„Eine eigene Praxis zu haben, ist ein Maximum an Freiheit und selbstbestimmter Arbeit“

Medizinstudentin Johanna Kleeberg-Hartmann absolviert einen PJ-Abschnitt in der Hausarztpraxis von Dr. Thomas Ruppert im mittelfränkischen Tennenlohe und hat bereits klare Zukunftspläne. „Als Hausärztin versorgt man Patienten oft über viele Jahre und lernt auch das Umfeld kennen. Diese persönliche Beziehung zum Patienten ist in der Allgemeinmedizin weitaus intensiver als in anderen Fachbereichen. Deshalb möchte ich mich unbedingt niederlassen und eine eigene Hausarzt-Praxis aufbauen“.

 
PJ-Studentin Dayana Walter
Johanna Kleeberg-Hartmann mit Dr. Thomas Ruppert, bei dem sie ein PJ-Tertial absolviert.

 

 

„Ich habe bislang gejobbt, um mir mein Medizinstudium zu finanzieren. Jetzt bin ich sehr froh, dass ich mich dank der Förderung durch die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband voll auf mein PJ-Tertial in einer Hausarztpraxis konzentrieren kann. Ich bin sehr, sehr dankbar“, erzählt Johanna Kleeberg-Hartmann.

Auf Umwegen zum Medizinstudium

Mit 600 Euro pro Monat fördert die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband pro Jahr bis zu 40 Medizinstudierende, die ein PJ-Tertial in einer Hausarztpraxis absolvieren. Auch die ausbildende HzV-Lehrpraxis wird pro Tertial mit 1000 Euro sowie Fortbildungsgutscheinen unterstützt.

Die 38Jährige kam erst spät zur Medizin. „Nach einem Schulwechsel von Niedersachsen nach Bayern habe ich erst einmal die Mittlere Reife gemacht und anschließend eine kaufmännische Ausbildung und eine zur Fremdsprachenkorrespondentin absolviert. Doch das hat mir nicht gereicht. Auf dem Kolleg in Nürnberg habe ich dann das Abitur nachgeholt und einen sehr guten Abschluss geschafft“, erzählt die Wahl-Erlangerin.

"Alle Famulanten und PJler, die ich bis jetzt betreut habe, waren anschließend begeistert"

Damit konnte Johanna Kleeberg-Hartmann in die Fußstapfen ihres Mannes treten, der gerade die Weiterbildung zum Kinderarzt absolviert. „Er hat sein PJ-Tertial Allgemeinmedizin ebenfalls bei mir gemacht. Wie ihr Mann ist Johanna sehr engagiert und eine echte Bereicherung für unsere Praxis“, sagt Dr. Thomas Ruppert, der sich als Hausarzt in Tennenlohe niedergelassen hat, und erklärt: „Ich finde es sehr wichtig, den Medizinstudierenden zu zeigen, wie erfüllend und vielfältig die Arbeit eines Hausarztes ist. Alle Famulanten und PJler, die ich bis jetzt betreut habe, waren anschließend begeistert. Und selbst wer sich dann trotzdem nicht für die Allgemeinmedizin entscheidet, wird später ein ganz anderes Verhältnis zu den Hausarztkollegen haben.“

Die angehende Medizinerin hat bereits klare Zukunftspläne. „Ich habe auch mal selbstständig gearbeitet und kein Problem mit Stress. Ich glaube, eine eigene Praxis zu haben, ist ein Maximum an Freiheit und selbstbestimmter Arbeit“, so Johanna Kleeberg-Hartmann.

Faszination Menschlichkeit

An der Allgemeinmedizin fasziniert sie vor allem die Menschlichkeit. „Als Hausärztin versorgt man Patienten oft über viele Jahre und lernt auch das Umfeld kennen. Diese persönliche Beziehung zum Patienten ist in der Allgemeinmedizin weitaus intensiver als in anderen Fachbereichen. Deshalb möchte ich mich unbedingt niederlassen und eine eigene Hausarzt-Praxis aufbauen“, sagt Johanna Kleeberg-Hartmann.

Auch den nächsten Schritt hat die engagierte Frau bereits getan. „Ich habe für meine Doktorarbeit einen Journalartikel publiziert und werde nach Erhalt der Approbation meine Arbeit beim Promotionsbüro einreichen. Jetzt steht dann erst einmal das dritte Staatsexamen an.“ Und das Thema der Promotion hat durchaus Relevanz für eine zukünftige Hausärztin. „Ich habe mich mit Migräne beschäftigt.“

 

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