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Bayerischer Hausärzteverband mit neuem Vorstand und klaren Forderungen

Führungswechsel und eine klare Ansage an die Politik: Die Delegiertenversammlung des Bayerischen Hausärzteverbandes hat auf ihrer Herbstsitzung am Samstag in Bad Gögging die Weichen für die Zukunft gestellt.

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Dr. Wolfgang Ritter mit seinem Vorstandsteam (von links) Maria Stich, Dr. Stefan Semmler,
Dr. Petra Reis-Berkowicz, Dr. Ritter,Dr. Beate Reinhardt und Dr. Josef Pömsl.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

München, 14. November 2022 – Führungswechsel und eine klare Ansage an die Politik: Die Dele-giertenversammlung des Bayerischen Hausärzteverbandes hat auf ihrer Herbstsitzung am Samstag in Bad Gögging die Weichen für die Zukunft gestellt.

Nach der Wahl des bisherigen Landesvorsitzenden des Bayerischen Hausärzteverbandes, Dr. Markus Beier, zum Bundesvorsitzenden des Deutschen Hausärzteverbandes, und dem Ausscheiden von Dr. Jürgen Büttner als 1. Stellvertreter und Dr. Ernst Engelmayr als Fortbildungsbeauftragter hatten die Delegierten über einen neuen Vorstand zu entscheiden.

Mit einer überwältigenden Zustimmung von 98,6 Prozent wurde Dr. Wolfgang Ritter zum neuen Landesvorsitzenden des Bayerischen Hausärzteverbandes gewählt. Dr. Ritter engagiert sich seit 2009 als Delegierter des Bayerischen Hausärzteverbandes in der Berufspolitik und gehörte zuletzt als Schatzmeister dem Geschäftsführenden Vorstand an. Der Facharzt für Allgemeinmedizin und Diplom-Biologe ist in München in der Praxis Dr. Grassl niedergelassen.

Neue 1. Stellvertretende Landesvorsitzende ist Dr. Petra Reis-Berkowicz. Die Bezirksvorsitzende Oberfranken und Fachärztin für Allgemeinmedizin ist in Gefrees niedergelassen und engagiert sich berufspolitisch auch in der Kassenärztlichen Vereinigung. So ist Dr. Reis-Berkowicz Vorsitzende der Vertreterversammlungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns.

Zur 2. Stellvertretenden Landesvorsitzenden wurde Dr. Beate Reinhardt gewählt. Die bisherige Schriftführerin ist als Fachärztin für Allgemeinmedizin im oberfränkischen Effeltrich niedergelassen und engagiert sich insbesondere für den hausärztlichen Nachwuchs.

Neue Schatzmeisterin ist Maria Stich, Fachärztin für Allgemeinmedizin in Thierhaupten (Schwaben). Und zum neuen Schriftführer wählten die Delegierten Dr. Stefan Semmler, Facharzt für Innere Medizin aus Lappersdorf und Bezirksvorsitzender Oberpfalz.

Als neuen Fortbildungsbeauftragten des Bayerischen Hausärzteverbandes wurde Dr. Josef Pömsl in den Vorstand kooptiert. Der Facharzt für Innere Medizin ist in Kaufering (Oberbayern) niedergelassen.

Ebenfalls zu Beauftragten ernannt wurden Dr. Christian Pfeiffer (Beauftragter für Lehre und Forschung), Dr. Jürgen Büttner (HZV-Beauftragter) und Dr. Jakob Berger (Beauftragter für Stiftungsfragen).

Als besonderes Zeichen der Wertschätzung wählte der neue Landesvorstand einstimmig Dr. Markus Beier zum Ehrenvorsitzenden sowie Dr. Jürgen Büttner, Dr. Ernst Engelmayr und den scheidenden Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, Dr. Wolfgang Krombholz, zu Ehrenmitgliedern.

Einstimmig verabschiedeten die Delegierten den Leitantrag , den noch der alte Vorstand eingebracht hatte, und unterstrichen darin die Forderungen nach deutlichen Honorarsteigerungen und einem Inflationsausgleich. In ihrem Leitantrag halten Bayerns Hausärztinnen und Hausärzte deshalb vier „Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzsituation der hausärztlichen Praxen und zur Weiterentwicklung der hausärztlichen Versorgung“ für dringend erforderlich.

Erstens einen Inflationsausgleich: „Zur Sicherstellung des Praxisbetriebs muss ein vollumfänglicher Inflationsausgleich durch die Gesetzlichen Krankenkassen gewährleistet werden, um es den Praxis-inhaberinnen und -inhabern zu ermöglichen, insbesondere die steigenden Energie- und Personalkosten in den Praxen bewerkstelligen zu können. Die Bundesregierung ist aufgefordert, entsprechende steuerfinanzierte Zuschüsse an die Gesetzlichen Krankenkassen aus dem Bundeshaushalt zu leisten.“ Schon jetzt hätten viele Praxen beispielsweise massive Personalprobleme, weil MFAs in Krankenhäuser wechseln, die höhere Löhne zahlen können, heißt es dazu in der Antragsbegründung. Seit Jahren gelte deshalb der Beruf der Medizinischen Fachangestellten als Engpassberuf. „Hausarztmedizin ist Teamarbeit. Wenn Hausärztinnen und Hausärzte keine Mitarbeitenden mehr finden, steht die gesamte Versorgung auf der Kippe“, warnt deshalb Bayerns Hausärzteschaft eindringlich die Politik.

Zweitens fordert Bayerns Hausärzteschaft ein Honorarplus: „Vorhaltepauschale, Ordinationsgebühr und Chronikerzuschläge im EBM und HZV müssen deutlich nach oben angepasst werden. Die Gesetzlichen Krankenkassen werden aufgefordert, den jeweiligen Verhandlungspartnern ausreichende Angebote zu unterbreiten.“

Mit einem ebenfalls einstimmig gefassten Beschluss warnten die Delegierten des Bayerischen Hausärzteverbandes erneut und eindringlich vor der zunehmenden Bedrohung ambulanter Strukturen durch von Kapitalinteressen geprägte Entwicklungen im Bereich der MVZ: Sie forderten das Bundesgesundheitsministerium sowie die Regierungsparteien auf, bis zum 31.03.2023 gesetzliche Maßnahmen zu ergreifen. So mahnen die Delegierten unter anderem an, die Zahl der in einem MVZ tätigen Ärztinnen und Ärzte auf maximal 50 Personen zu begrenzen, um die Entwicklung einer marktbeherrschenden Stellung in einer Region und das weitere Verschwinden wohnortnaher ambulanter Strukturen zu verhindern, und die Gründungsbefugnis von Krankenhäusern für humanmedizinische MVZ analog der Beschränkung bei zahnmedizinischen MVZ zu beschränken.

Hinweis an die Redaktionen: Den Leitantrag im Wortlaut und eine Zusammenfassung weiterer Beschlüsse finden Sie hier.
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Für Rückfragen: Ruth Sharp, +49 89 127 39 27 61; Torsten Fricke, Mobil +49 171 41 58 329

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Dr. Wolfgang Ritter

Dr. Wolfgang Ritter

Landesvorsitzender
Dr. Petra Reis Berkowicz

Dr. Petra Reis Berkowicz

1. stellv. Vorsitzende
Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Beate Reinhardt

Dr. Beate Reinhardt

2. stellv. Vorsitzende
Maria Stich

Maria Stich

Schatzmeisterin
Dr. Stefan Semmler

Dr. Stefan Semmler

Schriftführer
 

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