Blockpraktikum in der Gemeinschaftspraxis Effeltrich: “Konnte sowohl fachlich als auch persönlich viel mitnehmen”
Vera Schmidt-Narischkin nutzte die Förderung der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband für ihr Blockpraktikum in einer Landarztpraxis und folgte bei der Wahl der Praxis der Empfehlung von Kommilitoninnen: In den zwei Wochen in der Gemeinschaftspraxis Effeltrich fühlte sie sich gut betreut und integriert bei einer "super Lernatmosphäre", scheibt sie in ihrem Bericht.
Motivation für Bewerbung Famulatur auf dem Land
"Aufgrund der hohen Anzahl an Medizinstudierenden in Erlangen und der begrenzten Kapazitäten in den Lehrpraxen der Stadt gestaltete sich die Suche nach einem Praktikumsplatz vor Ort schwierig. Daher entschied ich mich bewusst dafür, die Gelegenheit zu nutzen und die hausärztliche Versorgung in einer ländlichen Region kennenzulernen. Ich wollte nicht nur einen Einblick in den medizinischen Alltag auf dem Land gewinnen, sondern auch erleben, welche besonderen Herausforderungen sich dort für Ärzte und Patienten ergeben. Durch Empfehlungen von Kommilitoninnen wurde ich auf die Gemeinschaftspraxis Effeltrich aufmerksam und nahm Kontakt auf. Besonders überzeugend fand ich das Konzept der Praxis, pro Zeitraum nur einen Blockpraktikanten zu betreuen. Dies ermöglichte eine enge Betreuung und eine praxisnahe Ausbildung, in der ich aktiv in den Behandlungsalltag eingebunden wurde. Über die Möglichkeit einer Förderung dieses Praktikums wurde ich über Dr. Beate Reinhardt aufmerksam.
Tätigkeitsbeschreibung und fachliche Eindrücke
Während meines Praktikums in der Gemeinschaftspraxis Effeltrich hatte ich die Möglichkeit, mein theoretisches Wissen zu vertiefen und meine praktischen Fertigkeiten zu erweitern. Die Ärzte ermutigten mich dazu, eigenständig zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. So durfte ich unter Supervision Patientengespräche führen, klinische Untersuchungen durchführen, Verdachtsdiagnosen formulieren und Therapieoptionen vorschlagen. Zusätzlich begleitete ich zahlreiche Hausbesuche und konnte dabei wertvolle Erfahrungen sammeln. Darüber hinaus führte ich eigenständig verschiedene Untersuchungen und Maßnahmen durch, darunter EKGs, Lungenfunktionsprüfungen, Blutentnahmen und Impfungen. Dieses breite Spektrum an Aufgaben ermöglichte es mir, mein praktisches Können weiterzuentwickeln und einen umfassenden Einblick in die hausärztliche Versorgung zu erhalten.
Betreuung vor Ort
Die Betreuung in der Praxis war sehr gut. Von Beginn an wurde ich herzlich in das Team integriert und in den Praxisalltag eingebunden. Der Umgang miteinander war stets freundlich, wertschätzend und kollegial. Besonders schätzte ich, dass ich täglich einem festen Ansprechpartner zugeteilt war, sodass ich mich jederzeit mit Fragen oder Unsicherheiten an eine Person wenden konnte. Die Ärzte und das gesamte Team legten großen Wert darauf, Wissen strukturiert zu vermitteln und mich als Praktikantin aktiv zu fördern. Alle meine Fragen wurden geduldig beantwortet, und es bestand ein großes Interesse daran, meine Selbstständigkeit und mein medizinisches Urteilsvermögen weiterzuentwickeln. Diese intensive Betreuung hat maßgeblich dazu beigetragen, dass ich aus dem Praktikum sowohl fachlich als auch persönlich viel mitnehmen konnte.
Land und Leute
Als Großstädterin war das Praktikum für mich eine besondere Erfahrung, da ich das Leben in einer ländlichen Region hautnah kennenlernen konnte. Vor allem die zahlreichen Hausbesuche ermöglichten mir einen tiefen Einblick in die Lebensrealität der Menschen vor Ort. Dabei wurde mir bewusst, welchen Herausforderungen die Patienten in ländlichen Gebieten gegenüberstehen – sei es in Bezug auf die medizinische Versorgung, infrastrukturelle Gegebenheiten oder die Auswirkungen von Krankheit auf das Arbeitsleben, insbesondere im landwirtschaftlichen Bereich. Diese Erfahrungen haben mir verdeutlicht, wie wichtig eine flächendeckende und gut funktionierende hausärztliche Versorgung auf dem Land ist und welchen entscheidenden Beitrag Landarztpraxen für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung leisten.
Mein Fazit
Ein Blockpraktikum in der hausärztlichen Versorgung kann ich uneingeschränkt empfehlen. Während im Studium häufig die städtische Medizin im Vordergrund steht, bietet ein Praktikum auf dem Land eine wertvolle Gelegenheit, auch andere Versorgungsstrukturen kennenzulernen. Die Gemeinschaftspraxis Effeltrich ist für ein solches Praktikum sehr geeignet: Sie liegt nicht weit von Erlangen entfernt und vermittelt dennoch authentische Einblicke in die hausärztliche Arbeit in einer ländlichen Region. Die enge Betreuung durch die Ärzte und das wertschätzende Miteinander im Team schaffen eine super Lernatmosphäre, in der Studierende individuell gefördert werden.
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