BeLa-SummerSchool: „Wir haben in so kurzer Zeit mehr lernen können als in einer Woche Uni“
Untersuchungstechniken von Herz, Thorax und Abdomen – um diese drei Themen ging es bei der BeLa-SummerSchool 2024, zu der 14 Medizinstudierende aus dem ersten Semester, drei Mitarbeiter des Universitätsklinikums Erlangen und zwei Lehrärztinnen und drei Lehrärzte aus dem Landkreis in einer hausärztlichen Praxis in Treuchtlingen und den Kliniken Altmühlfranken zu Gast waren. Weitere Studierende aus den klinischen Semestern waren in eine Ellinger Praxis eingeladen. Das Fazit der dreitätigen Veranstaltung, bei der auch ein neues Lehrkonzept ausprobiert wurde, kann besser kaum ausfallen.
„Wir drei waren wirklich total begeistert von dem Wochenende. Sowohl die Praxis als auch die Klinik haben sich unfassbar Mühe gegeben und wir haben in so kurzer Zeit mehr lernen können als in einer Woche Uni“, schrieb zum Beispiel eine der Teilnehmerinnen in einer Mail an Dr. Peter Löw, der das diesjährige Treffen gemeinsam mit dem Institut für Allgemeinmedizin in Erlangen geplant hatte und die Gruppe am ersten Programmtag in seiner Lehrpraxis betreute. Das positive Feedback wertet er als Bestätigung dafür, dass das neue Ausbildungskonzept funktioniert. Aber nicht nur das.
Erster Praxistest für neues Lehrkonzept
Die "Beste Landpartie Allgemeinmedizin" des allgemeinmedizinischen Institutes Erlangen ist ein Programm, um Medizinstudierende mit Interesse für die Allgemeinmedizin über das Studium hinweg zu fördern. Das neue Konzept, so wie es der Treuchtlinger Hausarzt Dr. Löw und das Institutsteam für die BeLa-SummerSchool 2024 geplant hatten, will darüber hinaus elementare berufliche Kompetenzen möglichst früh im Studium etablieren. „Es geht darum, dass wir schon Vorklinikern die Untersuchung am Patienten und eine strukturierte Vorgehensweise bei der Konsultation nahelegen“, erklärt er die beiden zentralen Punkte. Entsprechend gestalteten sich die Schwerpunkte im Lehrplan der beiden SummerSchool-Tage: Die Teilnehmenden konnten jeweils einen Tag in der Praxis und in der Klinik Untersuchungstechniken, Konsultationsablauf und die systematische Entscheidungsfindung kennenlernen und im Anschluss erste klinische Erfahrungen machen, indem sie das Gelernte direkt an Patientinnen und Patienten umsetzen.
Crash-Kurs mit anschließendem Sprung ins kalte Wasser
Er sei überrascht gewesen, wie professionell die jungen Medizinstudentinnen und -studenten mit dieser für sie gänzlich ungewohnten Situation umgegangen sind. „Es war ja fast ein Crash-Kurs mit anschließendem Sprung ins kalte Wasser“, schmunzelt er. Berührungsängste gegenüber den Patientinnen und Patienten habe er nicht beobachtet. Ganz im Gegenteil: „Mich hat am meisten beeindruckt, wie empathisch sie an die Patienten herangegangen sind“, sagt Dr. Löw. Auch habe er sich richtig darüber gefreut, dass die 14 Medizinstudierenden und fünf Lehrärzte in Kleingruppen in seiner Praxis gut arbeiten konnten. „Genau so habe ich mir das vorgestellt, als wir 2019 dorthin gezogen sind und ich sie selbst planen durfte. Dass alles so gut gelaufen ist, ist für mich auch die Bestätigung, dass ich meine Lehrpraxis richtig konzipiert habe.“