Das leere Sprechzimmer - Ausstellung zur Erinnerungen an die Zeit des Nationalsozialismus

Zu den Zeiten des Nationalsozialismus wurden aus deutschen Sprechzimmern Schritt für Schritt vor allem jüdische Ärztinnen und Ärzte, ihre Sprechstundenhilfen, Patientinnen und Patienten vertrieben. Der Zugang wurde ihnen verwehrt, jahrelange Arzt-Patienten-Beziehungen plötzlich zerstört. Viele von ihnen wurden später in den Konzentrationslagern oder als Patientinnen und Patienten im Rahmen der sogenannten Euthanasie ermordet. Einige töteten sich aus Verzweiflung selbst.

Jüngeren Ärztinnen und Ärzte, denen schon zu Beginn des Naziregimes die Kassenzulassung entzogen wurde, gelang mitunter noch eine Flucht ins Ausland. Nicht allen gelang es dort wieder als Arzt oder Ärztin tätig zu sein – manche arbeiteten als Pflegerinnen, Taxifahrer oder Damenschneiderin. Ihre Sprechzimmer mussten sie verlassen – sie blieben leer.

Die DEGAM hat für jene Opfer des Nationalsozialismus als Erinnerungs- und Gedenkprojekt die Dauer- und Wanderausstellung „Das leere Sprechzimmer“ 2019 ins Leben gerufen. In sechs Kurzfilmen, die das Berliner Institut für Allgemeinmedizin der Charité in Kooperation mit der TITAN-Filmfirma und mit Unterstützung der Stiftung Charité erstellt hat, wird die Geschichte der Verfolgung jüdischer praktischer Ärztinnen und Ärzte erzählt. Eingebettet in einen Kurzvortrag laden wir Sie ein, sich mit diesem Thema in einem separaten Ausstellungsraum auseinanderzusetzen.

Dr. med. Sandra Blumenthal
Institut für Allgemeinmedizin, Berlin

 

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