PJ in Hausarztpraxis: "Allgemeinmediziner sind Herzblutmediziner"

Romina Lippenmeyer, Medizinstudentin an der Universität Würzburg, nutzte die PJ-Förderung der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband und vebrachte ein PJ-Tertial in der Hausarztpraxis der Dres. Büttner & Hilber in Kleinostheim, einer kleinen Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg. „Abschließend kann ich der Aussage meiner Kommilitonin nur zustimmen, dass Allgemeinmediziner „Herzblutmediziner“ sind", ist ihr Fazit nach den vier Monaten in der Praxis, "die ich" - so schreibt sie - , "sowohl für Hospitationen, das PJ sowie für Weiterbildungsassistenten uneingeschränkt weiterempfehle".

Michael Abspacher fühlt sich durch sein PJ-Tertial in der Hausarztpraxis Dr. Balk und Ortmann darin bestärkt, Allgemeinmediziner zu werden.
PJ-Studentin Romina Lippenmeyer (Mitte)
fühlte sich von Beginn an
als Teil des Praxisteams.

Romina Lippenmeyer, Medizinstudentin an der Universität Würzburg, nutzte die PJ-Förderung der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband und vebrachte ein PJ-Tertial in der Hausarztpraxis der Dres. Büttner & Hilber in Kleinostheim, einer kleinen Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg. „Abschließend kann ich der Aussage meiner Kommilitonin nur zustimmen, dass Allgemeinmediziner „Herzblutmediziner“ sind", ist ihr Fazit nach den vier Monaten in der Praxis, "die ich" - so schreibt sie - , "sowohl für Hospitationen, das PJ sowie für Weiterbildungsassistenten uneingeschränkt weiterempfehle". Hier ihr Bericht über ihr PJ-Tertial in Kleinostheim:

"Die Allgemeinmediziner sind die Herzblutmediziner unter ihresgleichen, sagte eine Kommilitonin zu mir als wir über mein Tertial in der Praxis Dres. Büttner & Hilber gesprochen haben.
Ich habe mein Studium in Würzburg absolviert und bereits früh das Fachgebiet der Inneren Medizin favorisiert. Es handelt sich um ein sehr weitreichendes und abwechslungsreiches Fachgebiet. Um ehrlich zu sein, hätte mir zu Beginn meines Studiums jemand gesagt, dass das Fachgebiet der Allgemeinmedizin mal zu meinen Favoriten zählen wird, hätte ich definitiv mit dem Kopf geschüttelt und abgewunken.

Gegen Ende des klinischen Abschnitts stand bei mir die Famulatur in der Allgemeinmedizin an. Es gestaltete sich deutlich schwieriger als gedacht in Würzburg eine Hospitationsstelle zu finden und letztlich landete ich in einer Gemeinschaftspraxis in Heidingsfeld. Wider all meinen Erwartungen hat mir die Famulatur unglaublich viel Spaß gemacht. Ich habe viel gelernt, das Praxisteam war super und ich bin jeden morgen gerne in die Praxis gefahren. Während und nach dieser Hospitation rückte nun also das Fachgebiet Allgemeinmedizin in mein Blickfeld. Um nach dem PJ eine Entscheidung hinsichtlich meiner zukünftigen Facharztausbildung treffen zu können, wollte ich meine bisherigen Einblicke im Bereich Allgemeinmedizin vertiefen und entschied mich für ein PJ-Tertial.

Die Praxis Dres. Büttner & Hilber ist eine Gemeinschaftspraxis von zwei Ärztinnen und einem Arzt. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass ich die Praxis Dres. Büttner & Hilber sowohl für Hospitationen, das PJ sowie für Weiterbildungsassistenten uneingeschränkt weiterempfehle. Die Ärzte haben mich genau wie das gesamte Praxisteam von Beginn an als festen Bestandteil des Teams behandelt, was das Arbeiten sehr angenehm gemacht hat. Mir wurde ein Sprechzimmer mit allen erforderlichen Arbeitsmaterialen und Zugang zum Praxissystem zur Verfügung gestellt. Am ersten Tag bin ich mitgelaufen, habe im Labor über die Schulter geschaut, in der Funktion gesehen, welche Untersuchungen in der Praxis durchgeführt werden und die Abläufe kennen gelernt. Ab dem zweiten Tag habe ich in der Sprechstunde mitgearbeitet. Ich durfte die Patienten selbst aufrufen, untersuchen, ggf. erforderliche Diagnostik und Labore anordnen und auch Diagnose- und Therapievorschläge machen. Auch Gesundheitsuntersuchgen und DMP-Untersuchungen waren fester Bestand meiner Tätigkeit. Bei jedem Patienten, den ich betreuen durfte, kam nach meiner Untersuchung der jeweils zuständige der drei Ärzte hinzu. An dieser Stelle konnte ich das Anliegen des Patienten kurz vorstellen und Vorschläge hinsichtlich Diagnostik und Therapie anbringen. Gemeinsam haben wir dann das weitere Prozedere besprochen, geplant und durchgeführt. Bei Unsicherheiten meinerseits war es immer möglich auch direkt den betreuenden Arzt hinzu zu ziehen. Bestanden nach dem Patientengespräch noch Fragen wurden diese stets beantwortet und besprochen – entweder direkt oder nach der Sprechstunde. Auch Hausbesuche konnte ich selbstständig durchführen und anschließend mit den Ärzten besprechen.

Es handelt sich bei dieser Praxis um eine relativ große Praxis, die fachlich sehr breit aufgestellt ist. Internistische und orthopädische Krankheitsbilder waren neben psychologischen, neurologischen, dermatologischen und pädiatrischen Erkrankungen die häufigsten Konsultationsursachen. In der Praxis wurden regelmäßig Belastungs-EKGs, Langzeit-EKGs oder Langzeit-Blutdruckmessungen, Lungenfunktionsuntersuchungen und Ultraschalluntersuchungen durchgeführt.

Die Betreuung vor Ort war durchweg sehr gut. Neben den Ärzten, die mir jede Frage beantwortet haben und viel erklärt haben, stand mir auch das Praxisteam stets unterstützend zur Seite. Ich möchte in meinem zukünftigen Beruf definitiv im Team arbeiten und habe lange gedacht, dass es mich stören könnte, in einer niedergelassenen Praxis weniger Kollegen und eben kein Team zu haben. In meinem PJ habe ich gelernt, dass es in einer Praxis sehr wohl ein Team gibt, bestehend aus mehreren Ärzten, Arzthelferinnen, Krankenschwestern und Auszubildenden.

Kleinostheim ist eine kleine Gemeinde im Landkreis Aschaffenburg. Von Aschaffenburg aus ist Kleinostheim mit dem Auto innerhalb von 15 Minuten sehr gut zu erreichen. Außerdem gibt es eine Regionalbahn und Busse, die regelmäßig verkehren. Für den Weg nach Kleinostheim von Aschaffenburg aus möchte ich aber besonders den Radweg empfehlen. Mit dem Fahrrad benötigt man etwa 30 Minuten und fährt dabei an der Aschaff entlang, durch die Felder und Blumenwiesen. Ich als Kleinstadtkind finde das insbesondere abends sehr schön, um etwas abzuschalten.

Da die Praxis öfter Studenten oder Praktikanten hat, waren die Patienten bereits daran gewöhnt und nach einer kurzen Vorstellung meiner Person in der Regel offen und mit dem folgenden Ablauf einverstanden.
Abschließend kann ich der Aussage meiner Kommilitonin nur zustimmen, dass Allgemeinmediziner „Herzblutmediziner“ sind. Sie stehen ihren Patienten in vielen Lebenslagen und Situationen bei, betreuen sie oft über Jahre hinweg und selten nicht nur sie, sondern auch die dazu gehörigen Eltern und Kinder der Patienten.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Frau Dr. Büttner, Frau Dr. Hilber und Herrn Dr. Büttner sowie das gesamte Praxisteam. Es war eine tolle und sehr lehrreiche Zeit!

 

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