Bezirks-Newsletter 02-03-2023: Ergebnisse der Wahlen aus Münchner Sicht - Was wir jetzt dringend brauchen - Unsere Antworten auf wichtige Fragen

Im aktuellen Bezirks-Newsletter München zieht der Bezirksvorstand Bilanz zu den zurückliegenden Kammer- und KV-Wahlen und geht auf anstehende berufspolitische Themen sowie die Lösungsvorschläge seitens des Bayerischen Hausärzteverbandes ein.

 
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„Wir sind für sie da!“

Themen:

  1. Ergebnisse der Wahlen aus Münchner Sicht
  2. Was wir jetzt dringend brauchen
  3. Unsere Antworten auf wichtige Fragen
  4. Post-Covid
  5. Termine

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der Bayerische Hausärzteverband und damit auch Sie, die Münchner Hausärztinnen und Hausärzte, sind deutlich gestärkt aus den Wahlen im letzten Halbjahr hervorgegangen.
An dieser Stelle möchte ich mich bei unseren Bezirksdelegierten für den tollen Wahlkampf bedanken.

Bei Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, bedanken wir uns für das geschenkte Vertrauen. Wir nehmen den Wählerauftrag sehr ernst und werden uns mit aller Kraft für Sie alle einsetzen. Wenn Sie bestimmte Anliegen haben, wenden Sie sich gerne jederzeit uns (Emailadresse siehe am Ende).

Die Herausforderungen, denen wir aktuell gegenüberstehen, sind umfangreich. In Zeiten steigender Energie- und Arbeitskosten bei sehr hohem Arbeitsaufkommen ist der kurzfristige Bedarf an Unterstützung in den Praxen groß. Bürokratie muss dringend abgebaut werden (siehe Punkt 2).

Einen Unsicherheitsfaktor stellt aus unserer Sicht derzeit das Bundesgesundheitsministerium dar. Ständige neue, manchmal auch positive Verlautbarungen machen die Runde. Diese werden jedoch oft gar nicht oder ganz anders umgesetzt. Stichworte wie Endbudgetierung, Krankenhausreform, Neustrukturierung der Notfallversorgung sind für uns Hausärztinnen und Hausärzte sehr relevant.

Wir alle spüren, dass die medizinische Versorgungssituation in Deutschland immer schlechter wird. Denken Sie an die Arzneimittelversorgung, an die Personalsituation in Ihrer eigenen Praxis, die Terminfindung bei Fachärzten oder die Versorgungsqualität in den Krankenhäusern. Gleichzeitig steigt der Kostendruck weiter. Es wird hier zwangsläufig von politischer Seite zu Korrekturen im System kommen, die sich direkt und deutlich auf uns Hausärztinnen und Hausärzte auswirken. Natürlich haben wir uns im Hausärzteverband seit langem hierzu Gedanken gemacht. (siehe Punkt 3). Durch unsere starke politische Präsenz werden wir unsere Vorstellungen und Expertise in die Prozesse einbringen und wir sind guter Hoffnung, dass wir so eine unverändert gute Versorgung der Patient:innen und die Stärkung der Hausarztpraxen als Zentrum der Versorgung bewirken können.

Zum Schluss (siehe Punkt 4) möchten wir noch auf die Herausforderungen bei der Betreuung von Post-Covidpatient:innen eingehen.

1. Ergebnisse der Wahlen aus Münchner Sicht

  • Wolfgang Ritter vom BHÄV München ist neuer Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes
  • Christian Pfeiffer vom BHÄV Unterfranken ist neuer Vorsitzender der KVB
  • Petra Reis-Berkowitz vom BHÄV Oberfranken ist neue Vorsitzende der Vertreterversammlung der KVB
  • Markus Beier vom BHÄV Mittelfranken ist neuer Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes
  • Gerald Quitterer vom BHÄV Niederbayern ist wiedergewählter Präsident der Bayrischen Landesärztekammer
  • Andreas Durstewitz vom BHÄV München ist 3. Vorsitzender im ärztlichen Kreisverband München
  • Münchner BHÄV-Delegierte in der KVB: Wolfgang Ritter, Jörg Schelling, Oliver Abbushi
  • Oliver Abbushi vom BHÄV München ist neuer regionaler Vorstandsbeauftragter der KVB in München

Sowohl in der Bayrischen Landesärztekammer als auch in den Ärztlichen Kreisverband konnten wir einen BHÄV-Delegierten aus München mehr entsenden als in der vergangenen Legislaturperiode.

2. Was wir jetzt dringend brauchen

Die Energiekosten sind zuletzt deutlich gestiegen, und auch wenn die MFA-Ausbildung 2022 zum 2. Mal der beliebteste Ausbildungsberuf war, so gibt es in ganz Bayern und insbesondere in München einen deutlichen Mangel. Beides treibt die Kosten für die Praxen enorm in die Höhe - das alles bei unveränderter Einnahmeseite. Leider ist das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) bei diesem Thema auf beiden Ohren derzeit noch taub. Die angekündigte Endbudgetierung entpuppt sich als Mogelpackung, die am Ende eher zu weniger als zu mehr Honorierung führen könnte. Der deutsche Hausärzteverband hat das im BMG bereits deutlich gemacht.

Kurzfristig können die Einnahmen durch verstärkte Einschreibung in die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV) gesteigert, und dem MFA-Problem mit der vermehrten Einstellung von Azubis (Auszubildende) begegnet werden.

Bürokratische Zumutungen wie die dringende Facharztüberweisung (EBM 03008) können wir nicht gebrauchen. Eine Notfallreform, wie derzeit diskutiert mit zusätzlichen Diensten für uns Hausärzt:innen, wird mit uns nicht zu machen sein.

3. Unsere Antworten auf wichtige Fragen

Dem Hausarztmangel begegnen wir unter anderem durch Förderung der Weiterbildung. Trotzdem wird in Zukunft zwangsläufig deutlich weniger Arztzeit steigenden Patientenzahlen gegenüberstehen. Deshalb setzten wir einerseits auf die „Teampraxis“, in der auch qualifiziertes nicht-ärztliches Personal (MFA mit Weiterbildung) in Delegation immer mehr Verantwortung übernimmt. Natürlich müssen diese Tätigkeiten in Zukunft gesondert vergütet werden, wie es bei der VERAH zum Teil schon jetzt der Fall ist.

Gleichzeitig müssen die Patient:innen gelenkt werden - am besten durch ein freiwilliges Primärarztsystem, das die HZV ja darstellt. Andernfalls muss auf andere Weise eingespart werden. Zum Beispiel könnte es zur Wiedereinführung der Praxisgebühr oder Ähnlichem kommen. Das Quartalsdenken (jedes Quartal 2 Patientenkontakte, um die Betreuung von Chronikern gemäß 03220/1 darzustellen) muss ein Ende haben. Wir müssen verzichtbare Patientenkontakte in Zukunft einsparen. Stattdessen ist eine quartalsunabhängige Struktur- und Vorhaltepauschale zeitgemäß.

Weiter müssen erbrachte Leistungen auch unabhängig vom persönlichen Arzt- Patientenkontakt abrechenbar sein.

Investorengelenkte MVZs sind deutlich zu begrenzen. Sie lösen kein einziges Problem, sondern saugen nur Versicherungsgeld aus dem Gesundheitssystem, um es direkt in die Taschen der Kapitalgeber zu spülen.

4. Post-Covid

Post- Covid ist, insbesondere wenn es mit schwerem Chronischem Fatiguesyndrom (CFS) einhergeht, eine die Patient:innen sehr belastende Erkrankung. Sie geht häufig mit längerfristiger Arbeitsunfähigkeit einher. Die Patient:innen sind zum Teil immobil, liegen im Bett oder sitzen im Rollstuhl. Von Post-Covid sind auch viele Jüngere betroffen, die bis dato keinen Hausarzt oder keine Hausärztin hatten.

Viele aus dieser Patientengruppe haben im Moment Probleme, einen Hausarzt/eine Hausärztin zu finden, der/die bereit ist, sie zu behandeln, insbesondere wenn eine Notwendigkeit für Hausbesuche besteht. Wir möchten Sie bitten, sich dieser Patient:innen anzunehmen und, wenn notwendig, sie auch zu Hause zu Besuchen. Die psychische Belastung für diese Menschen ist oft enorm. Leider werden der hohe Zeitaufwand und auch der Hausbesuch bis dato nicht adäquat vergütet.

Weitere Informationen auch zum Long-Covid Netzwerk Bayern (LoCon) finden Sie hier: https://www.kvb.de/service/partner/long-covid-netzwerk/

5. Termine

Unterstützen Sie uns Hausärztinnen und Hausärzte in München

Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! / Fax: 089/6252710


Oliver Abbushi     Markus Frühwein

Delegierte:

 Christoph Grassl                   Daniel Pohl           Andreas Durstewitz   
 Wolfgang Ritter Friedrich Kiener      Georg-Eike Böhme
 Tanja Poenitsch Katharina Teubner  

Ersatzdelegierte:

Katja Tritzschler    Hans-Joachim Willerding        Jörg Schelling
Günther Holthausen    Viktoriya Mintser        Christina Adamczyk 
Rudolf Schäfer     Peter Hauber        Ernst Engelmayr
Hannes Blankenfeld    Christiane Drescher        Flora Wendel
Leopold von Seckendorff    Gudrun Endres-Sowa  

BEZIRKS-NEWSLETTER MÜNCHEN VOM 02.03.2023 ALS PDF
 
  

 

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