Hausarztvereine im Portrait: Der Hausarztkreis Deggendorf e.V.

Veröffentlicht am 03. Juli 2018.

Hausarztvereine leisten wichtige berufspolitische Arbeit auf lokaler Ebene, dienen der Vernetzung der Hausärzte vor Ort und sind Ansprechpartner für die lokalen Medien – so wie beispielsweise der Hausarztkreis Deggendorf e.V., der sich im Jahr 1987 gegründet hat.
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Putz
Dr. Stefan Putz

Vorsitzender des Hausarztkreises und stellvertretender Bezirksvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes, Dr. Stefan Putz, erinnert sich noch gut an die Gründungszeit: „Wir kamen damals in der Reiterstuben in Altholz zusammen. Zu dieser Zeit war einiges los und wir haben eine wirksame Vertretung für die Ärzte gebraucht“. Der Zuspruch sei von Anfang an groß gewesen. Als „Aktivisten für die Hausarztrechte“ habe man sich dafür eingesetzt in den entscheidenden Gremien, wie beispielsweise den Kassenärztlichen Vereinigungen, vertreten zu sein. „Unser Ziel war es, dass Hausärzte auch Hausärzte wählen“, erklärt Dr. Putz.

Heute sei der Druck natürlich geringer und die Arbeitsbedingungen der Hausärzte hätten sich deutlich verbessert. Doch für den Hausarztkreis Deggendorf e.V. gebe es immer noch einiges zu tun. Aktuell verzeichnet der Verein 50 Mitglieder, die sich auch für das Wohl der Patienten einsetzten. Vor mehr als zwei Jahren hat der Hausarztkreis, gemeinsam mit Fachärzten der Region, die Bereitschaftspraxis am Donau-Isar Klinikum in Deggendorf ins Leben gerufen: „Wir wollten unbedingt eine Bereitschaftspraxis und haben damals auch ordentlich Druck gemacht“. 12 000 Mitbürger aus Deggendorf und dem Umland haben den Bereitschafsdienst seit der Gründung am 1. Januar 2016 in Anspruch genommen. Rund 80 Ärzte im Bereitschaftsdienst versorgen dort in den sprechstundenfreien Zeiten jährlich an die 5 000 Krankheitsfälle. Doch mit der Einführung der Bereitschaftsdienstreform in Bayern werde man die Praxis an die Kassenärztliche Vereinigung Bayern abtreten: „Unsere Kapazitäten reichen dafür einfach nicht aus - aber die Hauptsache ist, dass die Praxis weiterläuft“, betont Dr. Putz.

Für die Zukunft will sich der Hausarztkreis Deggendorf e.V. verstärkt für die Hausarztzentrierte Versorgung einsetzen. „Mit der HzV eröffnet sich ein freiwilliges Primärarztsystem, das nicht nur weniger medizinische Ressourcen verschwendet sondern den Kassen erheblich Geld spart“, so Dr. Putz. Das Problem dabei sei, dass sich noch zu wenige Patienten in die HzV einschreiben. Ein dringendes Anliegen für den Vorsitzenden des Hausarztkreises Deggendorf e.V. ist deshalb das Patienten-Bonussystem: „Die Patienten, die sich in die Hausarztverträge einschreiben, müssen endlich mit einem kleinen Teil ihrer Einsparungen belohnt werden, z.B. mit einem Erlass der Rezeptgebühren oder einem geringen Beitragsnachlass, der von den Kassen für anderes gesundheitsbewusstes Verhalten bereits ganz großzügig gewährt wird.“ Diese Forderung trägt Dr. Putz auch an die Politik weiter: „Ich stehe in Kontakt mit dem Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus, Bernd Sibler, und erinnere ihn bei jeder Gelegenheit an die Wichtigkeit der Hausarztzentrierten Versorgung.“

 

 

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