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Corona-Pandemie: Politik darf den ambulanten Bereich nicht vergessen

• Keine Zeit für Pannen-TI: Einführung der Telematikinfrastruktur mit eAU und eRezept muss umgehend gestoppt werden
• Wo ist die Wertschätzung? Medizinische Fachangestellte beim Corona-bonus nicht weiter außen vorlassen
• Vertrauen auf Kompetenz: Hausärztinnen und Hausärzte in die Pandemieplanung mit einbeziehen

München, 4. November 2021 – In einem Schreiben an die führenden Gesundheitspolitiker des Bundestages fordern Bayerns Hausärztinnen und Hausärzte, im Kampf gegen die Corona-Pandemie die medizinischen und pflegerischen Strukturen auf allen Ebenen zu stärken und den ambulanten Bereich nicht zu vergessen.

„Wir sind mitten in der vierten Welle, und uns steht ein harter Pandemie-Winter bevor. Wir müssen deshalb gemeinsam alles tun, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden“, warnt Dr. Markus Beier, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes und stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes.

Wie wichtig dabei der ambulante Bereich ist, belegt Dr. Beier mit Zahlen: „In der aktuellen vierten Corona-Welle werden derzeit dreizehn von vierzehn CoViD-Patientinnen und -Patienten ambulant in den Praxen behandelt.“ Bundesweit habe man im ambulanten Bereich bereits über 30 Millionen Verdachtsfälle versorgt und rund 50 Millionen Corona-Impfungen durchgeführt. „Unser Fokus liegt derzeit auf den Booster-Impfungen, um jene Menschen zu schützen, die zu den früh geimpften vulnerablen Gruppen gehören. Hinzu kommt die medizinische Versorgung der anderen Patienten, die uns und unsere Praxisteams gerade jetzt in der Erkältungszeit ebenfalls stark fordert“, so Dr. Beier.

Angesichts dieser Mehrfachbelastung haben Bayerns Hausärztinnen und Hausärzte kein Verständnis, dass die umstrittene Einführung der Telematikinfrastruktur mit eAU und eRezept nicht umgehend ausgesetzt wird, zumal die Anwendungen noch nicht ausgereift sind und dies immer wieder zu Systemabstürzen in den Praxen führt. „Gerade mit Beginn der vierten Welle haben wir keine Zeit, um Softwarefehler und Serverausfälle auszumerzen. Unser Fokus ist der Kampf gegen die Pandemie und die Versorgung der anderen Patienten“, so Dr. Beier in dem offenen Brief an die Gesundheitspolitiker. Bayerns Hausärzteschaft fordert deshalb, dass umgehend alle Zwangsmaßnahmen, wie Honorarkürzungen, bis zum Ende der Pandemie und der Entwicklung einer funktionierenden TI eingestellt werden.


Der Landesvorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes appelliert zudem an die Politik, die Hausärzteschaft in die Pandemieplanung miteinzubeziehen. In dem offenen Brief heißt es dazu: „Vertrauen Sie auf unsere Kompetenz, nachdem wir Hausärztinnen und Hausärzte mit unseren Praxisteams seit Beginn der Pandemie täglich mit Corona-Infektionen konfrontiert sind. Binden Sie deshalb unbedingt die im Deutschen Hausärzteverband und seinen Landesverbänden organisierten Mitglieder und deren Vertreterinnen und Vertreter so schnell wie möglich in die pandemisch relevanten Planungen und Maßnahmen mit ein“

Ein weiteres Manko sei, so Dr. Beier, die fehlende Impfbereitschaft in einem Teil der Bevölkerung. Hier schlägt der Bayerische Hausärzteverband „eine abgestimmte Informations- und Aufklärungskampagne“ vor. „Impfen ist kein reiner Selbstschutz, es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es bedarf dabei insbesondere der wiederholten Ansprache der bislang ungeimpften Bürgerinnen und Bürger – und dies nicht nur durch Ärztinnen und Ärzte“, heißt es in dem Schreiben des Bayerischen Hausärzteverbandes. Gleiches gilt für die Informationen rund um das wichtige Themen Boostern und eine spürbare Unterstützung beim Thema Impfmanagement.

Nach wie vor kein Verständnis hätten Bayerns Hausärztinnen und Hausärzte, dass die Politik den Coronapflegebonus ausschließlich den Angehörigen des stationären Sektors gewährt, so Dr. Markus Beier: „Lassen Sie den ambulanten Teams und insbesondere den Medizinischen Fachangestellten endlich die verdiente angemessene Wertschätzung zukommen.“


Für Rückfragen: Ruth Sharp, Telefon +49 89 127392761 oder Torsten Fricke, Mobil +49 171 41 58 329


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Dr. Wolfgang Ritter

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Dr. Petra Reis Berkowicz

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2. stellv. Vorsitzende
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