Ein Großteil der Kandidierenden, die bei der anstehenden KV-Wahl für die Liste Bayerischer Hausärzteverband antreten, vertreten bereits aktiv hausärztliche Interessen in der KVB – beispielsweise als regionale Vorstandsbeauftragte (RVB). Zwei von ihnen, Dr. Michael Haslbeck und Dr. Beate Reinhardt, wollen wir Ihnen näher vorstellen.

Viele der Hausärztinnen und Hausärzte, die bei der KV-Wahl Ende Oktober für die Liste Bayerischer Hausärzteverband antreten, vertreten bereits aktiv hausärztliche Interessen in der KVB – beispielsweise in der Vertreterversammlung, in Ausschüssen oder als regionale Vorstandsbeauftragte (RVB). So kommen aktuell die hausärztlichen regionalen Vorstandsbeauftragten allesamt vom Bayerischen Hausärzteverband und kandidieren mit einer Ausnahme bei der bevorstehenden KV-Wahl um einen Sitz in der Vertreterversammlung der KVB: Dr. Christian Pfeiffer (Unterfranken), Dr. Beate Reinhardt (Oberfranken), Dr. Hans-Erich Singer (Mittelfranken), Dr. Jakob Berger (Schwaben), Johann Ertl (Niederbayern), Dr. Christoph Grassl (München) und Dr. Michael Haslbeck (Oberbayern).

Dr. Haslbeck, niedergelassen in einer Hausarztpraxis in Kranzberg Freising gemeinsam mit seiner Frau Angelika Haslbeck, ebenfalls Allgemeinmedizinerin, ist noch vergleichsweise neu als RVB im Amt. Er folgte Mitte 2020 auf Dr. Bernhard Kofler, der sich auch viele Jahre als Bezirksvorsitzender Oberbayern im Bayerischen Hausärzteverband engagiert hat und in Ruhestand ging. Auch Dr. Haslbeck ist im Bayerischen Hausärzteverband aktiv als Bezirksdelegierter Oberbayern.

Kommunikationsplattform für Versorgungsärztinnen und -ärzte

Eine seiner ersten Aufgaben als RVB war für Dr. Haslbeck von September 2020 bis nach Ostern 2022 die Koordination der regionalen Versorgungsärzte in den 20 oberbayerischen Landkreisen und die Einrichtung einer Kommunikationsplattform in der KVB, auf der sich diese regionalen ärztlichen Koordinatoren austauschen können. Solche Austausch-Plattformen für die damals so genannten Versorgungsärzte waren und sind extrem wichtig, um kurzfristig auf Entwicklungen vor Ort pragmatisch reagieren zu können. Ein Netzwerk voller engagierter Kolleginnen und Kollegen „auf das wir auch in der bevorstehenden Winterwelle zählen können“, so Dr. Haslbeck.

Was sonst zu den Aufgaben eines RVB gehört? „Wir halten den Kontakt zu den Vertragsärztinnen und -ärzten aufrecht, erarbeiten Lösungen für Probleme, die Kolleginnen und Kollegen an uns herantragen, in wöchentlichen den Treffen in der KV vor Ort mit dem fachärztlichen RVB und zuständigen Mitarbeiter:innen der KVB“, berichtet Dr. Haslbeck. Da geht es beispielsweise um Themen wie Abrechnung, Telematik, Niederlassung, Zulassung, Fortbildung, Arzneimittel oder Bereitschaftsdienst.

"Wir RVB liefern den Input und vertreten die Position der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen"

„Wir sind als RVB das Sprachrohr der Hausärztinnen und Hausärzte vor Ort in Richtung KV-Vorstand und umgekehrt, ein Kommunikator für beide Seiten“, formuliert es Dr. Haslbecks RVB-Kollegin für Oberfranken, Dr. Beate Reinhardt, die bereits einige Jahre Erfahrung in diesem Amt gesammelt hat. 

Nachwuchs: „Mentorenprogramme haben sich hier bewährt“

Sowohl für Dr. Haslbeck als auch für Dr. Reinhardt ist die Nachwuchsarbeit ein wichtiger Aspekt des berufspolitischen Engagements. Mit seiner Praxis – sie ist seit 2004 als akademische Lehrpraxis der TU München akkreditiert – war Dr. Haslbeck Gründungsmitglied des Weiterbildungsverbunds Freising. Immer wieder hat er Nachwuchsmediziner in seiner Praxis. „Es ist wichtig, den angehenden Ärztinnen und Ärzte zu zeigen, dass in einer Hausarztpraxis fundiert gearbeitet wird, da gibt es immer noch falsche Vorstellungen“, sagt er. Geld allein reicht nicht aus, um den medizinischen Nachwuchs für eine Niederlassung als Hausärztin/Hausarzt zu gewinnen. Da seien persönliche Erfahrungen und Bindungen ausschlaggebend. „Mentorenprogramme haben sich hier bewährt“, so Dr. Haslbeck.

Auch Allgemeinmedizinerin Dr. Reinhardt hält viel von Mentorenprogrammen und ist selbst Mentorin und Mitglied des Kompetenzzentrums Weiterbildung Allgemeinmedizin Bayern (KWAB). Ihre Gemeinschaftspraxis mit Ehemann und Praxispartner Dr. Gunther Reinhardt ist akademische Lehrpraxis der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), und Dr. Reinhardt engagiert sich auch im Programm „Beste Landpartie“ (BeLa) Nordbayern. Im Bayerischen Hausärzteverband ist sie Mitglied des geschäftsführenden Vorstands und Beauftragte des Projekts "Junge Medizin".

Praxis und Familie: „Wenn wir eines als Frauen können, dann ist es organisieren“

Ihr liegt die Vertretung der Interessen von Hausärztinnen besonders am Herzen. Ihr Schwerpunktthema: Wie lassen sich Berufstätigkeit und Familie unter einen Hut bringen. Dass das als Hausärztin, Mutter und Berufspolitikerin funktioniert, beweist sie tagtäglich. „Wenn wir eines als Frauen können, dann ist es Organisieren“, sagt sie. Für die Gleichstellung der Frauen macht sie sich auch in der KVB stark – sowohl in ihrer Funktion als RVB als auch als Mitglied der Vertreterversammlung.

Die ambulante Versorgung muss erhalten und der Aufkauf von Praxen durch investorengesteuerte MVZ (iMVZ) verhindert werden – hinter diesen Punkten des Wahlprogramms der Liste Bayerischer Hausärzteverband steht sie genauso wie ihr Kollege Dr. Haslbeck. Und das geht nicht ohne Hausärztinnen. „Wir brauchen junge engagierte Hausärztinnen und Hausärzte - in der ambulanten Versorgung, aber auch in der Politik!", ist sie überzeugt. „Frauen dürfen bei der Vergabe von Arztsitzen nicht benachteiligt werden, sodass sie nur noch einen Ausweg in der Anstellung sehen – damit würden wir sie zur leichten Beute von iMVZ machen“, warnt sie. "Kinder haben und Praxis-Chefin sein – als Hausärztin ist das eine sehr gute Option!“

Gute Arbeitsbedingungen sind dafür Voraussetzung. Dafür will sich auch Dr. Haslbeck in Zukunft weiter in der KVB einsetzen und keine Auseinandersetzung scheuen, wobei ein guter Umgangston für ihn selbstverständlich ist: „Hart in der Sache, verbindlich im Ton“, ist sein Wahlspruch. Schließlich gehe es darum, Mehrheiten für eigene Vorhaben zu formieren, Verbalattacken gegen Kolleginnen und Kollegen anderer Fachrichtungen seien da fehl am Platz.

"Hürden abbauen, wo es geht“

„Wir müssen die Hürden abbauen, wo es geht“, ist er überzeugt. „Alle Antragsformulare auf der KVB-Website müssen online ausfüllbar sein und verarbeitet werden können, und der Hardware-Token, der jetzt zur sicheren Authentifizierung benötigt wird und Kolleginnen und Kollegen am schnellen Zugriff auf die Angebote der Website ausbremst, durch eine Software-Lösung ersetzt werden“, nennt er einen Ansatzpunkt. Der Slogan „Gut ist, was für die Praxen gut ist“ sei immer noch aktuell und für ihn Maßstab seines Engagements in der KVB. Für die Hausarztpraxen gehört dazu die Hausarztzentrierte Versorgung. „Sollte ich in die KVB—Vertreterversammlung gewählt werden, werde ich mich dafür einsetzen, dass auch in Zukunft die HZV nicht durch die KVB torpediert wird und die Abstimmungsvorgänge zwischen Verband und KV noch flüssiger und dynamischer laufen“, kündigt er an.

Für den Ausbau des freiwilligen Primärarztsystems, das die HZV darstellt, setzt sich auch Dr. Reinhardt ein. Und dafür, dass Errungenschaften wie die faktische Abschaffung der Regresse in Bayern durch die Wirkstoffvereinbarung oder die Reform der Bereitschaftsdienstordnung, deren Umsetzung Dr. Haslbeck als Schlüsselerlebnis für sein berufspolitisches Engagement sieht, fortbestehen.

"Für eine starke Stimme der hausärztlichen Versorgung in der KVB!“

„In meiner Bereitschaftsdienstgruppe waren wir 20112 nur noch zu fünft“, erinnert er sich. „Das hieß: Jede fünfte Woche von Montag bis Montag komplett durcharbeiten. Familienfreundlich war das nicht.“ Dann sei die Bereitschaftsdienstreform gekommen, „und erstmals konnte man sich durch das Poolarztsystem von einer Kollegin oder einem Kollegen vertreten lassen und hatte plötzlich Zeit für die Familie.“ Damals, so Dr. Haslbeck, sei ihm klar geworden, „wie wichtig der Zusammenhalt unter uns Hausärztinnen und Hausärzten ist und dass man sich berufspolitisch engagieren muss.“
„Und man braucht eine stabile hausärztliche Mehrheit“, ergänzt Dr. Reinhardt. „Deshalb, liebe Kolleginnen und Kollegen: Beteiligt euch an der KV-Wahl und stimmt für die Liste Bayerischer Hausärzteverband – für eine starke Stimme der hausärztlichen Versorgung in der KVB!“

Alle Kandidierenden der Liste Bayerischer Hausärzteverband und Informationen zur KV-Wahl 2022 finden Sie unter

www.kvwahl2022.de

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