Der Bayerische Hausärzteverband tritt für eine nachhaltige Klimaschutzpolitik und eine stärkere Kontrolle der Lebensmittelindustrie ein. Feinstaub, CO2 und andere Umweltgifte führen zu einer deutlichen Zunahme von Lungenerkrankungen. Die mangelnde Einflussnahme auf die Lebensmittelindustrie und deren fehlende Kontrolle verursacht eine starke Zunahme der sog. Wohlstandserkrankungen, welche die Haupt-Todesursache „Herz-Kreislauferkrankungen“ unaufhaltsam ansteigen lässt. Beides stellt eine große Gefahr für unsere Volkswirtschaft und das Gesundheitswesen dar.

Der Bayerische Hausärzteverband fordert, dass die (Weiter-)Entwicklung, Verbesserung und Sicherung der medizinischen Versorgung durch die tatsächlich Beteiligten auf Landesebene gestaltet und verantwortet werden können und somit regionalen Gegebenheiten Rechnung getragen werden kann.

Der Bundesgesetzgeber ist, dem Subsidiaritätsprinzip und damit dem Föderalismusgedanken des Grundgesetzes Rechnung tragend, angehalten, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Erledigung der in diesem Zusammenhang entstehenden Aufgaben auf Landesebene stärken und nicht behindern. Deutschland ist aus guten Gründen föderal verfasst. Dies muss sich auch in den Rahmenbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten auf Landesebene in Fragen der Gesundheitsversorgung niederschlagen

Der Bayerische Hausärzteverband fordert im Rahmen der Etablierung der Elektronischen Patientenakte (ePA), dass die Möglichkeit der vertrauensvollen und bereits gelebten Kommunikati-on von Arzt zu Arzt erhalten bleibt. Die höchstvertrauliche Primärdokumentation in der Praxis darf nicht untergraben oder aufgehoben werden. Die Interoperabilität zwischen der Primärdokumentation und der elektronischen Patientenakte (ePA) und dem elektronischen Patientenfach (ePF) muss gewährleistet sein. Die Datensicherheit muss höchste Priorität haben und die zweckgebundene und vertrauensvolle Nutzung gewährleistet sein.

Der Bayerische Hausärzteverband setzt sich für die Etablierung von telemedizinischen Versorgungsleistungen und -konzepten dort ein, wo diese Leistungen und Konzepte einen umfassenden und nachhaltigen Beitrag zur Stärkung der hausärztlichen Versorgung darstellen und einen wirklichen Mehrwert zur Stärkung des Arzt-Patientenverhältnisses leisten können. Pseudoinnovationen und Konzepte, die zu einer Zersplitterung der Versorgung oder einen Eingriff in das persönlichen Arzt-Patientenverhältnis darstellen, werden abgelehnt.

Der Bayerische Hausärzteverband lehnt eine intransparente Haftung der ärztlichen Praxen für medizinisch notwendige Behandlungen der Patienten ab.

In Bayern ist es gelungen, seit dem 1.10.2014 die Richtgrößenprüfung durch eine regionale Vereinbarung zu ersetzen. Die aktuelle Wirkstoffvereinbarung sorgt für Transparenz und somit für Gerechtigkeit in der Arzneiverordnung. Zum ersten Mal besteht die Möglichkeit, durch bewusstes Verordnungsverhalten Ziele einzuhalten und somit die Regressgefahr auszusetzen.

Angesichts dieses Erfolgs fordert der Bayerische Hausärzteverband, für die verbliebenen Arzneimittel sowie für die Verordnung von Heil- und Hilfsmitteln tragfähige Lösungen zu entwickeln. Die Krankenkassen bleiben aufgefordert, sich auch in diesen Bereichen einer konstruktiven Lösung nicht zu verschließen. Nach wie vor bedeutet die Bedrohung mit Regressen ein wichtiger Grund für junge Ärzte, sich gegen die Niederlassung in Selbständigkeit gerade im hausärztlichen Bereich zu entscheiden.

 

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