Famulatur im Chiemgau: "Die Betreuung war wirklich sehr gut"
Medizinstudentin Katharina Epping hat ihre Famulatur auf dem Land in der Gemeinde Bergen im Chiemgau in der Gemeinschaftspraxis Dr. Veitinger und Schwegler absolviert. Über ihre Eindrücke berichtet sie hier in ihrem persönlichen Erfahrungsbericht.
Warum ich mich für eine Famulatur auf dem Land beworben habe
Gebürtig komme ich selber aus einer kleinen Stadt. Daher kann ich mir gut vorstellen, auch in der Zukunft in einer ländlichen Umgebung zu wohnen, zu arbeiten und eventuell dort eine Hausarztpraxis zu übernehmen. Aufgrund der Tatsache, dass man als Studentin für viele der Praktika an der Uni oftmals an größere Städte gebunden ist, habe ich mich gefreut, das Praktikum zum besseren Kennenlernen des Arbeitens in einer solchen ländlicheren Umgebung nutzen zu können.
Meine Tätigkeiten: Impfen, Vitalzeichen messen, EKG anlegen
Zu meinen Tätigkeiten in der Praxis gehörte morgens als Erstes das Blutabnehmen. Im Laufe des Vormittags und am Nachmittag durfte ich dann die Patienten eigenständig impfen, Geriatrietests durchführen, Vitalzeichen messen und auch EKGs anlegen. Während der Sprechstunde war ich bei sehr vielen Patientengesprächen dabei und habe währenddessen viel über verschiedene Erkrankungen, Therapien und auch über die Kommunikation mit Patienten gelernt. Auch die körperliche Untersuchung, wo ich bereits in der Theorie Gelerntes zusätzlich in der Praxis üben konnte, gehörte mit zu den Patientengesprächen. Mittags sind wir gemeinsam auf Hausbesuche und ins Seniorenheim gefahren, um die Patienten, die nicht mehr in die Praxis kommen können, zu besuchen.
Besonders gut gefallen hat mir, dass ich dort ein sehr großes Spektrum an verschiedenen Erkrankungen aus allen Fachbereichen kennengelernt habe. Als Hausarzt muss man sich schließlich mit sehr vielen verschiedenen Krankheitsbildern auskennen und diese große Vielfältigkeit der allgemeinmedizinischen Tätigkeit sah ich auch in meinem Praktikum widergespiegelt.
Gute Betreuung vor Ort
Die Betreuung vor Ort durch die Ärzte und das gesamte Team war wirklich sehr gut. Mir wurde immer viel erklärt und meine Fragen auch stets beantwortet. Gleichzeitig durfte ich zahlreiche praktische Fähigkeiten unter Aufsicht des Ärzteteams erlernen und später eigenständig anwenden. Das ganze Team war sehr bemüht, mir viel zu zeigen und beizubringen. Auch das Arbeitsklima war sehr angenehm. So hatte ich mich dort sehr schnell eingearbeitet.
In den 30 Tagen während meiner Famulatur habe ich in einem Zimmer im Haus einer einheimischen Frau gewohnt. Dadurch hatte ich auch schon den ersten Kontakt und durfte mich außerdem über schöne Tipps für Unternehmungen freuen.
Eine schöne Umgebung und humorvolle Verständnisschwierigkeiten
Die Umgebung von Bergen ist traumhaft schön und immer einen Besuch wert. In meiner Freizeit bin ich wandern gegangen, zum Chiemsee gefahren, ich war in München und in Salzburg und habe mir Bergen und die umliegenden Orte angeschaut.
Die Leute hier sind sehr freundlich und offen und waren auch immer sehr neugierig, wieso es mich in die Gegend gezogen hat. Nur selten gab es aufgrund des Dialektes der Einheimischen Verständnisschwierigkeiten, die die Leute hier jedoch immer mit Humor aufgefasst haben.
An der Tätigkeit des Landarztes hat mir außerdem sehr gut gefallen, dass man die meisten Patienten schnell sehr gut kennengelernt hat, wodurch auch ein gutes Arzt-Patienten-Verhältnis entsteht.
Mein Fazit
Die ganze Famulatur war eine sehr schöne und wertvolle Erfahrung, die ich jederzeit auch wiederholen würde! Es hat viel Spaß gemacht, war sehr lehrreich und ich habe mich hier in Bergen sehr wohl gefühlt. Die Famulatur hat auf jeden Fall mein Interesse an der Allgemeinmedizin geweckt. Nur dank der Unterstützung und Förderung durch den Bayerischen Hausärzteverband war es mir möglich, meine Famulatur hier zu absolvieren.