„Wir sind sehr happy“ – Erste Erfahrungen mit dem Förderprojekt HÄPPI
Im Luftkurort Lam im Bayerischen Wald und im zehn Kilometer entfernten Hohenwarth wird die hausärztliche Versorgung der Zukunft weiterentwickelt: Die Überörtliche Gemeinschaftspraxis Hohenwarth/Lam ist eine von neun Praxen in Bayern, die seit dem 1. Juli am Förderprojekt HÄPPI teilnimmt.
Mehr Arbeitsaufwand durch demographischen Wandel
„Bereits vor fünf Jahren haben wir festgestellt, dass der Arbeitsaufwand deutlich steigt“, berichtet Dr. Felix Sperl. Ein Grund sei der demographische Wandel. Die Zunahme an älteren Patientinnen und Patienten bedeute einen größeren Bedarf an medizinischer Versorgung, der in Zukunft allein durch Ärzte kaum zu decken sei.
Genau hier setzt das Versorgungskonzept „Hausärztliches Primärversorgungszentrum – Patientenversorgung interprofessionell“, kurz HÄPPI, an. Unter der Verantwortung und Leitung der Hausärztinnen und Hausärzte übernimmt das Praxisteam zusätzliche Aufgaben in der Patientenversorgung.
In der modernen Hausarztpraxis in Lam ist das vor allem Victoria Steger. Die 26-Jährige hat nach der Ausbildung zur MFA ihre Weiterbildungen zur VERAH und NäPa absolviert und wird im kommenden Frühjahr ihr Bachelor-Studium als Physician Assistant (PA) abschließen.
Breites Aufgaben-Spektrum für PA-Studentin und VERAH Victoria Steger
Bereits jetzt ist die junge Frau eine echte Entlastung für Dr. Sperl und seine Kolleginnen und Kollegen. Victoria Steger übernimmt Hausbesuche, hat eine eigene Akutsprechstunde und hilft Patientinnen und Patienten bei der Beantragung von Kuren, Schwerbehindertenausweisen und anderen bürokratischen Herausforderungen.
Dr. Sperl: „Wenn ich mit Victoria zusammen Sprechstunde mache, kann ich zum einen mehr Patienten versorgen, und zum anderen mir mehr Zeit für komplexere Fälle nehmen.“
Die Team-Arbeit kommt an
Auch bei den Patientinnen und Patienten finden die Team-Arbeit breite Zustimmung. Dr. Sperl: „Es gab noch nicht eine einzige Beschwerde, dass jemand gesagt hat, er möchte lieber den Arzt sehen. Das Konzept wird auch von unseren Patientinnen und Patienten sehr gut angenommen.“ Oder wie es Victoria Steger auf den Punkt bringt: „Wir sind sehr happy.“
Gefördert wird HÄPPI vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention und umgesetzt vom Bayerischen Hausärztinnen- und Hausärzteverband.
Ein Video-Interview mit Dr. Felix Sperl und Victoria Steger sehen Sie im YouTube-Kanal des Bayerischen Hausärztinnen- und Hausärzteverband.