Presse Service

Aktuelle Mitteilungen

Impfstart in bayerischen Apotheken: Politik schürt ohne Not Konflikte

  • Hervorragende Zusammenarbeit zwischen Praxen und Apotheken in Gefahr
  • Überschreitung von Grenzen der medizinischen Heilberufe zu Lasten der
    Patientensicherheit

München, 07. Februar 2022 – In Bayern beginnen die ersten Apotheken mit der Impfung gegen Corona. Für Dr. Markus Beier, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes, ein weiteres Zeichen der politischen Missachtung gegenüber niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und ihrer Praxisteams, die bis dato alleine in Bayern über 11 Millionen Impfungen gegen CoViD-19 verabreicht haben.

„Wir haben bisher nur Phasen des starken Impfstoffmangels und Phasen eines deutlichen Überangebots an Impfmöglichkeiten erlebt. In beiden Situationen ergeben zusätzliche Impfstellen keinen Sinn“, kritisiert er. „Vielmehr wird die gute Versorgung der Menschen in diesem Land abermals durchgeschüttelt durch politischen Aktionismus ohne nachhaltige Strategie – unter Inkaufnahme unnötiger Risiken.“

Denn hier geht es um das höchste Gut, nämlich die Gesundheit von Menschen. „Bevor wir Ärztinnen und Ärzte impfen, haben wir eine 12-jährige Ausbildung hinter uns, in der wir unter anderem gelernt haben, was bei unerwarteten Impfreaktionen oder gesundheitlichen Notfällen zu tun ist. Apothekerinnen und Apotheker dagegen, die jetzt Impfungen anbieten, haben gerade einmal einen wenige Stunden umfassenden, oberflächlichen Online-Kurs hinter sich. Ferner sind diese Einrichtungen noch nicht mal selbst von einer Impfpflicht umfasst“, warnt Dr. Beier. „Das Impfen in Apotheken ist im Übrigen auch eine massive Überschreitung der Grenzen medizinischer Heilberufe“, stellt er fest. „Es werden doch auch keine Elektroinstallationen in Gebäuden abgenommen, die ein reiner Sanitärbetrieb eingerichtet hat!“

Schwer wiegen aus hausärztlicher Sicht auch die Auswirkungen auf das Zusammenspiel von Apotheken und Praxen. Dr. Beier: „Bisher gab es, auch und besonders in der Pandemie, eine ganz hervorragende Zusammenarbeit zwischen Praxen und Apotheken bei der gemeinsamen Versorgung zu Gunsten der Menschen. Dafür sind wir Hausärztinnen und Hausärzte den bayerischen Apothekerinnen und Apothekern dankbar. Auch wissen wir, dass die überwiegende Mehrheit der bayerischen Apothekerinnen und Apotheker gar kein Interesse an dieser politisch motivierten Beteiligung am Impfen hat. Aber dort, wo Apotheken ohne Nachweis der ärztlichen Heilkunde zu impfen beginnen, werden wir als Praxen vor Ort hinterfragen müssen, ob an dieser Stelle eine vertrauensvolle Zusammenarbeit überhaupt noch möglich ist. Mit dem Projekt des eRezepts eröffnen sich schließlich demnächst auch ganz andere Möglichkeiten ….“


Pressemitteilung als PDF

Themen in HOME ÜBER UNS SERVICE AKTUELL HZV FORTBILDUNG NACHWUCHS STIFTUNG :

Login Mitgliederbereich:

Login Mitgliederbereich

Suche: