Erwartungen an Staatsministerin Judith Gerlach

Umfrage Weiterbildung
Die Umfrageergebnisse zu Erwartungen an die neue Bayerische
Gesundheitsministerin zeigen, wo Hausärztinnen und Hausärzte
in Bayern die drängendsten Probleme sehen.

Stellen Sie sich vor, Sie hätten bei der neuen Bayerischen Gesundheits-, Pflege- und Präventionsministerin einen Wunsch frei für die hausärztliche Versorgung. Was wäre Ihr wichtigstes Anliegen? Das haben wir Sie in unserer letzten Umfrage für unser hausärztliches Praxisbarometer gefragt und eine Vielzahl unterschiedlicher, teils sehr persönlicher Antworten erhalten – angefangen von Vorschlägen, die Staatsministerin möge einen Tag in einer Hausarztpraxis verbringen, um sich selbst ein Bild zu machen, über den weiteren Ausbau der HZV, zum Beispiel durch einen HZV-Bonus für Versicherte, die Positionierung gegen investorengetragene MVZ und die Fragmentierung der Gesundheitsversorgung bis hin zur Forderung nach einem Primärarztsystem. Dabei wurde meist nicht nur ein Anliegen genannt, um das sich die Ministerin kümmern sollte.

Leistungsgerechte Vergütung auf Platz 1

Drei Themen kristallisierten sich bei den Antworten auf die offene Frage heraus: An erster Stelle steht die Erwartung an die Ministerin, sich für eine leistungsgerechte Vergütung hausärztlicher Leistungen einzusetzen, die der Inflation und den steigenden Energie- und Personalkosten Rechnung trägt und zur Stärkung und Sicherung der Hausarztpraxen beiträgt. Immerhin 43 Prozent der Antworten lässt sich unter das Stichwort faire Vergütung einordnen, oft auch mit der Begründung, die MFA dadurch besser entlohnen zu können.

Auf Platz 2 der geäußerten Wünsche, die klar zeigen, wo Hausärztinnen und Hausärzte in Bayern die drängendsten Probleme sehen, liegt mit knapp 28 Prozent der Bürokratieabbau. „Wir ertrinken in Formularen/Anträgen und Verwaltung“, heißt es in einer der Antworten.

Klares "Nein" zum Zwang, digitale Anwendungen einzuführen

Platz 3 geht mit gut 20 Prozent an das Thema Digitalisierung: Sie müsse sinnvoll und nutzbringend sein, besser funktionieren und schneller verfügbar sein, wünschen sich viele Hausärztinnen und Hausärzte. Dabei wird das Potenzial zur Entlastung in einigen Antworten betont. Klar abgelehnt wird hingegen der Zwang zur Einführung digitaler Anwendungen durch angedrohte Strafen.

Eine weitere Erwartung, die mit 12 Prozent vergleichsweise häufig genannt wurde, ist der Einsatz der Staatsministerin generell für den Erhalt und Stärkung der hausärztlichen Praxen und die Sicherung der Praxisnachfolge. Rund 10 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden mahnten mehr Anerkennung der Praxisteams und ihrer Leistungen an, einige forderten einen MFA-Bonus als Ausdruck der Wertschätzung.

 

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