Öffentliche Aktion in München: „MFA am Limit“

 
Dr. Markus Beier
MFA-Demo vor der städtischen
Berufsschule München.

„MFA am Limit“ und „Mehr Wertschätzung: Wir sind systemrelevant“: Mit Plakaten und Transparenten hat eine Abordnung des Verbandes medizinscher Fachberufe am Mittwoch in München vor der Städtischen Berufsschule für Fachkräfte in Arzt- und Tierarztpraxen und Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte, in der zeitgleich der Berufsschulbeirat tagte, erneut einen Corona-Sonderbonus auch für die Medizinischen Fachangestellten in den Praxen gefordert.

„Ohne die MFA wären zum Beispiel Impfaktionen nicht möglich“, sagt Hannelore König, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe, und berichtet, dass vielen Kolleginnen langsam der Geduldsfaden reiße: „Seit Sommer vergangenen Jahres fordern wir einen Corona-Bonus für die Medizinischen Fachangestellten analog dem Bonus für die Pflegekräfte, für die mittlerweile bereits der dritte Corona-Bonus auf dem Weg ist.“ Die Politik würde sich jedoch weiter wegducken und die Leistungen der MFAs nicht wahrnehmen.

"Wir brauchen endlich Wertschätzung. Wir sind systemrelevant.“

 
Dr. Markus Beier
Hannelore König: „Ohne die MFA
wären zum Beispiel Impfaktionen
nicht möglich".

„Die MFA sind der Schutzwall für die Kliniken. Und 60 Millionen Impfungen in den Arztpraxen wären ohne die MFA nicht möglich gewesen. Gleichzeitig sind die MFA einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt. Wir haben leider mittlerweile eine hohe Anzahl an Kolleginnen, die an Corona erkrankt sind und teilweise immer noch an Long Covid leiden“, so König. Sie beobachte deshalb mit Sorge, dass immer mehr MFA kündigen und in andere Bereiche wechseln. König: „Wir sind schon lange ein Engpaß-Beruf, aber der Negativtrend nimmt zu. Ich lade deshalb alle Politikerinnen und Politiker ein, sich nur einen Vormittag in eine Praxis ans Telefon zu setzen und zu erleben, wie man als MFA von Patienten dafür verantwortlich gemacht wird, was die Politik verbockt hat. Wir brauchen endlich Wertschätzung. Wir sind systemrelevant.“

Michael Hiebl, 1. Vorsitzender des Landesverbandes Süd: „Die Kolleginnen sind am Limit. Die MFA organisieren die Impfkampagnen, was sehr fordernd und nervenaufreibend ist. Die MFA bekommen den Unmut der Patienten ab, wenn Impfstofflieferungen nicht wie geplant kommen und Impftermine abgesagt oder verschoben werden müssen. Dass die Politik diese Leistungen der MFA nicht sehen will, frustriert die Kolleginnen zutiefst.“

Unter den Passanten, mit denen die Demonstranten ins Gespräch kamen, war auch Josef Zellmeier. Der ist nicht nur CSU-Landtagsabgeordneter, sondern Vorsitzender des wichtigen Haushaltsausschusses im Landtag. Aufmerksam hörte Zellmeier zu, als ihm Hannelore König schilderte, wie dramatisch schlecht die Stimmung unter den MFAs ist und dass es für viele Praxen immer schwerer wird, Mitarbeiterinnen zu finden.

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