Medizin und Berufspolitik beim 4. Hofer Wund-Seminar

Veröffentlicht am 28. November 2019

Beim 4. Hofer Wundseminar am 26. November stand neben Themen aus der Kardiologie und der Wundversorgung auch die Berufspolitik auf dem Programm. Mit seinem Impulsreferat zu der Flut von Gesetzen aus dem Bundesgesundheitsministerium in Berlin, überwiegend mit heißer Nadel gestrickt und noch unklar in den Auswirkungen, sorgte Dr. Christoph Münch, Bezirksdelegierter Oberfranken des Bayerischen Hausärzteverbandes, für eine gute Diskussionsgrundlage bei den rund 20 Teilnehmern.

Sie alle teilten die Befürchtung, dass beispielsweise ein längerfristig geltendes Arzneimittel-Rezept, die Organisation der fachärztlichen Patientenversorgung über eigenständige Terminservicestellen oder gar eine App, mit der Patienten nach der Eingabe von Symptomen einen Vorschlag für ein bestimmtes Fachgebiet erhalten und dann ohne Überweisung gleich selbst einen Termin beim entsprechenden Spezialisten vereinbaren können, die auch von der Politik immer wieder befürwortete Lotsenfunktion des Hausarztes konterkariert.

Diskutiert wurde auch die Flut von Patientendaten, die von den Krankenkassen und auch von der Industrie inzwischen abgegriffen werden. Hier waren sich die Hausärztinnen und Hausärzte beim 4. Hofer Wundseminar nicht einig. Während einige den Fluss von Patientendaten an Krankenkassen und Industrie möglichst begrenzen wollten, hielten andere dagegen, dass die Daten für die Forschung wichtig seien und man deshalb mit dieser Entwicklung leben müsse.

Beim Thema „Wundmanagerin“ waren sich alle wieder einig, dass der Arzt/die Ärztin bei der Wundversorgung immer das Heft in der Hand behalten muss, auch wenn dies mitunter Hausbesuche bei mobilitätseingeschränkten Patienten bedeute. Eine Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (VERAH) oder Nichtärztliche Praxisassistentin (NÄPA) könne hier aber entlastend einspringen, zumal die so fortgebildeten MFA anders als eine externe Wundmanagerin aus der Hausarztpraxis kommt und auf direkte Anweisung des Hausarztes/der Hausärztin tätig wird.

Selbstverständlich kam beim 4. Hofer Wundseminar auch die medizinische Fortbildung nicht zu kurz. Dr. Dieter Enders, niedergelassener Kardiologe aus Bad Elser, fasste die großen internationalen Kardiologie-Kongresse 2019 zusammen. Dr. Christoph Münch referierte über die Kompressionstherapie und Wundauflagen, und Eva Edelmann. Phlebologie- und Wundassistentin in der Praxis Dr. Münch, führte anschaulich verschiedene Verbandstechniken vor.

 

 

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