Ernst Engelmayr, heute im Interview.

 

Herr Dr. Engelmayr, die Corona-Pandemie beeinträchtigt weltweit das öffentliche Leben. Inwieweit treffen die Einschränkungen die Fortbildungsveranstaltungen des Bayerischen Hausärzteverbandes?

Dr. Ernst Engemayr, Fortbildungsbeauftragter des Bayerischen Hausärzteverbandes..
Dr. Ernst Engemayr,
Fortbildungsbeauftragter
des Bayerischen Hausärzteverbandes..

Dr. Engelmayr: Der Lockdown hat natürlich auch unseren Fortbildungsbereich kurzzeitig zum Erliegen gebracht. So mussten wir unseren fürs Frühjahr geplanten Thementag Onkologie im Rahmen der strukturierten hausärztlichen Fortbildung und Kompetenzerhaltung absagen. Dieser ShFK–Thementag wird aber mit der gewohnten Qualität im Herbst 2020 nachgeholt. Anmeldungen sind ab sofort über unsere Webseite www.hausaerzte-bayern.de möglich.

Ärztinnen und Ärzte sind verpflichtet, sich regelmäßig fortzubilden und müssen innerhalb von fünf Jahren mindestens 250 Fortbildungspunkte nachweisen. Drohen jetzt Honorarkürzungen, wenn Corona-bedingt diese Vorgabe nicht erfüllt wird?

Dr. Engelmayr: Gott sei Dank konnte mit dem Bundesministerium für Gesundheit eine unbürokratische Lösung gefunden werden. Demnach wurde die Frist für den Nachweis der fachlichen Fortbildung für Ärzte und Psychotherapeuten um ein Quartal verlängert. Ich rate aber dazu, das Thema Fortbildung trotzdem nicht auf die lange Bank zu schieben. Wir wissen nicht, was im Herbst auf uns zu kommt und inwieweit eine zweite Corona-Welle uns auch in Deutschland beschäftigt.

Als Reaktion auf die Coronapandemie boomen Online-Konferenzen und Online-Seminare. Wie sind Ihre Erfahrungen?

Dr. Engelmayr: Wir haben sehr schnell reagiert und sowohl für Ärzte als auch MFAs zahlreiche Online-Kurse angeboten. Die Online-Angebote werden sehr gut angenommen, und ich bin mir sicher, dass diese Art von Fortbildung auch nach der Pandemie weiter bestehen wird. Die Teilnehmer sparen sich An- und Abreise und die Wissensvermittlung steht der einer Präsenzveranstaltung in nichts nach. Allerdings fehlt der kollegiale Austausch und das Miteinander, deshalb werden auch in Zukunft Präsenzveranstaltungen unverzichtbar bleiben.

Nach dem Lockdown im Frühjahr gibt es mittlerweile wieder erste Präsenzveranstaltungen. Wie ist der aktuelle Stand?

Dr. Engelmayr: Nach der 6. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung, die bis zum 2. August im Freistaat gilt, sind Präsenzveranstaltungen wieder möglich – allerdings mit Einschränkungen. So sind Tagungen, Kongresse und vergleichbare Veranstaltungen mit höchstens 100 Teilnehmern in geschlossenen Räumen erlaubt. Außerdem ist ein Abstand von 1,5 Metern einzuhalten und für die Teilnehmer gilt in geschlossenen Räumen Maskenpflicht, solange sie sich nicht an ihrem Platz befinden oder das Wort haben. Hinzu kommt, dass wir als Veranstalter ein Schutz- und Hygienekonzept ausarbeiten mussten. Die Corona-Pandemie hat uns auch im Fortbildungsbereich vor große Herausausforderungen gestellt. Es war ein Kraftakt, dies zu meistern, hat aber dank unseres guten Teamworks im Verband perfekt funktioniert.

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