Famulatur in Hausarztpraxis brachte Sinneswandel

Eine Tätigkeit als Hausarzt war für den Würzburger Medizinstudenten Karim Kesseler bis dato keine Option für seine berufliche Zukunft. Das hat sich nach der Famulatur Allgemeinmedizin in der hausärztlichen Praxis von Dr. Johannes Kromczynski geändert.

Medizinstudent Cedric Kremer
Karim Kesseler.

Als Hausarzt auf dem Land hat sich der Würzburger Medizinstudent zu Beginn seines Studiums nicht gesehen. Nach seiner Famulatur Allgemeinmedizin in der Praxis von Dr. Johannes Kromczynski in Zellingen & Karlstadt, die im Rahmen des gemeinsamen Famulatur-Förderprojekts der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband und der Technikerkrankenkasse Landesvertretung Bayern unterstützt wurde, schließt er diesen Weg nicht mehr aus. Er hat sich noch nicht entschieden, doch ist bei ihm ein Sinneswandel eingetreten. „Eine Option ist es für mich aber auf jeden Fall, was ich vor meiner Famulatur so noch nicht gesagt hätte“, erklärt er.

Meine Motivation für die Bewerbung

Mich hat unter anderem interessiert, wie die Lage der allgemeinmedizinischen Versorgung hier auf dem Land tatsächlich aussieht, da diese ja generell immer schwerer zu gewährleisten wird. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass die Rolle des Hausarztes im ländlichen Bereich noch viel weitgehender und umfassender ist, wo ja die fachärztliche und stationäre Versorgung weniger stark vertreten ist als im städtischen Bereich. Diese größere Spannbreite an Aufgaben hat mich auch gereizt.

Tätigkeitsbeschreibung und fachliche Eindrücke

Ich habe während meiner Famulatur zunächst vor allem den Arzt bei seiner Sprechstunde begleitet, konnte später aber auch sehr selbstständig arbeiten. 

Ich habe Patienten empfangen, Anamnese gemacht, körperliche Untersuchungen durchgeführt, sonographiert, geimpft, Blut abgenommen und bereits Überlegungen zur Diagnose und zu Therapiemöglichkeiten angestellt und diese mit dem Arzt besprochen.Ich war sehr erfreut darüber einen großen Teil der Patientenbetreuung schon alleine übernehmen zu dürfen und so den Umgang mit Patienten zu üben, wozu ich zuvor noch wenig Gelegenheit hatte. Auch das Sonographieren habe ich vor allem hier gelernt und habe genug Übung gehabt, um nun gut zurecht zu kommen.

Betreuung vor Ort

Betreut hat mich Herr Dr. Kromczynski, der Praxisinhaber. Er hat mich sehr freundlich aufgenommen, sich die Zeit genommen meine Fragen zu beantworten und mir auch seine eigenen Erfahrungen mit dem Beruf nähe gebracht. Er hat mir klare Anweisungen gegeben und ich hatte das Gefühl stets zu wissen was zu tun war. Auch die restlichen Praxismitarbeiter waren sehr hilfsbereit und bei etwaigen Fragen stets ansprechbar.
 

Unterkunft

Ich bin von meinem regulären Wohnsitz in Würzburg aus zur Praxis gependelt.
 

Land und Leute

Auch wenn ich manchmal sehr genau zuhören musste, um dem oftmals starken fränkischen Dialekt folgen zu können, habe ich positive Erfahrungen mit den Patienten gemacht. Besonders schön fand ich die Vertrautheit der Patienten und des Arztes, die sich oft auch privat und schon über viele Jahre bis Jahrzehnte kannten. Schwierige Patienten gab es sicher auch, aber das war wirklich eher die Ausnahme.

Mein Fazit:

Zusammenfassend bin ich sehr zufrieden mit meiner Famulatur. Ich bin froh darüber einen Einblick in die hausärztliche Praxis bekommen zu haben, deren weites Tätigkeitsfeld mir nicht wirklich bekannt war. Ich finde die Rolle des Hausarztes als langjähriger erster Ansprechpartner, Vermittler und Lotse durch das ganze Gesundheitssystem sehr ansprechend. Ich wurde gut betreut und habe mir einiges an praktischem und theoretischem Wissen aneignen können. Auch wenn in der Praxis oft sehr viel Betrieb herrschte und es nicht immer möglich war Fragen sofort zu stellen, konnte ich mir diese notieren und zu einem späteren Zeitpunkt aufbringen. Ob ich später einmal selbst Hausarzt (auf dem Land oder nicht) werden möchte, kann ich jetzt noch nicht festlegen. Eine Option ist es für mich aber auf jeden Fall, was ich vor meiner Famulatur so noch nicht gesagt hätte.
 

Mehr über die FÖRDERprojekte der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband

Stiftung Bayerischer Hausärzteverband unterstützen

In den zehn Jahren ihres Bestehens hat die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband verschiedene Projekte aufgelegt, um Medizinstudierende und junge Ärztinnen und Ärzte für die Allgemeinmedizin zu begeistern. Schon durch eine kleine Spende können Sie uns bei dieser wichtigen Aufgabe zur Sicherung des ärztlichen Nachwuchses unterstützen. 

zur Spendenaktion

 

Themen in HOME ÜBER UNS SERVICE AKTUELL HZV FORTBILDUNG NACHWUCHS STIFTUNG :

Login Mitgliederbereich:

Login Mitgliederbereich

Suche: