Blockpraktikum auf dem Land: „Erfahrungen, die ich so aus der Stadt noch nicht kannte“

 
PJ-Studentin Dayana Walter
Der Stadtkern von Vohburg war von Anna Barners Unterkunft
schnell zu edrreichen.

1. Motivation für Bewerbung der Förderung des Blockpraktikums auf dem Land

Nachdem ich bereits mein ganzes Leben in der Stadt verbracht und auch meine Hausarztfamulatur in München absolviert habe, konnten ein wenig Abwechslung und neue Eindrücke auf dem Land nicht schaden. Da die TU München mit vielen Lehrpraxen im ländlichen Raum zusammenarbeitet und die Möglichkeit auf eine Förderung durch die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband bestand, entschloss ich mich, das Blockpraktikum im ländlichen Raum zu verbringen. Nach ein wenig Recherche und dem ersten guten Eindruck auf der Website, fiel die Entscheidung auf die Praxis Dolleschel und Team, was ich keinesfalls bereut habe!

2. Tätigkeitsbeschreibung und fachliche Eindrücke

Ich durfte jeweils eine Woche an den Praxisstandorten Geisenfeld und Vohburg verbringen. Nachdem in der Früh gemeinsam Laborwerte und Befunde gesichtet wurden, begleitete ich eine(n) der ÄrztInnen in der offenen Sprechstunde.

Die fachliche Bandbreite der vorgetragenen Anliegen war sehr groß, und ich habe Patienten mit verschiedensten Beschwerden wie Gelenkschmerzen, Hautausschlägen, Bauchschmerzen, Schwindel oder Luftnot gesehen. Besonders interessant war die Herangehensweise und die Einordnung der Krankheitsbilder sowie das Erkennen abwendbarer Verläufe. Nachdem der Patientenkontakt im Studium coronabedingt stark reduziert wurde, hatte ich hier die Möglichkeit, viele Patienten zu untersuchen. Außerdem durfte ich mehrmals Patienten selbst sonographieren. Interessant für mich war auch, therapeutische Ansätze bei Rückenschmerzen wie manuelle Medizin, Quaddeln und Tapen kennenzulernen.

Mittags konnte ich die Ärztinnen und Ärzte bei Hausbesuchen begleiten, anschließend fanden die Terminsprechstunden statt. Hier ging es vor allem um präventive Ansätze wie Gesundheitsuntersuchungen. Viel erklärt wurde mir auch zur Auswertung apparativer Diagnostik wie EKG, Langzeit-EKG und Langzeitblutdruckuntersuchungen. Im Gegensatz zur Stadt werden hier auch pädiatrische PatientInnen gesehen und ich durfte im Rahmen der U-Untersuchungen auch selbst unter Anleitung Tests mit den Kindern durchführen. Einen Tag habe ich im Labor verbracht, auch hier konnte ich vielen verschiedenen Dinge wie Blutentnahmen, Impfungen, Wundversorgung oder den Disease-Management-Programmen (DMP) für Diabetes oder KHK-Patienten beiwohnen.

3. Betreuung vor Ort

Die Betreuung vor Ort war in jeder Hinsicht gut! Ich wurde von Philipp Dolleschel und dem ganzen Team sehr herzlich aufgenommen, und mir wurde die Möglichkeit gegeben, in allen Bereichen einen Einblick zu gewinnen und verschiedene Ärztinnen und Ärzte mit ihren Schwerpunkten und Herangehensweisen kennenzulernen. Sie alle haben sich die Zeit genommen, meine Fragen zu beantworten und - was der Lehre sehr zugute kommt - mir Fragen gestellt.

4. Unterkunft

Während des Blockpraktikums habe in der Praxis in Vohburg übernachtet. Was im ersten Moment ungewöhnlich klingt, hat sich als sehr angenehme Übernachtungsmöglichkeit herausgestellt! Es gab ein großes Zimmer mit Schlafcouch, außerdem eine Küche und ein Bad mit Dusche. Gleich in der Nähe gibt es mehrere Einkaufsmöglichkeiten und auch der Stadtkern von Vohburg ist in wenigen Minuten zu erreichen. Durch die Covid-19-Pandemie war ein engerer Familienkontakt wie sonst leider nicht möglich.

5. Land und Leute

Wie schon oben erwähnt, war das Praxisteam sehr herzlich und auch die Patientinnen und Patienten waren mir gegenüber sehr offen. Viele waren der Praxis schon lange verbunden und wurden bereits vom Seniorchef ärztlich begleitet. Gerade auch auf den Routinehausbesuchen fiel mir die enge Bindung der PatientInnen zu ihrer Hausärztin/ihrem Hausarzt auf.

Das launische Aprilwetter hat Ausflüge leider schwierig gemacht, unter besseren Bedingungen lassen sich in der Gegend schöne Fahrradtouren entlang der Ilm und der Hopfenfelder machen. Im Sommer kann man sogar im nahegelegenen Badesee schwimmen gehen. Ich ging dafür in und um Vohburg herum spazieren, einem kleinen Ort mit Burganlage, der einen sehr schönen Stadtkern hat.

6. Fazit

Das Blockpraktikum war eine bereichernde Erfahrung für mich und ich habe einige Erfahrungen mitnehmen können, die ich so aus der Stadt noch nicht kannte. Ich kann jedem eine Famulatur oder ein Blockpraktikum hier im ländlichen Raum empfehlen!

 

Anna Barner wurde bei ihrem Blockpraktikum durch die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband unterstützt.

Infos zur Förderung

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