PJ in der Hausarztpraxis: „Tolle Zeit und viel gelernt“

Medizinstudentin Lisa Spies entschied sich für ein Tertial Allgemeinmedizin in ihrem Praktischen Jahr. Gefördert von der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband, verbrachte sie vier Monate in der Hausarztpraxis von Dr. Stefan Andreas Schlicht im unterfränkischen Schweinfurt/Oberndorf. „Es war eine tolle Zeit und ich habe viel für meine weitere Ausbildung gelernt“, fasst sie ihre Erfahrungen zusammen.

Medizinstudentin Lisa Spies entschied sich für ein Tertial Allgemeinmedizin in ihrem Praktischen Jahr. Gefördert von der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband, verbrachte sie vier Monate in der Hausarztpraxis von Dr. Stefan Andreas Schlicht im unterfränkischen Schweinfurt/Oberndorf. Sie hatte bereits ein Blockpraktikum bei Dr. Schlicht absolviert und war damals schon von der Allgemeinmedizin fasziniert. Auch das PJ-Tertial erfüllte ihre Erwartungen, angefangen von der freundliche Aufnahme durch das ganze Praxisteam bis hin zum selbstständigen Arbeiten und der großen Bandbreite der Allgemeinmedizin. „Mein Tertial in der Hausarztpraxis hat mir sehr gut gefallen und mich noch einmal darin bestärkt, die Fachrichtung Allgemeinmedizin einzuschlagen“, schreibt sie rückblickend über die Zeit in der Praxis Dr. Schlicht. „Es war eine tolle Zeit und ich habe viel für meine weitere Ausbildung gelernt“, fasst sie ihre Erfahrungen zusammen. Hier ihr Bericht:

1. Motivation für Bewerbung PJ-Tertial Allgemeinmedizin auf dem Land

Mein Name ist Lisa Spies, ich bin 31 Jahre alt, verheiratet und Mutter einer 3-jährigen Tochter. Mit meiner Familie lebe ich in einem kleinen Dorf im Landkreis Schweinfurt, so dass ich mich für eine wohnortnahe PJ-Stelle im Schweinfurter Raum interessierte. Schon im 9. Semesters absolvierte ich ein 2-wöchiges Blockpraktikum in der allgemeinmedizinischen Praxis von Dr. Stefan Andreas Schlicht in Oberndorf/Schweinfurt und war sofort begeistert. Zum einen sorgte Herr Schlicht mit seiner herzlichen Art für eine sehr angenehme Arbeitsatmosphäre zum anderen gefielen mir das breite Spektrum und die Vielfältigkeit der Krankheitsbilder und Menschen von Anfang an sehr. Nach Abschluss des Praktikums war mir klar, dass ich meine Eindrücke in den Bereich Allgemeinmedizin gerne vertiefen und ein Tertial während meines praktischen Jahres dort absolvieren wollte. Deshalb freute ich mich sehr, dass es 2018, u.a. durch den Einsatz von Herrn Schlicht und engagierten Studenten, wieder möglich war, Allgemeinmedizin als PJ-Wahlfach zu wählen.

2. Tätigkeitsbeschreibung und fachliche Eindrücke

Gleich von Beginn an wurde ich sehr freundlich vom ganzen Praxisteam aufgenommen und in den Arbeitsalltag integriert. Das Team besteht aus insgesamt 5 Ärzten, 7 MFAs, sowie 2 Auszubildenden, die aufgeteilt in 2 Filialen arbeiten. Die zweite Praxis befindet sich in Bergrheinfeld, nur wenige Kilometer von Oberndorf entfernt, so dass ich ab und zu auch dort eingesetzt wurde. Zunächst lief ich v.a. bei Herrn Schlicht, aber auch bei seinen Kollegen/Innen mit und lernte durch Zuschauen und Zuhören. Doch schon nach kurzer Zeit durfte ich Patienten alleine befragen, untersuchen, dokumentieren und nach Rücksprache mit dem Arzt Therapievorschläge machen und Rezepte ausstellen. Besonders das selbstständige Arbeiten machte mir großen Spaß. Außerdem war ich positiv überrascht, dass sich die Tätigkeit eines Allgemeinmediziners sehr abwechslungsreich und interessant darstellte. So kamen zwar viele Menschen mit Erkältungskrankheiten und anderen viralen Infekten, aber immer wieder gab es auch Notfälle wie pektanginöse Beschwerden, Luftnot oder Hemiparesen, die eine weitere Abklärung in der Klinik bedurften. Auf diese Weise konnte ich hautnah miterleben, wie aufmerksam und gewissenhaft man als Hausarzt arbeiten muss, um keinen abwendbar gefährlichen Verlauf zu übersehen. Daneben durfte ich das Team bei den täglichen Blutentnahmen, Wundkontrollen und Verbandswechseln, EKGs und Ultraschalluntersuchungen unterstützen. Auch Injektionen wie Schmerzspritzen oder Impfungen durfte ich eigenverantwortlich durchführen. Mindestens zweimal wöchentlich besuchten wir zudem Patienten zu Hause oder in den umliegenden Seniorenheimen. Durch den Einblick in das häusliche Umfeld der Menschen gewann ich einen ganz anderen und vetrauteren Bezug zu den Patienten, was mir sehr gut gefiel.

3. Betreuung vor Ort

Da sich die Praxis in Oberndorf nur 25 km von meinem Wohnort entfernt befindet, pendelte ich jeden Tag ca. 30 min mit dem Auto dorthin. Während der 2-stündigen Mittagspausen zwischen 13.00 und 15.00 Uhr verbrachte ich die Zeit meistens in einer kleinen Wohnung über der Praxis, die dem Personal als Aufenthaltsraum dient und mit einer kleinen Küche, Bad und einem Sofa ausgestattet ist. Im Umkreis gibt es außerdem zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, so dass die Stunden zwischen den Sprechzeiten nie lang wurden.

4. Unterkunft

Ich bin vor einem halben Jahr in Richtung Würzburg umgezogen, von daher habe ich nicht nach einer Unterkunft gesucht. Studenten, die in der Praxis Famulatur oder Blockpraktikum absolvierten, kamen mit dem Rad aus Würzburg (bei schönem Wetter im Sommer ca 35 min Fahrtzeit), mit dem Auto, Bus oder Zug bis Veitshöchheim – mit dem Studentenausweis ist es kostenlos. In der Nähe von der Praxis gibt es viele kleine Ortschaften mit günstigen Übernachtungsmöglichkeiten.

5. Land und Leute

Die Praxis liegt zwar in einer sehr ländlichen Gegend, aber durch die Nähe zu Schweinfurt ist auch kulturell einiges geboten. So bieten das Schäfermuseum oder das Theater Schweinfurt, aber auch verschiedene Kinos zahlreiche Freizeitangebote. Möchte man lieber raus in die Natur ist das ohne Umstände in jede Richtung möglich. Die Gegend mit ihren gut ausgeschilderten Wegen bietet Gelegenheit für schöne Wanderungen, Spaziergänge oder Radtouren. Im Sommer ist auch der Ellertshäuser See zum Schwimmen, Laufen oder Segeln sehr zu empfehlen.

6. Fazit

Mein Tertial in der Hausarztpraxis hat mir sehr gut gefallen und mich noch einmal darin bestärkt, die Fachrichtung Allgemeinmedizin einzuschlagen. Das tolle Arbeitsklima, die fachliche Betreuung, die Abwechslung, die Flexibilität und das hohe Maß an Eigenverantwortung und Selbstständigkeit hat mich wirklich begeistert. Ich kann diese Erfahrung jedem, der Allgemeinmedizin für sich in Betracht zieht, weiter empfehlen. Vielen Dank an das Team von Herrn Schlicht! Es war eine tolle Zeit und ich habe viel für meine weitere Ausbildung gelernt.

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