PJ in Hausarztpraxis auf dem Land: „Aktiv in den Praxisbetrieb mit eingebunden“

„Ich komme aus einem kleinen Dörfchen im südlichen Landkreis Passau und habe dort als Sohn eines Hausarztes schon früh Kontakt zur Allgemeinmedizin gehabt. Den Gedanken, selbst Allgemeinarzt zu werden, hege ich daher schon seit langem“, schreibt Michael Abspacher rückblickend über seine Motivation, ein PJ-Tertial in der Hausarztpraxis Dr. Balk und Ortmann im oberbayerischen Städtchen Neumarkt-St. Veit zu absolvieren. Gefördert wurde er dabei von der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband.

Michael Abspacher fühlt sich durch sein PJ-Tertial in der Hausarztpraxis Dr. Balk und Ortmann darin bestärkt, Allgemeinmediziner zu werden.
Michael Abspacher

„Ich komme aus einem kleinen Dörfchen im südlichen Landkreis Passau und habe dort als Sohn eines Hausarztes schon früh Kontakt zur Allgemeinmedizin gehabt. Den Gedanken, selbst Allgemeinarzt zu werden, hege ich daher schon seit langem“, schreibt Michael Abspacher rückblickend über seine Motivation, ein PJ-Tertial in der Hausarztpraxis Dr. Balk und Ortmann im oberbayerischen Städtchen Neumarkt-St. Veit zu absolvieren. Gefördert wurde er dabei von der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband. Hier sein Bericht über die Zeit in Neumarkt-St. Veit:

„Ich komme aus einem kleinen Dörfchen im südlichen Landkreis Passau und habe dort als Sohn eines Hausarztes schon früh Kontakt zur Allgemeinmedizin gehabt. Den Gedanken, selbst Allgemeinarzt zu werden, hege ich daher schon seit langem“, weshalb ich mich auch entschieden habe, mein Wahltertial in einer Hausarztpraxis zu absolvieren. So wollte ich herausfinden, ob die Allgemeinmedizin wirklich „mein“ Fachgebiet ist. Verbracht habe ich das Tertial in der Praxis Dr. Balk und Ortmann in Neumarkt-St. Veit, einer Gemeinschaftspraxis mit derzeit vier Ärzten im ländlichen Raum zwischen Landshut und Mühldorf am Inn. Zum einen will ich auf lange Sicht selbst wieder auf’s Land, zum anderen wollte ich ganz bewusst die Tätigkeit der Landärzte besser kennenlernen.

Von Anfang an wurde ich dort sowohl von ärztlicher Seite als auch den medizinischen Fachangestellten überaus freundlich aufgenommen und in sämtliche Tätigkeiten eingebunden. Natürlich blickte ich zunächst den Kollegen bei ihrer Arbeit über die Schulter, wurde jedoch von Anfang an mit in das Arzt-Patienten-Gespräch eingebunden, habe die Patienten mituntersucht und gemeinsam mit Arzt und Patient die Befunde sowie das Procedere besprochen. Mit der Zeit durfte ich zunehmend in einem separaten Sprechzimmer an eigenen Patienten selbstständig die Anamnese und körperliche Untersuchungsbefunde erheben und dokumentieren – natürlich immer gefolgt von einer Besprechung mit den ärztlichen Kollegen, die wichtige oder unklare Befunde nochmals überprüften und meine Therapievorschläge absegneten oder ggf. auch korrigierten.

Auch wenn das Wartezimmer noch so voll war, nahm man sich immer die Zeit, beispielsweise offene Fragen zu klären, Untersuchungstechniken zu verbessern oder ggf. sicherzustellen, dass ich pathologische Befunde auch wirklich reproduzieren konnte.
Auf diese Weise wurde mir nicht nur ein Einblick in die hausärztliche Tätigkeit ermöglicht, sondern ich wurde aktiv in den Praxisbetrieb miteingebunden.

Bei Eingriffen aus dem Bereich der „Kleinen Chirurgie“ und Wundversorgung hatte ich die Gelegenheit, zu assistieren oder auch Patienten selbst zu behandeln.
Zudem boten sich mir unzählige Gelegenheiten, meine Fertigkeiten in der Sonographie auszubauen, indem ich zahlreiche Patienten „vorgeschallt“ oder direkt zusammen mit einem Arzt untersucht habe.

Auch durfte ich selbstverständlich bei den Hausbesuchen mitfahren, die mich nicht nur in die häusliche Umgebung mancher Patienten führten, sondern auch in ein Alten- und Pflegeheim vor Ort sowie in eine betreute Wohneinrichtung für psychisch Erkrankte.
Ein PJ-Tertial in einer Hausarztpraxis bietet also zahlreiche Möglichkeiten, sein Wissen und seine Untersuchungstechniken auszuprobieren, anzuwenden und zu verbessern - all das immer unter Supervision oder mit einem erfahrenen Arzt unmittelbar hinter der nächsten Tür.

Neben medizinischem Wissen wurden mir auch einige Einblicke in die Organisation einer Praxis ermöglicht, beispielsweise durch die Teilnahme an den praxisinternen Teambesprechungen oder die Erläuterungen der Abrechnung und der Arbeitsabläufe im Zusammenspiel mit den zahlreichen Angestellten – insbesondere interessant im Hinblick auf eine mögliche spätere berufliche Selbstständigkeit.

Auch wenn es doch nur ein paar Monate waren, so habe ich doch bereits in diesem kurzen Zeitraum einige Patienten mehrfach gesehen, teils aus den gleichen, teils aus verschiedenen Beratungsanlässen, und so ein wenig das Gefühl der erlebten Anamnese kennengelernt.

Dass man in einer Hausarztpraxis allerhand lernen kann, war für mich wenig überraschend, aber das Wichtigste, das ich aus diesem Tertial mitgenommen habe, ist zweifellos die Gewissheit, dass die Allgemeinmedizin „mein“ Fachgebiet ist.

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