Famulatur in der Hausarztpraxis: „prägend“ und „überaus facettenreich“

Medizinstudent Adrian Fehn wurde durch ein Seminar am Universitätsklinikum Ulm auf Dr. Anton Schweigart aufmerksam. Unterstützt durch das Famulaturprojekt der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband und der Techniker Krankenkasse Landesvertretung Bayern, famulierte der Medizinstudent bei Dr. Schweigart und wurde nicht enttäuscht. 

 
PJ-Studentin Dayana Walter
Medizinstudent Adrian Fehn untersucht unter Anleitung von Anton Dr. Schweigart einen Patienten.

Meine Motivation für eine Famulatur auf dem Land

Aufmerksam auf Herrn Dr. Schweigart wurde ich durch das Seminar „Der Psychische Faktor“. Dieses findet im Rahmen der curricularen Ausbildung durch das Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Ulm statt. Herr Dr. Schweigart ist in einem Team aus sehr engagierten Ärzten aus der hausärztlichen Versorgung als Lehrverantwortlicher tätig. Nach dem Seminar wurde der Wunsch laut, einen näheren Einblick in die Arbeitsweise von Herr Dr. Schweigart zu erhalten. Sehr viele positive und wertschätzende Rückmeldungen von Patienten bestärkten diesen Wunsch noch weiter.

Die hausärztliche Versorgung in ländlichen Regionen war in meiner Erwartung geprägt von einem persönlichen und vertrauten Arzt-Patienten-Verhältnis. Zusätzlich erleichtert die Behandlung mehrerer Familiengenerationen, ein Verständnis für Bedürfnisse und eventuelle Konfliktfelder zu entwickeln, die für die Lebenssituation des Patienten von maßgeblicher Bedeutung sind. Durch dieses Vertrauensverhältnis und die längerfristige Zusammenarbeit mit dem Patienten sind für mich gute Voraussetzungen für eine gemeinsame und ganzheitliche Entscheidungsfindung gegeben.

Was waren meine Hausptaufgaben?

Die Tätigkeit als Famulant bei Herrn Dr. Schweigart war überaus facettenreich. Durch eine schnelle und gut organisierte Einarbeitung konnte ich bald an den routinemäßigen Abläufen im Praxisalltag mitwirken. Tägliche Tätigkeiten umfassten Blutentnahmen, Lungenfunktions-Untersuchungen, Schreiben und Auswerten von EKGs, Verbandswechsel, Entfernung von Nahtmaterial sowie Impfungen unter Supervision. Durch häufige Gesundheits- und Krebsvorsorge-Untersuchungen war es mir möglich, eine strukturierte Anamnese sowie eine umfassende körperliche Untersuchung durchzuführen. Auch am hausärztlichen Bereitschaftsdienst konnte ich teilnehmen. Weiterhin durfte ich die Möglichkeiten einer suffizienten Ultraschalldiagnostik in der allgemeinärztlichen Praxis erleben.

Sekundärprävention mittels Carotiden- und Aortenultraschall, sowie Akutdiagnostik bei akutem Abdomen oder Muskuloskelettalen Erkrankungen boten schnell wichtige Informationen für die weitere Behandlungsplanung.
Mehrmals durfte ich Konsultationen zu akuten oder chronischen psychosomatischen und psychiatrischen Problematiken beiwohnen und Dr. Schweigarts behutsames und vertrauensvolles Vorgehen erleben. Auch das langfristige Management chronischer und komplexer psychosozialer Leidenssituationen war zentraler Bestandteil der ärztlichen Tätigkeit. Schnell konnte ich das Potential einer belastbaren und aufrichtigen Arzt-Patienten-Beziehung erkennen.

Neben gesprächszentrierten Ansätzen war auch die kleine Chirurgie und chiropraktische Akutbehadlung Teil des ärztlichen Aufgabenspektrums. Täglich stattfindende Hausbesuche ermöglichten mir wertvolle Einblicke in unter-schiedliche Lebenssituationen und zeigten mir neue Problematiken und Bedürfnisse in der Versorgung von Menschen im höheren Lebensalter auf.

Betreuung vor Ort

Vor Ort wurde ich von einem sehr engagierten und rücksichtsvollen Praxisteam empfangen. Dies lag sicher auch daran, dass Dr. Schweigart auf eine lange Tradition der studentischen und fachärztlichen Ausbildung in seiner Praxis zurückblicken kann. Für Rücksprache und eine Nachbesprechung des Tages nahm sich Herr Dr. Schweigart oft auch noch nach sehr langen Arbeitstagen Zeit und war interessiert an meinen Eindrücken und aufgekommenen Fragen.

Unterkunft

Die Praxis von Dr. Schweigart konnte ich gut über den Donauradweg zwischen Ulm und Pfuhl erreichen. Somit musste ich keine neue Unterkunft beziehen.

Land und Leute

Durch die Famulatur kam ich mit vielen Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen in Kontakt. Viele Patienten wohnen schon seit mehreren Generationen in Pfuhl und stehen schon lange im Austausch mit Dr. Schweigart. Oberflächlich betrachtet einfache Krankheitsbilder offenbarten im vertrauteren Austausch komplexere Zusammenhänge, die Dr. Schweigart durch die längerfristige Betreuung zu berücksichtigen wusste. Die Vertrauensbasis zwischen Arzt und Patient war zu vielen Zeitpunkten deutlich spürbar und hob sich für mich von anderen, klinisch stationären Erfahrungen ab. Auch ich wurde als Medizinstudent sehr offen begrüßt und in Gespräche mit einbezogen.
Oftmals wurde ich von Patienten beglückwünscht, für meine Famulatur einen sehr guten Mentor in Dr. Schweigart gefunden zu haben.

Fazit

Herr Dr. Schweigart beeindruckte und inspirierte mich nachhaltig durch seine enorme Fachkenntnis in unterschiedlichsten Fachbereichen bei gleichzeitiger Berücksichtigung aktuellster Publikationen, sowie sein Gespür für das ärztliche Gespräch und die Fähigkeit, therapeutische Allianzen mit seinen Patienten zu schließen. Dr. Schweigart war trotz eines enorm hohen Arbeitspensums zu jeder Zeit bestrebt, mich in seinen ärztlichen Alltag einzubinden, mir wertvolle Impulse zu geben und in gegenseitigen Austausch zu treten.
Ich blicke dankbar zurück auf eine prägende Erfahrung, die meine medizinische Ausbildung enorm bereichern konnte.

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