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Abstimmung 44. Hausärzte und Hausärztinnentag Berlin                                                                                                                                                                   Foto: Marco Urban

„Unser großes Ziel ist es, die hausarztzentrierte Versorgung unserer Patientinnen und Patienten in Stadt und Land nachhaltig zu sichern. Dafür ist es wichtig, den Finger immer wieder in die Wunde zu legen und gegenüber der Politik deutlich zu machen, welche Maßnahmen jetzt dringend notwendig sind. Als Bayerischer Hausärzteverband begrüßen wir deshalb den Forderungskatalog, den die Delegierten des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes in Berlin beschlossen haben“, erklärt Dr. Wolfgang Ritter, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes.

Der Forderungskatalog umfasst die sechs Kernthemen „Reform der Versorgungsstrukturen“, „Moderne Teamstrukturen in Praxen fördern und Versorgungsressourcen schonen“, „Angemessene und faire Finanzierung“, „HZV als Präventionsleistung fördern“, „Digitalisierung, die funktioniert“ und „Reform der Approbationsordnung“.

„Für eine hochwertige und effiziente Versorgung der Patientinnen und Patienten im komplexen deutschen Gesundheits- und Sozialsystem bedarf es mehr Steuerung und Orientierung durch die Hausärztinnen und Hausärzte“, heißt es im Forderungskatalog zum Punkt 1. Untermauert wird dies mit Zahlen. So haben die Deutschen laut einer OECD-Studie knapp 50 Prozent mehr Arztkontakte als im EU-Durchschnitt. Die Hausärztinnen und Hausärzte fordern deshalb eine Abschaffung der starren Quartalslogik im ambulanten Bereich, „die in ihrer aktuellen Form Fehlanreize in der Versorgung setzt“, und schlagen dafür analog zu den Krankenhäusern die Einführung von quartalsunabhängigen Struktur- oder Vorhaltepauschalen vor, „um Einrichtung und Erhalt allseits verfügbarer Praxisstrukturen einfach und nachhaltig zu finanzieren“.

Die Herausforderungen einer immer älter werdenden Bevölkerung sind nur im Team zu lösen, mahnen die Hausärztinnen und Hausärzte bereits seit längerem. Dafür notwendig, so heißt es im aktuellen Forderungskatalog des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes unter Punkt zwei, sei zum einen „die finanzielle Stärkung der wertvollen Arbeit der Praxisteams im EBM, etwa in Form eines längst überfälligen fairen Teampraxis-Zuschlages“ und zum anderen ein „klares Bekenntnis zur hausarztzentrierten, multiprofessionellen Teampraxis“. Absolut kontraproduktiv sei dagegen eine „Zersplitterung der Versorgung mit immer neuen Schnittstellen“, wie Gesundheitskiosk oder Community Health Nurse.

„Für eine stabile Versorgung der Versicherten ist die angemessene Honorierung der hausärztlichen Arbeit in den Praxen zwingend erforderlich“, warnen die Hausärztinnen und Hausärzte in Punkt 3. Gefordert wird deshalb eine grundlegende Änderung des EBM, der die tatsächlichen Aufwände der hausärztlichen Teams angemessen abbildet. Zu den einzelnen Punkten gehört auch, die Lohnkosten für Praxismitarbeitende eins zu eins an die Entwicklung im stationären Sektor zu koppeln.

Mit etwa neun Millionen eingeschriebenen Versicherten ist die Hausarztzentrierte Versorgung ein fester Bestandteil des deutschen Gesundheitssystems. In zahlreichen Untersuchungen wurden die Vorteile mittlerweile belegt. So sind HZV-Patientinnen und -Patienten besser versorgt, haben höhere Impfquoten und nehmen seltener Notfallstrukturen in Anspruch. Die Teilnahme an der HZV soll deshalb vom Gesetzgeber auch formal als Präventionsleistung anerkannt und durch die Krankenkassen, im Rahmen ihrer Präventions- und Bonusprogramme für die Patientinnen und Patienten, bonifiziert werden.

Ein Dauerärgernis in den Praxen ist und bleibt die nicht funktionierende Digitalisierung. Die Hausärztinnen und Hausärzte wiederholen deshalb unter Punkt 5 eine Forderung, die eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte: „Grundvoraussetzung aller Maßnahmen rund um die Digitalisierung ist im ersten Schritt, dass die Technik die Prozesse vollständig und nicht teilweise digitalisiert, dass sie störungsfrei funktioniert und eine Performanz bietet, die die eng getakteten Prozesse in den hausärztlichen Praxen beschleunigt und unterstützt, anstatt sie zu stören und damit zu verlangsamen.“ Gleichzeitig kündigten die Hausärztinnen und Hausärzte ihren Widerstand an, wenn Digitalprojekte weiterhin zwangseingeführt werden sollen: „Jegliche Sanktionen gegen die Ärzteschaft lehnen wir ab.“

Mehr als ein Drittel der Hausärztinnen und Hausärzte ist über 60 Jahre alt und wird in wenigen Jahren in den Ruhestand gehen. „Die universitären Ausbildungsstrukturen scheitern jedoch weiter daran, ausreichend hausärztlichen Nachwuchs auszubilden“, warnt der Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes unter Punkt 6 und fordert: „Die Allgemeinmedizin muss deshalb entsprechend dem Konsens zum Masterplan Medizinstudium 2020 endlich in der Approbationsordnung gestärkt werden.“

Forderungen des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes

 

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