Dr. Jakob Berger als Bezirksvorsitzender Schwaben einstimmig wiedergewählt

Veröffentlicht am 04. Juli 2019.

Bei der Bezirksmitgliederversammlung Schwaben mit Neuwahl des Bezirksvorstands und der Bezirksdelegierten am 26.06.2019 in Augsburg erhielt Dr. Jakob Berger das einstimmige Mandat, seine erfolgreiche Arbeit an der Bezirksspitze für weitere vier Jahre fortzuführen.

 
2019 06 27 MV Schwaben k
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Bei der Bezirksmitgliederversammlung Schwaben mit Neuwahl des Bezirksvorstands und der Bezirksdelegierten am 26.06.2019 in Augsburg erhielt Dr. Jakob Berger das einstimmige Mandat, seine erfolgreiche Arbeit an der Bezirksspitze für weitere vier Jahre fortzuführen. Zu seinem Stellvertreter wählten die Mitglieder Dr. Alexander Zaune aus Dillingen, der sich bereits seit Jahren als Bezirksdelegierter und Landesvorstandsmitglied im Bayerischen Hausärzteverband engagiert und in der Nachwuchsarbeit sehr aktiv ist, unter anderem in der Hausarztschmiede AKADemie. Dr. Zaunes Amtsvorgänger als stellvertretender Bezirksvorsitzender, Marco Conradi aus Sonthofen, hatte nicht wieder kandidiert.

„Ich danke den Kolleginnen für ihr Vertrauen und freue mich darauf, gemeinsam mit ihnen und meinem neuen Stellvertreter die vor uns liegenden berufspolitischen Aufgaben anzupacken“, so Dr. Berger. Welche das im Einzelnen sind, erläuterte er vor der Bezirksmitgliederversammlung, zu der er neben den Mitgliedern und Bezirksdelegierten auch Heike Blümmel, Geschäftsführerin des Bayerischen Hausärzteverbandes, und den Landesvorsitzenden Dr. Markus Beier begrüßte.

HZV bleibt Innovationsmotor

Zunächst aber blickte Dr. Berger zurück auf die zurückliegenden vier Jahre : Er verzeichnete positive Weiterentwicklungen in der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV), allen voran die Einbindung neuer Module beispielsweise zur palliativmedizinischen, geriatrischen und telemedizinischen Versorgung. Dr. Berger verwies darauf, dass die HZV auch in den vergangenen Jahren als Innovationsmotor bewährt hat und vom Bayerischen Hausärzteverband mit den einzelnen Krankenkassen ausgehandelte Neuerungen in den HZV-Verträgen zum Teil auch Eingang in den EBM gefunden hätten, „da sie eine strukturelle Verbesserung der Versorgung darstellen“.

Mit Blick auf die Berufspolitik fiel sein Resümee nicht ganz so positiv aus. „Bundesgesundheitsminister Jens Spahn peitscht viele Gesetze im Eiltempo durch, die auch Hausärzte betreffen“, stellte er fest und nannte die im E-Health-Gesetz verankerte und Pflicht der Vertragsärzte zur Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI), die mit der Androhung von Sanktionen in Form von Honorarkürzungen durchgedrückt wird. Ein weiteres Beispiel ist für ihn das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG): „Da sollen wir Hausärzte gegen kleine Gebühr unseren Patienten Termine bei Fachärzten vermitteln, die dann für die Behandlung dieser Patienten extrabudgetär vergütet werden sollen“, fasste er zusammen. Kritisch sieht der im Amt bestätigte schwäbische Bezirksvorsitzende auch das Faire-Kassenwahl-Gesetz, „das die Öffnung der Regionalkassen insbesondere der AOKen vorsieht, damit die regionalen Verhandlungsmöglichkeiten einschränkt und eine Zentralisierung der Gesundheitspolitik bedeutet“.

Förderung der sprechenden Medizin steht weiterhin aus

Wenig Elan bescheinigte Dr. Berger dem Bundesgesundheitsminister dagegen an anderer Stelle: „Laut Koalitionsvertrag sollten die Hausärzte und die sprechende Medizin gefördert werden. Bisher wurde keine dieser Ankündigungen umgesetzt“, monierte er. Allerdings sieht er auch einige Lichtblicke in der Gesetzgebung wie die im TSVG verankerte Bonusregelung für HZV-Patienten und die Begrenzung der Regressforderungen durch Krankenkassen auf die zurückliegenden zwei statt bisher vier Jahre.

Positiv bewertet Dr. Berger auch die guten Kontakte, die er und seine Kollegen im Landesvorstand in den zurückliegenden vier Jahren mit CSU- und SPD-Politikern auf Bundes- wie Landesebene aufbauen konnten. Er lobte die Unterstützung durch Bayerns Gesundheitsministerium mit Ministerin Melanie Huml im Nachwuchsbereich und der Niederlassungsförderung.

Lehrstuhl für Allgemeinmedizin in Augsburg schon dieses Jahr

In Sachen Nachwuchsförderung konnte Dr. Berger auch einen lokalpolitischen Erfolg für Schwaben verzeichnen: Ein Lehrstuhl Allgemeinmedizin war ursprünglich in der neuen medizinischen Fakultät in Augsburg, die den Studienbetrieb zum Wintersemester 2019 aufnimmt, erst für 2022 eingeplant. Durch hartnäckiges und konzentriertes Einwirken auf die regionalen Politiker und Landtagsabgeordnete sei es gelungen, die Einrichtung des Lehrstuhls für Allgemeinmedizin auf 2019 vorzuziehen. „Jetzt müssen wir uns als Verband ganz besonders für die Medizinstudierenden engagieren und geeignete Lehrpraxen für Allgemeinmedizin im Raum Augsburg und Schwaben rekrutieren“, leitete er zu den anstehenden berufspolitischen Aufgaben über. „Und wir müssen Präsenz bei den Studierenden an der neuen medizinischen Fakultät in Augsburg zeigen.“
Dies auch mit Blick auf die Versorgungssituation im hausärztlichen Bereich in Schwaben, die zwar derzeit noch gut sei. „Aber die Nachbesetzung unserer Hausarztpraxen wird in den nächsten Jahre deutlich schwieriger“, warnte er. „Bei einem weiteren Absinken der Zahl der Hausärzte droht uns die Substituition durch den Physician Assistant und andere Gesundheitsberufe“. Deshalb sei es wichtig, „unsere bewährten VERAHs“ zu fördern und weiter zu qualifizieren.“

Wichtige Ziele: Neue Mitglieder gewinnen und HZV fördern

Als weiteres wichtiges Ziel für die kommenden Jahre nannte Dr. Berger auch, insbesondere jüngere und neu niedergelassene Kolleginnen und Kollegen sowie Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung Allgemeinmedizin von einer Mitgliedschaft im Bayerischen Hausärzteverband zu überzeugen, um die Schlagkraft des Berufsverbands zu erhalten beziehungsweise auszubauen. In der Förderung und Bewerbung der HZV als wichtiges Standbein in der Hausarztmedizin, die mehr Unabhängigkeit von der KV und ein Plus an wirtschaftlicher Sicherheit gewährt, sieht er eine weitere große Aufgabe.
Erreichen will Dr. Berger diese Ziele durch eine verstärkte Basisarbeit in Qualitätszirkeln und Stammtischen, die er geeignet sieht, um insbesondere zu jüngeren Kolleginnen Kollegen Kontakt aufzubauen.
Kontaktförderung und -pflege hat sich der wiedergewählte Bezirksvorsitzende auch mit Blick auf Gesundheitspolitiker aller Parteien vorgenommen, und zwar auf lokaler Ebene sowie auf Bundesebene. „Dazu brauche ich Ihre Mithilfe“, wandte er sich an die Delegierten.

„Die Herausforderungen in den nächsten Jahren werden größer, in den Praxen kommen auf uns immer mehr Aufgaben zeitaufwändige Aufgaben zu wie beispielsweise das Telerezept, die elektronische Patientenakte und eine wachsende Zahl psychosomatischer Kranker mit hohem Gesprächsbedarf. Deshalb müssen wir die Förderung der sprechenden Medizin von der Politik einfordern, ebenso mehr Studienplätze für Medizin, um genügend hausärztlichen Nachwuchs zu erhalten“, so Dr. Berger. „Bei all dem müssen wir darauf achten, unseren schönen Beruf positiv darzustellen mit all seinen Facetten und Möglichkeiten, die er gerade auch Frauen bietet – nur so können wir den Medizinernachwuchs überzeugen, in die Allgemeinmedizin zu gehen!“

 

 

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