4. Qualifizierung zur Kaufmännischen Assistenz in der Hausarztpraxis erfolgreich abgeschlossen
In dem neunmonatigen Kurs, den die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) in Kooperation mit dem Bayerischen Hausärztinnen- und Hausärzteverband und dem jobcenter in München durchführen, lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Handwerkszeug, um in einer Hausarztpraxis bei der Patientenmeldung, der Terminvergabe und in der Verwaltung zu unterstützen. Am vergangenen Freitag (18.07.2025) gab’s die Abschlusszertifikate.
Notenschnitt 1,2
„Sie können wirklich stolz auf sich sein. Alle haben bestanden. Der Notenschnitt ist mit 1,2 hervorragend“, lobten Monika Geisberger, Koordinatorin im Bereich Fort- und Weiterbildung, und Seminarleiterin Beatrix Pade.
Neben Themen wie Anatomie und Krankheitslehre, Hygienevorschriften und Gesundheitswesen sowie Abrechnung und Praxismanagement war vor allem die deutsche Sprache eine Herausforderung. Aber gerade in München, der Weltstadt mit Herz und einem Ausländeranteil von über 30 Prozent, können die Absolventen mit ihren Sprachkompetenzen in den Praxen eine Bereicherung sein.
Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren ein IT-Entwickler, eine ukrainische Ingenieurin, die bis zum russischen Einmarsch im Kernkraftwerk Saporischschja gearbeitet hat, und sogar eine Ärztin aus Kiew. Svetlana war ursprünglich als Notärztin tätig und hat dann viele Jahre für eine Krankenkasse in der Ukraine gearbeitet. 2022 floh Svetlana vor dem russischen Angriffskrieg nach München. „Die Zertifizierung war für mich der erste Schritt. Jetzt hoffe ich auf eine Anstellung in einer Hausarztpraxis. Außerdem will ich weiter mein Deutsch verbessern und vielleicht eine Ausbildung zur MFA machen“, erzählt die Ukrainerin.
Ausbildung zur MFA - für einige das nächsteZiel
Ihre Mitabsolventin Maria hat bereits entschieden, der Zertifizierung eine Ausbildung zur MFA anzuschließen. „In Deutschland habe ich eine berufliche Perspektive, die mir sehr gefällt“, sagt die Mutter von zwei Kindern, die ebenfalls 2022 vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet ist.
Bereits vor zehn Jahren ist Rodania aus Syrien nach Deutschland geflohen. In ihrer Heimat hat die junge Frau als Grundschullehrerin gearbeitet und versucht jetzt in Deutschland, in einer Hausarztpraxis auch beruflich auf die Füße zu kommen. „Ich habe mittlerweile die Sprachprüfungen B1 und B2 in Deutsch abgelegt, aber ich lerne jeden Tag weiter“, erzählt Rodania, die nach der erfolgreichen Zertifizierung ebenfalls mit einer Ausbildung zur MFA beginnen will. Derzeit ist sie noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.