Niederbayern: Dr. Margit Kollmer ist neue Bezirksvorsitzende

Barbara Stamm beim Nikolausempfang des Bayerischen Hausärzteverbandes 2017
Dr. Wolfgang Ritter, Vorsitzender des Bayerischen
Hausärzteverbandes, gratuliert der strahlenden neuen
niederbayerischen Bezirksvorsitzenden Dr. Margit Kollmer.

Am Mittwoch dieser Woche (07.12.2022) wählte die Mitgliederversammlung des Bezirks Niederbayern einstimmig Dr. Margit Kollmer, niedergelassen in Velden im Landkreis Landshut, zur neuen Bezirksvorsitzenden. Zu ihrem Stellvertreter wurde Johann Ertl, niedergelassen in Salching im Landkreis Straubing-Bogen gewählt.

Als scheidender Bezirksvorsitzender begrüßte Dr. Gerald Quitterer, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, gemeinsam mit dem Landesvorsitzenden des Bayerischen Hausärzteverbandes Dr. Wolfgang Ritter die Mitglieder. Er dankte ihnen für ihr langjähriges Vertrauen und großes Engagement gerade auch während der Corona-Pandemie, beispielsweise beim Impfen oder auch als koordinierende Versorgungsärzte. Das habe gezeigt: „Wir Hauärztinnen und Hausärzte können Krise“, so Dr. Quitterer.

Große Unterstützung hausärztliche BLÄK-Kandidierender in Niederbayern

Er bedankte sich auch für die große Unterstützung, die hausärztliche Kandidierende für die Kammerwahl gerade in Niederbayern erfahren hätten: „Von den 15 Delegierten zur Bayerischen Landesärztekammer, die Niederbayern stellt, sind 13 Hausärztinnen und Hausärzte“, berichtete er.

Barbara Stamm beim Nikolausempfang des Bayerischen Hausärzteverbandes 2017
Der scheidende niederbayerische Bezirksvorsitzende
Dr. Gerald Quitterer berichtete über berufspolitische
Entwicklungen.

Er selbst als einer der 13 wolle für eine weitere Amtszeit als BLÄK-Präsident kandidieren und in dieser Position ärztliche Belange vorantreiben, kündigte er an und begründete damit auch seinen Entschluss, sich nicht wieder zur Wahl als Bezirksvorsitzender Niederbayern des Bayerischen Hausärzteverbandes zu stellen: „Präsident der Bayerischen Landesärztekammer zu sein ist ein Fulltime-Job“, sagte er.

Antrag auf Weiterbildungsbefugnis: Prozesse beschleunigt

Und in diesem konnte er schon einige Erfolge aufweisen: So vergehen zwischen der Antragsstellung auf eine Weiterbildungsbefugnis und der Erteilung der Weiterbildungsberechtigung inzwischen durchschnittlich vier bis sechs Wochen, sofern die Antragsunterlagen vollständig sind, andernfalls müsse man mit etwa sieben Wochen rechnen. Bei seinem Amtsantritt betrug diese Zeitspanne teils Monate. Auch die Antragstellung wurde erleichtert. So genügt ein formloser Antrag, um eine Weiterbildungsbefugnis nach der Weiterbildungsordnung von 2018 in der Fassung von 2020 für 12 Monate zu erhalten, die dann nach Einreichung der entsprechenden Unterlagen verlängert werden kann. Dr. Quitterers Appell: Diese Möglichkeit nutzen, um junge Kolleginnen und Kollegen ausbilden zu können. Sich in der Aus- und Weiterbildung zu engagieren, bedeute zwar anfangs einen gewissen Zeitaufwand, aber zahle sich immer aus, so Dr. Quitterer.

Flächendeckend Weiterbildungsverbünde in Niederbayern

Barbara Stamm beim Nikolausempfang des Bayerischen Hausärzteverbandes 2017
Alter und neuer Bezirksvorstand mit dem Landesvorsitzenden:
Dr. Gerald Quitterer, Dr. Wolfgang Ritter, Dr. Margit Kollmer,
Johann Ertl und Dr. Stefan Putz.

Eine weitere Erfolgsmeldung in Bezug auf den hausärztlichen Nachwuchs ist das Angebot an einer Verbundweiterbildung: „Wir haben in Niederbayern flächendeckend Weiterbildungsverbünde etabliert“, gab Dr. Quitterer zu Protokoll.

Auch die Zahl der Facharztprüfungen Allgemeinmedizin, die Dr. Quitterer präsentierte, konnten sich sehen lassen: So haben dieses Jahr in Bayern 357 Ärztinnen und Ärzte die Facharztprüfung Allgemeinmedizin abgelegt bei einem Frauenanteil von 48 Prozent – mehr als dreimal so viel als noch vor zehn Jahren.

Pilotprojekt „TeleNotarzt – Bogen“: Befürworter und Gegner halten sich in der BLÄK die Waage

Etwas schwieriger gehe es mit dem Pilotprojekt „TeleNotarzt – Bogen“ voran, was laut Dr. Quitterer daran liegt, dass das Projekt nicht auf ungeteilte Begeisterung in der BLÄK stößt – hier hielten sich Befürworter und Gegenstimmen die Waage. Die Kammer werde aber Vorgaben für die notwendige Qualifikation zur Umsetzung machen, kündigte der Kammerpräsident an.

Bei der Diskussion kamen auch Problemstellen in der hausärztlichen Versorgung zur Sprache, etwa die teils hohe Arbeitszeit von Hausärztinnen und Hausärzten, die sich nicht ausreichend in der EBM-Vergütung niederschlage, die immer noch ausstehende GOÄ-Reform oder die unzureichende Gegenfinanzierung von MFA.

Konstruktiven Dialog mit Politik und Kassen fortsetzen

Sowohl Dr. Quitterer als auch der Landesvorsitzende Dr. Ritter waren sich jedoch einig, diese Probleme im konstruktiven Dialog mit Politik und Kassen lösen zu wollen: „Wir Hausärztinnen und Hausärzte werden inzwischen gehört“, sagte Dr. Quitterer. „Staatsminister Holetschek und andere beraten sich mit dem Hausärzteverband“. Dieses beharrlich aufgebaute Vertrauen, auch mit den Krankenkassen, dürfe man nicht gefährden, so Dr. Quitterer. Auch Dr. Ritter plädierte dafür, der Politik Konzepte vorzuschlagen, die den Primärarztgedanken fortführen, um Strukturprobleme kurzfristig zu lösen. Man müsse überlegen, welche Berufsbilder gestärkt werden müssen, die an das Primärarztsystem angedockt werden können – Stichwort Teampraxis. Dr. Ritter stellte zudem in Aussicht, bei der Vergütung weg zu kommen von der Pflicht zu medizinisch nicht erforderlichen Arzt-Patienten-Kontakten in bestimmten Abständen, um so mehr Raum für echte Versorgung zu schaffen – darauf werde man in Gesprächen mit Krankenkassenvertretern hinarbeiten.

Die frisch gewählte Bezirksvorsitzende Dr. Margit Kollmer unterstützt diese konstruktive Politik des Landesvorstands. Um dabei mitwirken zu können, habe sie sich zur Wahl gestellt. „Ich freue mich sehr über das mir entgegengebrachte Vertrauen“, erklärte sie nach ihrer Wahl.

Die neu gewählten Bezirksdelegierten Niederbayern:

  • Dr. Hubert Dippl, Bogen
  • Johann Ertl, Salching
  • Dr. Margit Kollmer, Velden
  • Dr. Richard Lauerer, Winzer
  • Dr. Stefan Putz, Iggensbach
  • Dr. Michael Rosenberger, Breitenberg
  • Dr. Otto Schadt, Pocking
  • Dr. Achim Spechter, Passau

Als Ersatzdelegierte wurden gewählt:

  • Angelika Bayer, Niederwinkling
  • Gertrud Emlinger-Leitl, Velden
  • Dr. Herbert Fischer, Feldkirchen
  • Dr. Giulia Jarosch, Ergolding
  • Dr. Hans Joachim Lehmann, Deggendorf
  • Dr. Cora Nothnagel, Straßkirchen
  • Dr. Manfred Schappler,Bodenmais
  • Stephanie Selmaier, Adlkofen
  • Dr. Christian Waas, Bogen

 

 

 

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