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Grippeschutz-Impfungen in Apotheken: "Pilotversuch kläglich gescheitert"

München, 31. März 2022 – Das Modellprojekt „Grippeschutzimpfung in Apotheken“ hat zu keinem messbaren Anstieg der Impfquote geführt, räumt jetzt die AOK Bayern indirekt ein, die den Versuch gemeinsam mit dem Bayerischen Apothekerverband im Herbst 2020 initiiert hatte. Laut AOK Bayern haben bislang nur „rund 70 teilnehmende Apotheken über 400 Impfungen“ durchgeführt, was pro Apotheke weniger als sechs Impfungen in rund 18 Monaten entspricht. „Der Pilotversuch ist kläglich gescheitert“, erklärt dazu Dr. Markus Beier, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes. Unklar bleibt zudem, wer diese 400 Impfungen überhaupt in Anspruch genommen hat. „Sind damit wirklich Patientinnen und Patienten erreicht worden, die zuvor keine Grippeschutz-Impfung in Anspruch genommen haben?“

Mit Empörung nehmen deshalb Bayerns Hausärztinnen und Hausärzte zur Kenntnis, dass die AOK Bayern jetzt angekündigt hat, den gescheiterten Pilotversuch auf ganz Bayern auszurollen. „Es ist lächerlich und absurd, dass die AOK Bayern an einer wirren Idee festhält, die weder den Apotheken noch den Patientinnen und Patienten nutzt. Mit ihrem Vorstoß treibt die AOK Bayern ohne Not einen Spaltpilz zwischen Hausärzte und Apotheker, die bislang insbesondere auf dem Land ein gutes Miteinander gepflegt haben. Gewinner werden am Ende die kapitalgesteuerten Online-Apotheken sein“, erklärt Dr. Markus Beier.

Kein Verständnis hat der Landesvorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes auch dafür, dass Bayerns Hausärztinnen und Hausärzte von der Entscheidung der AOK Bayern zuerst aus den Medien erfahren haben. „Die AOK Bayern und der Bayerische Hausärzteverband haben in den vergangenen Jahren die Hausarztzentrierte Versorgung gemeinsam mit großem Erfolg weiterentwickelt. Wir hätten deshalb erwartet, dass die AOK Bayern vorab mit dem Bayerischen Hausärzteverband das Gespräch sucht, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, wie man regional niedrigen Impfquoten von AOK Bayern-Versicherten entgegenwirken kann.“

Für Rückfragen: Rebecca Hummler, +49 89 127 39 27 62; Torsten Fricke, Mobil +49 171 41 58 329

 


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