Als Famulantin in der Landarzt-Praxis im Corona-Einsatz

 
PJ-Studentin Dayana Walter
Medizinstudentin Pauline Wegener mit Hausarzt Dr. Anton Schweigart

 

  „Eigentlich ist es Teil unseres Berufsbildes, dass wir uns um unseren Nachwuchs kümmern. Mir macht es Spaß, wenn ich mein Wissen weitergeben kann“, erklärt Dr. Anton Schweigart, warum er als Hausarzt in Pfuhl bei Neu-Ulm regelmäßig Studierende als Famulanten und PJler aufnimmt und sich als Lehrbeauftragter am Institut für Allgemeinmedizin der Universität Ulm engagiert.

Derzeit sammelt Pauline Wegener praktische Erfahrungen in dieser Landarztpraxis. Die 22Jährige studiert im 5. Semester an der Universität Ulm Humanmedizin. „Ich wollte eigentlich schon immer Ärztin werden,“ so die gebürtige Karlsruherin. Allerdings, so räumt Pauline Wegener ein, bislang nicht unbedingt Hausärztin. „Aber mittlerweile kann ich mir das durchaus vorstellen. Ich bin jetzt seit drei Wochen hier in der Praxis und erlebe jeden Tag etwas Neues. Ich empfinde die hausärztliche Tätigkeit als unglaublich abwechslungsreich und vor allem erfüllend. In welchem Bereich ich später einmal als Ärztin arbeiten werde, weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht – ich habe auch noch ein paar Semester vor mir …“, erzählt die 22Jährige.

Unterstützt wird diese Famulatur in der Landarztpraxis über ein gemeinsames Förderprojekt der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband und der der Techniker Krankenkasse, Landesvertretung Bayern. Dabei werden den Studierenden bis zu 600 Euro an Unterbringungs- und Reisekosten erstattet, da eine Famulatur auf dem Land und oft weit weg vom Studienort mit höheren Kosten verbunden ist.

Auch wenn Pauline Wegener während ihrer Famulatur die ganze Bandbreite der Allgemeinmedizin von Blutabnehmen und kleiner Chirurgie bis hin zu Hausbesuchen erlebt hat, wird vor allem ein Ereignis im Gedächtnis haften bleiben. „Die Praxis von Dr. Schweigart nimmt an einem Corona-Pilotprojekt teil. Ziel ist es, ältere Patienten, die nicht mehr eine Hausarztpraxis oder ein Impfzentrum aufsuchen können, zu Hause gegen Covid19 zu impfen“, erzählt die Medizin-Studentin. Und bei diesen Hausbesuchen konnte die 22Jährige dann selbst einige Patienten impfen. „Diese Menschen waren sehr dankbar. Und das ist natürlich ein schönes Gefühl.“

„Um eine gute Hausärztin oder ein guter Hausarzt zu werden, braucht man drei Dinge“, verrät Dr. Schweigart. „Empathie, man muss die Menschen und das Leben mögen. Ein gewisses Maß an Belastbarkeit, weil unsere Tätigkeit auch mal anstrengend und fordernd sein kann. Und die Bereitschaft sich weiterzubilden. Ich zitiere da gerne den Satz des berühmten US-Arztes Charles Horace Mayo: ,Once you start studying medicine, you never get through with it.’”

Diese Voraussetzungen scheinen Pauline Wegener nicht abzuschrecken. Im Gegenteil: „In zwei Jahren, wenn ich mehr klinisches Wissen habe, möchte ich noch einmal eine Hausarzt-Famulatur machen. Natürlich am liebsten bei Dr. Schweigart.“

Video-Interview mit Pauline Wegener und Dr. Anton Schweigart

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