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Reform der Approbationsordnung auf 2027 vertagt: „Zeichen der Zeit nicht erkannt“

München, 9. Mai 2023 – „Das ursprüngliche Ziel für die Umsetzung des 2017 beschlossenen Masterplan Medizinstudium 2020 zur Reform des Medizinstudiums und damit der Ärztlichen Approbationsordnung (ÄApprO) liegt bereits, wie der Name schon andeutete, in der Vergangenheit. Mit dem jetzt vorliegenden überarbeiteten Referentenentwurf zur neuen ÄApprO wird die längst überfällige Reform auf 2027 und damit nochmal auf die lange Bank geschoben. Das ist mehr als enttäuschend“, kommentiert Dr. Wolfgang Ritter, Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes, in einer ersten Reaktion den neuen Anlauf der Bundesregierung zur Änderung der ÄApprO. Wenig nachvollziehbar ist für ihn auch die vorgesehene Kürzung der stationären Blockpraktika und vor allem des Blockpraktikums in der Allgemeinmedizin von jeweils 6 auf 5 Wochen: „Erklärtes Ziel des Masterplan Medizinstudiums 2020 waren Förderung der Praxisnähe und Stärkung der Allgemeinmedizin – das passt mit einer Kürzung der Praktika wenig zusammen.“

Zur geplanten Kostenreduktion bei der Umsetzung der neuen ÄApprO erklärt Dr. Ritter: „Der Medizinische Fakultätentag (MFT) hat bei seiner Einschätzung der Kosten von Anfang an Annahmen und Szenarien zugrunde gelegt, die mit Blick auf den Referentenentwurf von 2021 kaum nachvollziehbar sind. Das legt die Vermutung nahe, dass die Kosten falsch hochgerechnet wurden, um Gegenwind zu erzeugen und die ihre Wirkung leider nicht verfehlt haben. Statt auf Inhalte und Notwendigkeiten hat sich die Diskussion vorrangig auf die Kostenfrage reduziert und die Reform wurde immer wieder vertagt.

Fakt ist aber: Uns läuft die Zeit davon. Bis eine Reform des Medizinstudiums Wirkung in der Versorgung zeigt, gehen rund 11 Jahre ins Land. Bereits heute ist etwa ein Drittel der Hausärztinnen und Hausärzte älter als 60 Jahre, der Bedarf an hausärztlicher Versorgung steigt schon allein aufgrund der demografischen Entwicklung. Hinzu kommt, dass für die neue Generation von Ärztinnen und Ärzten Stichworte wie Work-Life-Balance und Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine deutlich größere Rolle spielen, sodass mindestens 3 neue Ärztinnen und Ärzte nötig sind, um zwei aus Altersgründen ausscheidende Kolleginnen und Kollegen zu ersetzen. Wer vor diesem Hintergrund eine Reform, die mehr Nachwuchsmediziner in den ambulanten Bereich und vor allem die hausärztliche Versorgung bringen soll, weiter auf die lange Bank schieben will, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt.“

 

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Dr. Wolfgang Ritter

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Landesvorsitzender
Dr. Petra Reis Berkowicz

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1. stellv. Vorsitzende
Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Beate Reinhardt

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Maria Stich

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Schatzmeisterin
Dr. Stefan Semmler

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