Unterversorgung in Bayern: Bayerischer Hausärzteverband begrüßt neues Förderprogramm für Kommunen
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach hat ein neues Förderprogramm zur Stärkung der wohnortnahen ärztlichen Versorgung ins Leben gerufen, mit dem unter anderem Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Aufbau von Teampraxen unterstützt werden - zur Freude von Dr. Wolfgang Ritter, dem Vorsitzenden des Bayerischen Hausärzteverbandes.
Die Zahl der drohend oder bereits unterversorgten Gebiete in Bayern steigt weiter an. Derweil haben die bestehenden Praxen mit Überlastung zu kämpfen, Wartelisten und Aufnahmestopps sind im Praxisalltag inzwischen keine Seltenheit mehr.
„Der Versorgungsdruck in den Praxen nimmt täglich zu. Volle Wartezimmer sind an der Tagesordnung. Die Zunahme der Krankheitslast in Verbindung mit dem immer spürbarer werdenden Fachkräftemangel stellt für die hausärztliche Versorgung, wie sie in jetziger Form gestaltet ist, eine ernstzunehmende Gefahr dar“, sagt Dr. Wolfgang Ritter, Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes.
Neues Förderprogramm soll Abhilfe schaffen
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach hat ein neues Förderprogramm für Kommunen für Maßnahmen zur ärztlichen Versorgung vor Ort ins Leben gerufen. Als Ziel des Förderprogramms gilt es, kommunale Projekte zu unterstützen, welche auf die Stärkung der wohnortnahen ärztlichen Versorgung abzielen. Als förderfähig werden unter anderem Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Aufbau von Teampraxen vorgestellt. Die Fördersumme beläuft sich auf bis zu 150.000 €. Die Richtlinie trat zum 01.01.2024 in Kraft.
„Die Teampraxis ist ein wichtiger Baustein in unserem Konzept zur Sicherung der wohnortnahen hausärztlichen Versorgung. Als Konzept der Patientenversorgung im Team unter hausärztlicher Leitung ist sie unsere Antwort auf den wachsenden Versorgungs- und Kostendruck. Nachdem Frau Gerlach und ihr Ministerium bereits ein Projekt zur hausärztlichen Teampraxis der Zukunft mit rund 200.000 Euro fördert, freuen wir uns, dass unser Konzept weiter aufgegriffen wird und auch im neuen Förderprogramm Beachtung findet“, kommentiert Dr. Wolfgang Ritter.
