„Famulatur eine sehr gute Basis für meine weitere Studienzeit“
Motivation für Bewerbung Famulatur auf dem Land
Obwohl mir mein Studienort Erlangen als Stadt sehr gut gefällt, schlägt mein Herz für das Land. In meiner Kindheit habe ich immer in ländlichen Regionen gelebt und möchte dies nach meinem Studium durch das Arbeiten auf dem Land als Hausarzt wieder tun, insbesondere deshalb, weil mir der persönliche Patientenkontakt sehr wichtig ist. Vor allem durch die geringere Fluktuation können Patienten sehr lange begleitet werden - eventuell sogar über Generationen - und das Arzt-Patienten-Verhältnis ist sehr persönlich.
Tätigkeitsbeschreibung und fachliche Eindrücke
Mein Arbeitstag fing meistens um 7:30 Uhr oder auch schon um 7:00 Uhr in der Praxis an. Bis 8:00 Uhr bekam ich mein eigenes Behandlungszimmer und ich führte täglich Blutabnahmen durch. Ansonsten begleitete ich immer einen/eine der 4 Ärzte/innen und hörte in der Sprechstunde zu. Bei der körperlichen Untersuchung durfte ich selber abhören, abtasten oder otoskopieren. Zudem machte ich selbstständig Corona-Abstriche und begleitete die Ärzte in der Infektsprechstunde - natürlich mit ausreichendem Schutz. Auch bei Besuchen im Pflegeheim war ich dabei.Durch das breite Spektrum der hausärztlichen Versorgung und die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Ärzte habe ich in diesen über vier Wochen viel gelernt - sowohl fachlich als auch praktisch, da insbesondere dies durch Covid-19 deutlich zu kurz kommt im Studium. Deshalb ist diese Famulatur eine sehr gute Basis für meine weitere Studienzeit.
Betreuung vor Ort
Meine fachliche Betreuung war durch die Ärzte, insbesondere durch Herrn Dr. Gramlich sehr gut organisiert. Durch die Größe der Praxis mit vier Ärzten gab es entsprechend viele medizinische Fälle aus der gesamten Bandbreite der Allgemeinmedizin und das Ärzteteam nahm sich viel Zeit, mir die Fälle zu erklären, meine Fragen zu beantworten und mein bisher Erlerntes anzuwenden und auszubauen.
Unterkunft
Während meiner Famulatur habe ich in einer Ferienwohnung im Haus einer einheimischen Familie in Immenstadt gewohnt. Dadurch hatte ich einen angenehm kurzen Weg von lediglich 10 Minuten mit dem Auto und konnte auch in der Mittagspause gut nach Immenstadt fahren und zu Mittag essen. Durch die Covid-19- Pandemie waren Kontakte zur Familie leider nur eingeschränkt möglich.
Land und Leute
Durch das ausgesprochen nette Praxisteam fühlte ich mich sehr gut aufgenommen. Auch die Patienten waren mir gegenüber sehr offen. Das Oberallgäu hat auch im März trotz der Covid-19- Einschränkungen durch die Berge und Seen viel zu bieten. So konnte ich an den Wochenenden bei tollstem Wetter in die Berge auf Skitour gehen und trotz fehlendem Liftbetrieb die Aussicht vom Fellhorn oder Grünten genießen. Bei dortigen Begegnungen mit den Einheimischen stellte ich deren tiefe Verbundenheit zu ihrer Heimat fest, was mir sehr gefällt.
Fazit
Abschließend stelle ich fest, dass es eine sehr gute Entscheidung war, meine erste Famulatur in der hausärztlichen Versorgung auf dem Land zu absolvieren. Besonders gut gefiel mir der persönliche Patientenkontakt und das große Vertrauen der Patienten zu ihrem Hausarzt. Die Lebensqualität ist gerade auch in so schwierigen Zeiten wie der Pandemie wirklich noch gut und bestätigt mich, später auf dem Land arbeiten zu wollen.