Bezirkswahl Niederbayern: Dr. Gerald Quitterer erneut zum Bezirksvorsitzenden Niederbayern gewählt

Veröffentlicht am 06. Dezember 2018.

Am 20.02.2019 stand bei der turnusmäßigen Bezirksmitgliederversammlung in Oberbayern die Neuwahl des Bezirksvorstandes sowie der Bezirksdelegierten und Ersatzdelegierten an. Neu gewählt wurden dabei Dr. Nikolaus Klecker als Bezirksvorsitzender und Eva Greipel als seine Stellvertreterin. Dr. Klecker löst damit seinen Vorgänger Dr. Bernhard Kofler ab, der dem Bayerischen Hausärzteverband weiterhin als Ersatzdelegierter erhalten bleibt.

 
Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes Bezirk Niederbayern Dr. Gerald Quitterer (mitte) mit seinem Stellvertreter Dr. Stefan Putz (r.) und dem Vorstandsvorsitzenden des Bayerischen Hausärzteverbandes Dr. Markus Beier
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 Am Mittwoch vergangener Woche (28.11.2018) trafen sich Mitglieder des Bayerischen Hausärzteverbandes in Niederbayern zur Bezirksmitgliederversammlung. Wichtiger Tagesordnungspunkt war die turnusmäßige Neuwahl des Bezirksvorstandes sowie der Bezirks- und Ersatzdelegierten. Die Wahl leitete Dr. Markus Beier, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes.

Dr. Gerald Quitterer, Hausarzt aus Eggenfelden und seit Februar dieses Jahres Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, wurde als Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes Bezirk Niederbayern im Amt bestätigt. Wiedergewählt wurde auch der stellvertretende Bezirksvorsitzende Dr. Stefan Putz.

Dr. Quitterer freute sich über seine Wiederwahl: „Der Bayerische Hausärzteverband ist und bleibt meine berufspolitische Heimat, der Rückhalt im Verband stärkt mir auch für meine Arbeit in der Kammer den Rücken“, sagte er.

Rückblickend lobte er die gelungene Umsetzung der Bereitschaftsdienstreform in Niederbayern. „Zur guten Akzeptanz haben die Bezirksdelegierten maßgeblich beigetragen, die im direkten Gespräch und bei Veranstaltungen wie Qualitätszirkeln die Kolleginnen und Kollegen gut informiert haben und von den Vorteilen der Neuregelungen überzeugen konnten, ihnen möchte ich ausdrücklich danken“, erklärte der wiedergewählte Bezirksvorsitzende.

Zu den Zielen, die er in seiner neuen Amtszeit erreichen will, gehören Verbesserungen beim Entlassmanagement. „Hausärztinnen und Hausärzte müssen viel früher und besser als bisher eingebunden werden“, ist er überzeugt. „Dann können sie auch die Verordnung von Medikamenten, Hilfs- und Heilmitteln übernehmen und so die Kollegen im Krankenhaus entlasten“, führt er aus.

Eine Gefahr für eine ausgewogene flächendeckende hausärztliche Versorgung sieht Dr. Quitterer in der Einbeziehung von Ländern in die Bedarfsplanung, die im Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) vorgesehen ist. „Natürlich ist nichts daran auszusetzen, dass im Zulassungsausschuss der Rat der Länder und Kommunen einbezogen wird. Wenn aber die Kommunen tatsächlich über die Länder ein Mitspracherecht bei Zulassung und Bedarfsplanung bekommen, kann aus der Bedarfsplanung schnell eine Bedürfnisplanung werden. Dann will jeder Ort einen Arztsitz, und wer mehr bietet, bekommt den Zuschlag“, fürchtet Dr. Quitterer. „Mit einer ausgewogenen flächendeckenden Versorgung hätte das nichts mehr zu tun.“

Ein Dauerbrenner, der ihn auch in der neuen Amtszeit wieder beschäftigen wird, sieht Dr. Quitterer in den Versuchen von verschiedener Seite, in hausärztliche Versorgungsbereiche einzudringen und typisch hausärztliche Leistungen für andere Fachgebiete zu öffnen. Jüngstes Beispiel sind Vorschläge, Impfungen und Gesundheitsuntersuchungen auch von Betriebsärzten übernehmen zu lassen. Nicht nur gegenüber anderen ärztlichen Fachgebieten gelte es, hausärztliche Zuständigkeiten und Kompetenzen abzugrenzen. „Das neue Pflegepersonal-Stärkungsgesetz sieht die Übertragung heilkundlicher Maßnahmen auf Pflegekräfte vor. Das Problem dabei ist, dass die Politik nicht zwischen Delegation und Substitution unterscheidet. Und gegen die Substitution ärztlicher Leistungen müssen wir uns entschieden wehren“, erklärt Dr. Quitterer.

Beim Thema Nachwuchsförderung für Niederbayern setzt der Bezirksvorsitzende auf die Einrichtung einer medizinischen Fakultät an der Universität Passau – natürlich auch mit einem Lehrstuhl für Allgemeinmedizin. Positiv sei in dem Zusammenhang auch die neue Weiterbildungsordnung zu sehen, die Zeiten und Inhalte für die Weiterbildung Allgemeinmedizin neu regelt. Von den Plänen, im niederbayerischen Metten einen Mediziner-Campus zu errichten, an dem ein Medizin-Masterabschluss erworben werden kann, hält Dr. Quitterer nichts. „Wir haben in Deutschland einen einheitlich hohen Ausbildungsstandard in der Medizin, der Grundlage einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung ist. Daran sollten wir festhalten“, ist er überzeugt.

In seinem Vortrag ging der Landesvorsitzende Dr. Markus Beier ebenfalls auf aktuelle berufspolitische Themen ein. So berichtete er tagesaktuell von der Sitzung der Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) am Nachmittag und bekräftigte die Forderung des Bayerischen Hausärzteverbandes nach einer Regressfreiheit für Hausärztinnen und Hausärzte in Sachen Grippeschutzimpfungen. Die niederbayerischen Delegierten stimmten zu, dass nur so die jährliche Diskussion zum Thema Grippe-Impfung beseitigt werden könne. Zu den Hausarztverträgen des Bayerischen Hausärzteverbandes konnte Dr. Beier Positives vermelden: Die Behandlungsfallwerte sind nach wie vor stabil und sichern den teilnehmenden Hausärztinnen und Hausärzten weiterhin ein planbares und sicheres Honorar über dem Niveau der Regelversorgung. Entwicklungen wie die Telemedizin sollen in Kürze in die Hausarztverträge integriert und die Verträge auch in anderen Punkten weiterentwickelt werden. Dr. Beier erneuerte die Forderung nach einer Incentivierung für Versicherte, die an der Hausarztzentrierten Versorgung teilnehmen, und bot auf Nachfrage Unterstützung bei der Umsetzung der Hausarztverträge durch die Geschäftsstelle in München an.

 

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