Famulatur im Allgäu: „Ich kann mir sehr gut vorstellen, später auf dem Land zu arbeiten.“
Medizinstudentin Anne-Marie Bienia war für ihre Famulatur in der Hausarztpraxis von Dr. Hessel in Buchloe bei Memmingen. Gefallen hat ihr dort insbesondere die gute Betreuung, durch die trotz stressigen Praxisalltags immer Zeit war, ihre Fragen zu beantworten. Durch das gefühlt eigenverantwortliche Arbeiten hat sie viel gelernt, so Bienia. Neben diversen Einblicken in hausärztliche Untersuchungen konnte sie montags immer bei der Notarzt-Nachtschicht mitfahren. Da es ihr dort so gut gefallen hat, erklärt sie: „Ich kann mir sehr gut vorstellen, später auf dem Land zu arbeiten.“
1. Motivation für die Bewerbung zum PJ-Tertial Allgemeinmedizin auf dem Land
Ich wollte einen Einblick in die ärztliche Versorgung auf dem Land bekommen und mir selbst einen Eindruck verschaffen über die Vor- und Nachteile. Ich kann mir – jetzt noch mehr als vor der Famulatur – sehr gut vorstellen, später auf dem Land zu arbeiten.
2. Tätigkeitsbeschreibung und fachliche Eindrücke
Die Praxis Dr. Hessel ist nicht nur in der Allgemein- und Hausärztlichen Versorgung tätig, sondern auch in der Betriebs- und Sportmedizin, Chirotherapie sowie Notfallme-dizin. Außerdem wurden noch U-Untersuchungen durchgeführt. Meine Tätigkeiten wa-ren am Anfang natürlich vor allem das Blutabnehmen, aber ich durfte oft auch Untersu-chungen an präoperativen Patienten und Feuerwehr-Tauglichkeitsuntersuchungen mit durchführen. Darüber hinaus habe ich Spiroergometrien mit durchgeführt und auch die Abdomen-Sonographie gelernt und sie unter Supervision durchgeführt. Außerdem habe ich geimpft und Hausbesuche gemacht. Zu meiner großen Freude darf man montags immer bei der Notarzt-Nachtschicht mitfahren und erhält dadurch auch spannende Ein-blicke in die Notfallversorgung.
3. Betreuung vor Ort
Die Betreuung vor Ort war hervorragend! Das ganze Ärzteteam ist großartig und enga-giert und hat sich im stressigen Praxisalltag immer Zeit genommen, um mir Fragen zu beantworten. Und auch bei der Untersuchung der Patienten durfte ich immer mitma-chen. Man hat auch manchmal das Gefühl allein beziehungsweise eigenverantwortlich zu arbeiten, obwohl man weiß, dass der Arzt immer noch einmal überprüft, was man macht. Das hat mir sehr gut gefallen und ich habe wahnsinnig viel dadurch gelernt.
4. Unterkunft
Da ich in Erlangen studiere war der Fahrtweg zu lang zum Pendeln. In dem Paxisge-bäude ist aber ein modernes Zimmer und nebenan eine Küche und ein Bad, die von den Mitarbeitern mitbenutzt werden. Der Arbeitsweg war dadurch sehr kurz! :)
5. Land und Leute
Die Patienten waren allesamt sehr aufgeschlossen und freundlich – und auffällig war auch das Vertrauen in den Arzt. Die Praxis ist familiär geführt und vom Vater an den Sohn weitergegeben worden. Sie verfügt dadurch über einen Patientenstamm, der teil-weise über 40 Jahre die Praxis besucht.
Buchloe ist eine Stadt, in der es alles gibt, was man braucht. Einkaufen ist gut möglich und es gibt ein schönes Freibad und viele schöne Feldwege zum Radeln oder Spazieren gehen. Auch die S-Bahn Anbindung an München ist super. Buchloe nennt sich nicht umsonst das Tor zum Allgäu. Man ist von dort überall recht schnell, zum Beispiel am Ammersee oder auch in Füssen.
6. Fazit
Der Abschied fiel mir schwer und ich möchte unbedingt wiederkommen! Das Praktikum hat mich nachhaltig beeindruckt und mir eine Perspektive gegeben, wie ich später auch sehr gerne arbeiten möchte.