Bezirks-Newsletter Februar 2024: Schritt für Schritt in eine gute Zukunft!

Das von Hausärztinnen und Hausärzteverband entwickelte Konzept HÄPPI, die Ankündigungen des Bundesgesundheitsministers, die aktuellen Entwicklungen in der HZV und die Erfolge der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband stimmen den Bezirksvorstand München optimistisch.

Themen:

1. Wir machen die Hausarztpraxen fit für die Zukunft
2. Einschreibung in die HZV kann ein Schlüssel sein
3. 10 Jahre Stiftung BHÄV - Bavarian Circle eine Erfolgsstory
4. Arztpraxen sind ein Ort der Menschlichkeit - kein Platz für Rechtsextremismus
5. Termine

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

angesichts der deutlich gestiegenen Praxiskosten tut sich nun endlich etwas auf der Einnahmeseite. In den Hausarztverträgen sind bereits oder werden aktuell Honorarverbesserungen verhandelt. In weiteren Hausarztverträgen wird die P1, die kontaktunabhängige Vorhaltepauschale, kommen. Im EBM greift seit 1. Januar die im Herbst verhandelte, leider nicht ausreichende Punktwertsteigerung um rund 4 Prozent.

Unser Vorstand hat den Boden bereitet, um die hausärztliche Versorgung fit für die Zukunft zu machen. In vielen kleinen Arbeitsschritten haben wir auch aus Bayern heraus (danke an Wolfgang Ritter und alle Delegierten) dafür gesorgt, dass im Zukunftsmodel der Teampraxis alle (Einzelpraxis bis Großpraxis) profitieren werden (siehe Punkt 1).

Aktuell warten wir fast täglich auf das Gesundheitsversorgungstärkungsgesetz (GVSG) von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Anfang Januar ging der Minister in einem Spitzengespräch mit der Bundesverbandsspitze (u.a. Markus Beier) endlich auf einige wichtige Forderungen des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes ein. Er sagte uns unter anderem die Endbudgetierung hausärztlicher Leistungen, die Bonifizierung der HZV und eine jahresbezogene hausärztliche Versorgungspauschale im Rahmen eines Einschreibesystems zu. Letzteres würde uns aus dem Hamsterrad der Quartalslogik befreien und hoffentlich viel Bürokratie reduzieren. Außerdem soll es eine hausärztliche Vorhaltepauschale für hausärztliche Versorgerpraxen geben.
Die zuletzt initiierten hausärztlichen Proteste werden - je nachdem, ob der Minister sein Wort hält - fortgeführt.

Unter #niewiederistjetzt demonstrieren die Menschen in Deutschland für Demokratie und gegen Rechtsextremismus. Wir schließen uns diesem Protest auch in unseren Praxen klar an!

1. Wir machen die Hausarztpraxen fit für die Zukunft

Die demographische Entwicklung und der Personalmangel auch im ärztlichen Bereich werden es zunehmend schwer machen, alle Patientinnen und Patienten flächendeckend hausärztlich zu versorgen. Deshalb sieht das vom Hausärztinnen- und Hausärzteverband entwickelte Konzept HÄPPI vor, dass wir aus den Praxen heraus durch Delegation und Kooperation pro Ärztin / Arzt mehr Patienten versorgen können.

Hier sollen zum Beispiel die Beschäftigung einer VERAH® oder einer akademisierten MFA, die Kooperation mit einem Pflegedienst/einer Wundmanagerin oder die Nutzung digitaler Tools zur Aufstockung des Honorars und somit zur Möglichkeit der Leistungs- und Angebotsausweitung führen. Für uns entscheidend ist, dass die Praxen hier nicht mitmachen müssen. Sie können sich frei entscheiden, ob sie, jederzeit auch schrittweise, in das HÄPPI-Konzept einsteigen möchten.

2. Einschreibung in die HZV kann ein Schlüssel sein

Die Zukunft mit zunehmend mehr Patientinnen und Patienten, denen weniger Hausärztinnen und Hausärzte gegenüberstehen, verlangt deutlich mehr Steuerung im aktuell ungesteuerten System. Als Schritt in diese Richtung und auch in Richtung Bürokratieabbau ist die Ankündigung einer „jahresbezogenen hausärztlichen Versorgungspauschale“ im Rahmen eines Einschreibesystems zu sehen. Das einzige bereits seit vielen Jahren funktionierende und bewährte Einschreibesystem im hausärztlichen Bereich ist die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV). Gut möglich also, dass es die HZV-Praxen sein werden, die von diesem Beschluss profitieren werden. Unserer Empfehlung an dieser Stelle: Machen Sie Ihre Praxis zur HZV-Praxis, wenn Sie es noch nicht getan haben, und forcieren Sie die Einschreibung Ihrer Patientinnen und Patienten.
Wenn Sie Fragen zum Thema haben oder Unterstützung bei der unkomplizierten Einführung benötigen, wenden Sie sich gerne an mich oder an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, telefonisch auch erreichbar unter 089/127392730 (Mo-Fr: 8:30 - 12:30 Uhr).

3. 10 Jahre Stiftung Bayerischer Hausärzteverband - Bavarian Circle eine Erfolgsstory

Die Stiftung Ihres Verbandes ist der Motor in Sachen Nachwuchsgewinnung. Unsere Stiftung feiert 2024 zehnjähriges Jubiläum. Die Erfolge der letzten Zeit zeigen mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir fördern unter anderem das PJ, Blockpraktika, Famulaturen (gemeinsam mit der Techniker Krankenklasse Landesvertretung Bayern) und Forschung.

Ich möchte heute besonderes der 2. stellvertretenden Vorsitzenden des Bayerischen Hausärzteverbandes Beate Reinhardt danken für ihre Initiative zu einem weiteren Projekt der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband: Der „Bavarian Circle“ ist eine einzige Erfolgsgeschichte. In familiärer Atmosphäre finden hier für frisch niedergelassene oder angehende Hausärztinnen und Hausärzte Fortbildungskurse zum Thema Niederlassung an einem verlängertem Wochenende statt. Die jungen Kolleginnen und Kollegen lieben diese Kurse, weil sie Kontakt zu erfahrenen Hausärztinnen und Hausärzte erhalten, sich untereinander austauschen können und durch das vermittelte Wissen Freude und Lust auf die eigenen Praxis gegen Ängste und Scheu vor der Niederlassung eintauschen. Die Kontakte und die Begeisterung für die Hausarztmedizin, die hier entstehen, haben langfristig Bestand. Das hängt auch mit der Leidenschaft zusammen, die Beate Reinhardt Ihrem Beruf entgegenbringt, und Ihrer Liebe zu den Menschen insgesamt. Mehr über unsere Nachwuchsarbeit erfahren Sie unter www.hausaerzte-bayern.de/index.php/nachwuchs.
Die Arbeit der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband können Sie gerne durch Ihre Spende unterstützen, Spenden-Konto IBAN: DE 11 3006 0601 0003 8290 35. unterstützen. Mehr dazu unter:
https://www.hausaerzte-bayern.de/index.php/nachwuchs/stiftung/so-koennen-sie-helfen

4. Arztpraxen sind ein Ort der Menschlichkeit - kein Platz für Rechtsextremismus

Es ist Zeit, den menschenverachtenden Thesen aus den Reihen der AFD und anderen Gruppen entgegenzutreten. Die Geschichte, auch die unrühmliche Rolle der deutschen Ärzteschaft im Nationalsozialismus, lehrt uns, wohin so etwas führen kann. Menschenwürde wird nicht gewährt – sie ist ein Lebensrecht! Treten Sie rechtsextremen Kommentaren, beispielsweise an der Anmeldung der Praxis, aktiv entgegen. Schützen Sie ihr Personal und gegeben falls betroffene Patientinnen und Patienten. Helfen Sie, unsere Demokratie in Deutschland zu schützen! #niewiederistjetzt

5. Termine

• 19.-20.04.2024: Bayrischer Hausärztetag in Augsburg mit interessanten Fortbildungen, Nachwuchstag und politischen Informationen im Rahmen unserer Mitgliederversammlung
                                                                               www.bayerischer-hausaerztetag.de
• 2024: Austausch Münchner Hausärztinnen und Hausärzte in Planung!

Unterstützen Sie uns, Ihren BHÄV in München!

Ihr
Oliver Abbushi     Markus Frühwein

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Delegierte:

Ersatzdelegierte:

BEZIRKS-NEWSLETTER MÜNCHEN VOM FEBRUAR 2024 ALS PDF